Vertrauen in E-Commerce: Deutschland mit Abstand Nummer 1

Die Umsätze im Segment E-Commerce steigen seit Jahren kontinuierlich an. Dennoch ist festzuhalten, dass man insbesondere in Europa dem E-Commerce skeptisch und mit Hemmungen gegenüberstand. Hemmnisse waren vor allem traditionelle Zahlungswege, auf denen man beharrt hat, sowie das mangelnde Vertrauen bezüglich der Sicherheit im Online-Handel.

Diese Position scheint nun mehr und mehr zu schwinden. Wie bereits berichtet, hatte der elektronische Handel lauf Untersuchung des GfK Ende 2008 in Deutschland einen Gesamtumsatz von 13,6 Milliarden Euro zu verzeichnen. Die Deutschen gewinnen mehr und mehr an Vertrauen und machen Deutschland in Europa zu einem Vorzeigeobjekt für die Entwicklung des E-Commerce.

tns-infratest-shopper-eu1
Grafik: Studie „Digital World, Digital Life“ von TNS Global

Knapp 73 Prozent der deutschen Internetnutzer zwischen 18 und 55 Jahren sind gleichzeitig auch Onlineshopper. Deutschland ist hier mit Abstand führend. Das liegt zum einen daran, dass hierzulande die größte Internetbevölkerung Europas lebt, zum anderen wurden oben genannten Hemmnissen bereits in der Vergangenheit mit Entwicklungen entgegengewirkt, die in anderen Staaten erst viel später entwickelt wurden. Mit dieser Studie kann man Deutschland nicht nur in Europa, sondern auch weltweit als führend betrachten (zumindest gilt das für die Staaten, die in dieser Studie untersucht worden waren). Großbritannien liegt auf Platz 2 (66 Prozent) und Japan auf Platz 3 (64 Prozent).

Zu eingangs genannten Vorurteilen und Ängsten deutscher Netznutzer wurde auch ein Paper von Karin von Abrams, Marktbeobachterin und Analystin bei eMarketer, veröffentlicht, das wirklich sehr interessante Erkenntnisse und Bewertungen über die derzeitige Situation im deutschen Online-Handel offenlegt: Die Antipathie der deutschen Konsumenten gegenüber dem Onlineshoppen hat stark abgenommen.

Zahl der deutschen Onlineshopper 2008:

  • 89 Prozent der 16- bis 74-jährigen männlichen Deutschen kaufen online ein (Vgl.: bei den 25- bis 54-Jährigen waren es sogar 93 Prozent)
  • bei den deutschen Frauen sind es 87 Prozent

Diese Daten zeigen, laut von Abrams, auf, dass „die Größe des Landes und seiner Webgemeinde […] die Etablierung von Online-Märkten [unterstütze][…]“.

Allerdings (keine Erkenntnis von Karin von Abrams):

» Dass die Händler viel ausliefern, SEO vorantreiben und auch ausländischen Umsatz erzielen, ist bekannt. Was aber wirklich interessieren würde, wären mal Einsichten in die Rentabilität von Online-Shops im Vergleich zum Aufwand. Leider gibt es hierzu noch wenig Auskunft durch die Onlineshop-Betreiber. Oder auch Zahlen zu der Verlagerung von Offlineshopping nach Onlineshopping… egal ob aus User oder Shopbetreibersicht. «

Ein interessanter Punkt, dessen Umsetzung sich hierzulande schwer gestalten wird, hält man sich doch sehr gerne bedeckt. Dass Deutschland so gut dasteht, hat damit allerdings nichts zu tun. Grund zur Freude besteht allemal.

(3 Bewertung(en), Schnitt: 5,00 von 5)
Loading...