PR-Derbakel vs. Social-Media-Strategie

Der Themenblog hat sich gestern, wie einige andere Blogs, dem PR-Fake der Deutschen Bahn angenommen. Diese hatte im Jahr 2007 knapp 1,3 Millionen Euro in „no badge“-Aktivitäten „investiert“. Zitat Deutsche Bahn:

» Unter „no badge“-Aktivitäten versteht man u.a. Blog-Beiträge, Leserbriefe, Meinungsäußerungen in Foren, Meinungsumfragen oder vorproduzierte Medienbeiträge, bei denen der Urheber bzw. Auftraggeber nicht erkennbar ist. «

Kurz gesagt, die Bahn soll Fake-Kommentare, falsche Beiträge in Web-Foren verbreitet haben, Radiobeiträge durch Bezahlung manipuliert haben um das eigene Image aufzupolieren, nachdem man sich ja bereits mit dem Datenmissbrauch mehrfach ins Bein geschossen hat. Dieser neue Fauxpas ergab sich durch eine Anfrage der Vereinigung LobbyControl.

Über die Konsequenzen müssen wir nicht streiten, aber es führt mich zu einem Punkt, den der Themenblog abschließend zur Sprache gebracht hat:

» Ob die Medien-Berater schlecht informiert waren oder einfach nur unüberlegt handelten: dass PR-Lügen kurze Beine haben, hat sich bisher in den Medien immer erwiesen […]. Vielleicht wären die 1,3 Millionen Euro besser in einer Social Media Strategie angelegt gewesen? «

Sind PR-Schwindeleien nicht auch eine Form der Social-Media-Strategie? Und wenn dem so ist, reichen da nicht auch schlecht informierte Medien-Berater?

Für mich ist es schwer vorstellbar, dass Medien-Experten bei der Bahn arbeiten, die Einschätzungen bezüglich Wirkungsweisen treffen können, wenn man sich in Kanälen wie Twitter bewegt. Es gibt in Deutschland kaum Medien-Experten, kaum Unternehmen, die Twitter und Social Media richtig bündeln können, richtig nutzen können.

Diesem Umstand kann man auch nicht mit einer Investition von 1,3 Millionen Euro entgegentreten. Vor allem kann man nicht von Social-Media-Strategien sprechen. Bei der Deutschen Bahn sowieso nicht. Man sollte eigentlich Geld einsparen, zum Beispiel „Medien-Experten“, die so einen Mist verzapfen.

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