Was ist eigentlich ein Browser?

Das folgende Video bringt mich deswegen zum Lachen, weil sich sämtliche Netz-Gurus und „Experten“ darüber die Rübe zerbrechen, was das nächste große Ding ist. Über Twitter macht sich auch mittlerweile jeder Vierte lustig, Blogs sind auch total für tot erklärt worden und 1997. Aber nur ungefähr 8 Prozent der Leute wissen, was ein Browser ist. Vorhang auf:

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19 Reaktionen zu “Was ist eigentlich ein Browser?”

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  2. Sehr traurig eigentlich. Aber eigentlich auch vollkommen irrelevant, hauptsache die Leute kommen an die gewünschten Infos. Und den meisten ist es vollkommen gleichgültig womit. Chrome, Firefox, IE? Wer soll da noch durchsehen ;) #LOL

  3. @Siegfried: Wieso genau findest du das besorgniserregend? Weiß ich wie ein Radio funktioniert? Nein. Weiß ich wie genau eine Spülmaschine geht? Nein. Kenne ich den Aufbau des FBAS-Signals? Nein. Wie funktioniert ein LCD? Kein Plan. Was ist der Farbstoff E204? Weiß nicht. Wie erntet man Baumwolle? Weiß nicht. Wie baut man eine grade Mauer? Weiß nicht. Nach welchem System werden Telefonnummern verteilt? Weiß nicht.

    Es gibt tausend Dinge, mit denen man im Alltag ständig im Kontakt ist, aber nicht weiß wie sie funktionieren. Gleiches gilt für Computer und das Internet. Z.B bin ich neulich umgezogen, und ein Freund hat mich gefragt welches meine Nummer bei Skype ist. Das hörte sich für mich völlig idiotisch an, so eine Frage, aber wenn einem das Client-Server-Prinzip nicht vertraut ist, dann ist das halt schwierig nachzuvollziehen. Ein anderer hatte unwissentlich die Adressleiste in seinem Browser ausgeblendet und die Adressen immer ins Google-Suchfeld getippt, in der Annahme dies sei die Adressleiste. Er kann dafür den genetischen Code von Mäusen untersuchen, womit ich spontan recht große Schwierigkeiten hätte.

    …lustiges Video, übrigens.

  4. Das mit den 8% entspricht auch meiner Erfahrung mit meinem Umfeld. Und es ist besorgniserregend. Im Web (oder auch im sonstigen Internet) werden immer neue interessante Dinge erfunden und umgesetzt, doch immer weniger Menschen wissen, was es damit auf sich hat. Die Schere zwischen den „Insidern“ und dem Rest der Menschheit klafft immer weiter auseinander. Ich halte es für falsch, den Benutzer unter allen Umständen von allen technischen Details abschirmen zu wollen. Ein gewisses Grundwissen sollte vorhanden sein, sonst wird’s gefährlich. Jeder sollte zumindest prinzipiell den Unterschied zwischen Hardware und Software kennen, sollet wissen, was eine Datei ist, und was ein Programm ist, und dass man Programme braucht, um Dateien zu bearbeiten. Viel weiter muss das Wissen gar nicht gehen, aber zumindest so viel sollte Jeder wissen.

  5. Stimme Oliver zu. Es ist wirklich vollkommen irrelevant. Für die Leute ist eben nicht mehr das – auf ihrem Computer installierte – Programm wichtig, mit dem sie an die Inhalte kommen sondern der – im Netz beheimatete – Navigator Google. Das entspricht doch auch dem Trend zu Cloud Computing, Streaming und Co. Mit Fug und Recht kann man sagen, dass Google tatsächlich ein Browser („Durchforster“) ist, auch wenn der Terminus ursprünglich mal was anderes bedeutete. Ebenso kann man auch sagen, dass YouTube inzwischen ein Musik-Player ist.

    Vor zehn, 15 Jahren war es mal wichtig, dass man in Sachen Computer bescheid wusste, was genau man software- und hardwaremäßig tat, denn man musste im Zweifelsfall in der Lage sein, sich über prompts und co durch sein System zu navigieren. Heute ist das egal. Da muss man auch nicht wissen, was ein Browser ist. Ich weiß auch nicht, wie jedes Teil an meinem Auto heißt. Ich kann es trotzdem fahren.

