Nix mit Online Shopping, nur Einkaufen

In Nachgang der in der letzten Woche stattgefundenen Konferenz „Insight E-Commerce“, habe ich mal überlegt, welche wirklich spannenden Themen bei mir hängen geblieben sind. Ich hatte an anderer Steller ja schon mal darüber nachgedacht, aber eigentlich sind es immer wieder die selben Themen über die gesprochen wird – auch wenn die Themen wirklich spannen sind, keine Frage. Aber ein Thema fiel mir dann doch noch ein: Virtual Commerce.
Natürlich, aufgrund der vielen Berichte über Second Life mittlerweile etwas belächelt, aber dennoch ein unglaublich spannendes Thema, wenn man es versucht jenseits aller Vorurteile zu betrachten. Und ich maße mir einfach mal an das jetzt zu tun.
Ein Slogan der Veranstaltung war ja „15 Jahre E-Commerce in Jena“, was ja auch soviel heißt 15 Jahre E-Commerce in Deutschland. Aber wenn man ehrlich ist, hat sich nicht so viel getan. Natürlich, es kamen neue Technologien, vielleicht mal ein neues Geschäftsmodell, das sich wirklich durchgesetzt hat und der Nutzer wurde mit in die Wertschöpfungskette einbezogen. Das fand aber alles, Nutzerintegration hin oder her, ziemlich zweidimensional und einsam statt. Ganz klar, eine Webseite besuche ich nun mal alleine und auch wenn gleichzeitig 20 oder sogar 2.000 andere Nutzer die selbe Seite betrachten, ich merke in der Regel nix davon. Ebenso lassen sich alle anderen „Nachteile“ ebenfalls auf das Thema Einkaufserlebnis zurückführen:

In Nachgang der in der letzten Woche stattgefundenen Konferenz „Insight E-Commerce“, habe ich mal überlegt, welche wirklich spannenden Themen bei mir hängen geblieben sind. Ich hatte an anderer Steller ja schon mal darüber nachgedacht, aber eigentlich sind es immer wieder die selben Themen über die gesprochen wird – auch wenn die Themen wirklich spannend sind, keine Frage. Aber ein Thema fiel mir dann doch noch ein: Virtual Commerce.
Natürlich, aufgrund der vielen Berichte über Second Life mittlerweile etwas belächelt, aber dennoch ein unglaublich spannendes Thema, wenn man es versucht jenseits aller Vorurteile zu betrachten. Und ich maße mir einfach mal an das jetzt zu tun.
Ein Slogan der Veranstaltung war ja „15 Jahre E-Commerce in Jena“, was ja auch soviel heißt 15 Jahre E-Commerce in Deutschland. Aber wenn man ehrlich ist, hat sich nicht so viel getan. Natürlich, es kamen neue Technologien, vielleicht mal ein neues Geschäftsmodell, das sich wirklich durchgesetzt hat und der Nutzer wurde mit in die Wertschöpfungskette einbezogen. Das fand aber alles, Nutzerintegration hin oder her, ziemlich zweidimensional und einsam statt. Ganz klar, eine Webseite besuche ich nun mal alleine und auch wenn gleichzeitig 20 oder sogar 2.000 andere Nutzer die selbe Seite betrachten, ich merke in der Regel nix davon. Ebenso lassen sich alle anderen „Nachteile“ ebenfalls auf das Thema Einkaufserlebnis zurückführen:

  • Haptische Wahrnehmung: In der Regel ist im Shop alles auf einen Sinn reduziert, das Sehen. Und wenn dann nicht mal vernünftige Produktabbildungen vorhanden sind …
  • Gemeinsames Shoppen: Wahrscheinlich eher ein Thema für Frauen, aber selbst ich ziehe es vor zu zweit durch die Fußgängerzone oder ein Einkaufzentrum zu laufen, als zu zweit am Bildschirm zu sitzen.
  • Eintauchen in eine Welt: Warum stehen Männer auf Bau- und Elektronikmärtke, Kinder auf Spielzeugläden und Frauen auf Boutiquen? Ganz klar, weil man da wirklich shoppen kann.