  6. Ähm, kurze Anmerkung: Dieses Video ist von Google. Was macht Google? sie lassen mit Chrome, bzw Chrome OS die Grenze zwischen Suchmaschine und Browser bzw. sogar Betriebssystem verschwimmen. Was eignet sich da besser als ein Video zu drehen, um zu zeigen wie genial dieser Schachzug ist, weil es für die meisten Menschen sowieso ein-und-dasselbe ist und sie ihren Browser als Search Engine begreifen.
    Also einfach auf die Straße gegangen, sich die passenden Antworten rausgepickt, ein bisschen viralalala und schon wissen Anleger und die ganze Welt, dass Google wieder einmal den richtigen Riecher hat.

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  8. @Oliver & Alex
    Für Nutzer ist das nicht weiter relevant, es sind eher die sogenannten & selbsternannten Social-Media-Experten, denen das Sorge bereiten wird. Ich meine, diese Video ist zwar alles andere als repräsentativ, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es größtenteils so ist. Ja, Google ist in gewisser Hinsicht das Gate zu Informationen, okay. Dennoch unterscheiden das viele Menschen nicht. An sich nicht problematisch. Es zeigt jedoch, dass die Erwartungen von Internetversierten und „Experten“ zu hoch gesteckt sind. Wenn Menschen die Dienste, Programme etc. nicht auseinanderhalten können und um deren Funktion Bescheid wissen, ist anzunehmen, dass sich die Informationsstruktur und Innovationsstruktur schneller bewegt, als wir das verarbeiten können. Das heißt im Groben, dass Dienste, oder Online-Händler mehr und mehr Aufklärungsarbeit betreiben müssen, intuitiv bauen müssen und so weiter.

  9. Was ich besorgniserregend finde: Vor Allem Sicherheit. Wenn man so wenig Ahnung hat von der Materie, kann einem jeder ein X für ein U vormachen. Und wenn man Google für das Internet hält, macht man sich abhängig von einer Firma und übersieht Alternativen.

    Der Computer ist ein sehr viel mächtigeres Werkzeug als ein Radio. Eher wie ein Auto. Für das Auto brauchen wir einen Füherschein. Klar muss ich nicht wissen, was ein „Vergaser“ ist (nein, nicht der Sesselpupser). Aber ich muss wissen, wo Gaspedal, Kupplung und Bremse sind, ich muss die Verkehrsregeln kennen, und ich muss auf Gefahren reagieren können. So ähnlich sollte das mit Computern auch sein. Nur dass die Möglichkeiten des Computers noch viel universeller sind. Und die Gefahren daher auch viel größer. Wer mit dem Computer so blauäugig unbedarft umgeht wie mit einem Radio, muss sich über Schäden eigentlich nicht wundern.

    Ich persönlich würde einen Computerführerschein mehr als sinnvoll finden.

    Klar, der Computer ist nur ein Werkzeug. Und es geht in erster Linie nicht um das Werkzeug, sondern um das, was wir damit be- und verarbeiten. Aber die beherrschung des Werkzeugs ist trotzdem notwendig. Beim Bäumefällen geht es auch nicht um die Kettensäge, sondern um Holz. TZrotzdem muss ich die Kettensäge beherrschen.

  10. Nachtrag: Wie Netzaffine wissen sollten, ist der IE6 ein Sicherheitsrisiko. Trotzdem ist er noch weit verbreitet. Warum wohl? Nun, so lange kaum Einer weiss, was überhaupt ein Browser ist, wieso sollte man dann etwas wechseln, von dessen Existenz man ja gar Nichts weiss? Google bleibt schließlich auch mit neuem Browser immer noch Google.

    Nur so als Beispiel.

  11. @Siegfried
    Dein Einwand ist berechtigt. Allerdings ist die Sorge etwas übertrieben, finde ich. Die Schere, die da aufreißt, wird von Insidern aufgerissen. Das Internet und die Entwicklungen, die monatlich angebliche Revolutionen erwirken, sind für den normalen Surfer einfach zu schnell und nutzlos. Und man kann den Leuten nicht aufzwingen, was relevant ist. Wer sich nicht im Netz bewegt beruflich, der hat dieses Bedürfnis nicht und sonderlich vermisst wird es auch nicht. Man schirmt de facto auch niemanden ab. Die Frage ist ja, wofür sich die meisten interessieren, wenn sie im Netz sind: Einkaufen, Mails, Facebook, Musik, Wikipedia und Co. und eventuell Foren. Mehr machen viele noch nicht. Dass Unwissen gefährlich ist, wie du schreibst, kann ja sein, aber in diesem Fall ist es für aktive Akteure (die Geld verdienen wollen) gefährlich und nicht für Nutzer, deren Arbeitsalltag nicht vom Netz geprägt sind.

    @Niko
    Ich sehe das ähnlich wie du. Im Netz geht es eben aber darum den Leuten zu erklären, wie etwas funktioniert. Und das tut man am besten, wenn man intuitive Ergebnisse zusteuert. Mehr bedarf es nicht. Sascha Lobo möchte den Menschen beispielsweise Face-2-Face erklären, wieso sie für journalistische Inhalte bezahlen sollen. Er will sie weiterbilden. Völliger Unfug, Tagträumerei und alles andere als revolutionär.

    Dem Netz würde weniger Revolution mal gut tun. Und anstelle dessen, sollen einfach mal kluge Menschen sich diesen Aufgaben (oben) annehmen, intuitiv für den Nutzer, dann stirbt auch niemand „ungebildet“.

  12. @siegfried
    „Was ich besorgniserregend finde: Vor Allem Sicherheit. Wenn man so wenig Ahnung hat von der Materie, kann einem jeder ein X für ein U vormachen. Und wenn man Google für das Internet hält, macht man sich abhängig von einer Firma und übersieht Alternativen.“
    Nenn mal ein konkretes Beispiel für dein Einschub mit der Sicherheit. Außer Online-Shopping, bei dem wirklich sehr sensible Daten preisgegeben werden. Ich würde ja fast sagen, dass viele nciht mal soweit sind, daran zu denken, dass im Netz zwischen X und U ein Unterschied besteht. Es interessiert viele auch nicht. Und welche Alternative gibt es zu Google? Ich meine wirklich ernsthafte Alternativen?

    „Was ich besorgniserregend finde: Vor Allem Sicherheit. Wenn man so wenig Ahnung hat von der Materie, kann einem jeder ein X für ein U vormachen. Und wenn man Google für das Internet hält, macht man sich abhängig von einer Firma und übersieht Alternativen.“
    Nur weil viele den Terminus Browser mit völlig anderen Dingen verwechseln, heißt das ja nicht, dass man vor dem Internet sitzt und ungläubig glotzt wie die Menschen, die die erste Glühbirne zu Gesicht bekommen haben. Der Großteil der deutschen Bevölkerung war schon Mal im Internet, möchte ich mal behaupten. Ich warne da lieber vor Präventiv-Paranoia.

  13. Der IE6 kann gar nicht schnell genug verschwinden. Und für Google gibt es durchaus Alternativen. Neben Yahoo gibt es vor Allem Scroogle. Und ansonsten viele spezialisierte Suchmaschinen. Und mit Alternativen meine ich zwar auch, aber nicht nur Suchmaschinen. Wer das Internet, Google, und das komische blaue „e“ für ein-und-dasselbe hält, übersieht auch Browseralternativen.

    Google erstellt Persönlichkeitsprofile. Ebenso YouTube. Will ich nicht. ich weiss, wie ich das verhindere. Jemand, der nicht weiss, was ein Browser ist, wird erst recht nicht wissen, was ein Persönlichkeitsprofil ist, geschweige denn, dass Google Sowas erstellt, und was man damit im zweifelsfall machen kann.

    Und die Gefahren lauern nicht nur professionellen Anwendern, sondern auch und gerade den Alltagssurfern. Als Profi kannst Du wenigstens auf eine ausgebildete IT-Abteilung zurückgreifen. Als „Hobbysurfer“ bist Du im Zweifelsfall aufgeschmissen.

    Und welches X uns derzeit von Darth Schäuble und Zensursula für ein U vorgemacht wird, muss ich hier wohl nicht mehr extra erwähnen.

  14. Noch ein Nachtrag, weil es in einem der Kommentare so anklang: Nein, ich halte Leute, die nicht wissen, was ein Browser ist, nicht für dumm. Ich könnte auch keinen Mäuse-Gencode analysieren. Ich halte nur diese totale Abhängigkeit von irgendwelchen Firmen und/oder „Fachleuten“ für gefährlich. Eine gewisse Abhängigkeit ist wohl notwendig. Ich kann auch keine transistorschaltungen berechnen, bin hier also auch abhängig. Aber das hat Grenzen. Die Abhängigkeit in Internetdingen scheint hingegen grenzenlos zu sein.