Solche Bespiele lassen sich natürlich beliebig fortsetzen aber sie beschreiben alle das selbe Problem: die meisten Online Shops sind Supermärkte. Ich gehe nur hinein, um einzukaufen, nicht aber um zu shoppen. As heißt, die meisten Online Shops sind gar keine Online Shops sondern Online Stores.
Trotzdem gibt es heutzutage viele (technische) Möglichkeiten, zumindest einige dieser Nachteile zu kompensieren. Also, was hätten wir zur Auswahl:
Zusätzliche Browser-Plugins für Technologien wie Flash, Silverlight der Java können helfen, das Angebot ansprechender und „anfassbarer“ zu präsentieren. Als möglicher Käufer habe ich also die Möglichkeit, das Produkt in die Hand zu nehmen, zu drehen und von allen Seiten zu betrachten. Ein Anwendungsgebiet, wo diese Technologie schon quasi zum Standard gehört, sind Mobilfunkanbieter. Aber auch Hersteller haben angefangen – ob sie selber verkaufen oder nicht – ihre Produkte so zu präsentieren, das sie anfassbar werden.
3D Produktabbildungen im Shop
Bildquelle: www.eplus.de, www.apple.com, www.adidas.com
Als konsequente Fortsetzung einzelner 3D-Objekte, sind ganze 3D-Welten zu sehen. Ganz klar, bekanntester Vertreter hierfür ist Second Life. Arg gepushed im vergangenen Jahr und selten konnte SL das halten, was die meisten Besucher automatisch erwartet haben. Dennoch kommen solche Anwendungen dem am nächsten, was wir aus dem echten Leben kennen: gemeinsam bummeln, quatschen, umschauen, erleben. Momentan steht der Verkauf echter Güter in solchen Welten noch nicht im Vordergrund, dennoch bieten diese Welten den Vorteil, dass ich Produkte wirklich erlebbar machen kann, beispielsweise die neue C-Klasse von Mercedes, die man in seiner Lieblingskolorierung Probe fahren kann.
Probefahrt in Second Life
Bildquelle: Second Life
Eine weitere Möglichkeit Produkte nicht nur zweidimensional erleben zu müssen: Videos. Vorreiter hier sind natürlich die Homeshopping-Sender wie QVC, HSE, HSN oder HOT, die ein ähnliches Problem wie Onine Shops haben. Einem Menschen der ein Produkt nur zweidimensional sieht davon zu überzeugen, dass er das Produkt braucht, will und kauft. Und das geht nicht, indem man ein Foto mit Bestellnummer zeigt. Nein, man zeigt wie das Produkt funktioniert, indem es echte Menschen benutzen. Und so ein Video in einer Webseite ist keine große technische Herausforderung, hilft aber ebenfalls das Produkt greifbar zu machen.
Im Shop integrierte Produktvideos
Bildquelle: www.hsn.com
Es gibt also heute schon verschiedene, technisch nicht so anspruchsvolle Möglichkeiten wie virtuelle Welten, um aus dem sehr einfachen Einkaufen echtes Online Shopping zu machen. Sicherlich funktioniert dies auf einer Webseite immer nur bis zu einem gewissen Punkt, da ich immer alleine bin. 3D-Welten können hier Alternativen bieten, sind momentan grafisch aber wenig anspruchsvoll und zur Zeit eher weniger für den Verkauf, als mehr für soziale Bedürfnisse geeignet. Menschen treffen, reden und gemeinsam in eine Welt eintauchen. Irgendwann wird das aber auch für Online Händler interessant. Das mag vielleicht eine persönliche Feststellung sein, die nicht jeder teilt, aber wenn es nach meiner Freundin ginge, wäre das heute schon alles Realität. Sie möchte durch den Laden gehen, sie möchte die Artikel in die Hand nehmen und drehen und im besten Fall ausprobieren aber sie möchte dafür nicht in jedem Fall aus dem Haus.
Shoppen heißt erleben, fühlen, kommunizieren, Menschen treffen, bummeln, schauen, probieren und nicht nur Einkaufen. Und deshalb ist momentan jeder Bau- oder Elektonikmarkt einem Online Shop überlegen. Klar online bekomme ich die meisten Sachen billiger, aber dafür ist es halt nur Einkaufen. Niemand sagt, ich geh mal ein bisschen shoppen und meint dabei einen Online Shop. Ist das Internet aber für mehr geeignet als schnöde Transaktion? Ja! Bleibt nur die Frage: Wann?

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Eine Reaktion zu “Nix mit Online Shopping, nur Einkaufen”

  1. Ich finde, dass ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Online-Shops die suchmaschinenoptimierte Darstellung ist. Ein Shop der vom User nicht gefunden werden kann, kann auch nix verkaufen. Geile 3D-Shops von Adidas und co. sind meiner Ansicht nach reine Image-Portale, die vor allem die Aufgabe haben, die entsprechende Marke zu repräsentieren. Der Sale steht im Hintergrund. Das kann der Kunde dann auch in der echten Welt tun.