Mobile Commerce Teil 2 – Location Based Services und Market Follower

Die Schnäppchenjagd ist eröffnet – und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Nutzer können mit dem Einsatz von mobilen Applikationen vermehrt lokal die günstigsten Angebote im stationären Handel verfolgen. Location Based Services (LBS) waren bereits angedacht, bevor die ersten Smartphones auf den Markt kamen, doch erst jetzt gewinnen sie für die E-Commerce-Branche immer mehr an Bedeutung.

Aktuelle Entwicklungen:

Die ersten Händler, sowohl online als auch offline, sind bereits mobil vertreten. Einer davon ist der Coupon-Dienst Coupies, dort werden den Usern u. a. Angebote von Kentucky Fried Chicken oder Footlocker geliefert. Im April dieses Jahres verkündete Daily Deal in einer Pressemeldung zusammen mit friendticker in den Mobile-Commerce-Markt einzusteigen. Die aktuellen Deals können nun an jedem Standort per Handy abgerufen werden.

friendticker

Friendticker liefert nicht nur Angebote in der Umgebung des Handynutzers, sondern bietet darüber hinaus ein Belohnungssystem. Per Handy können die Nutzer in die Lokalitäten „einchecken“ und damit „Items“ der beteiligten Unternehmen bekommen. Wer sich häufig in einer Lokalität einchecked, wird zum Präsident ernannt und kann besondere Geschenke oder Vergünstigungen erhalten. In einem Interview mit netzwertig.com führt Qype Gründer Stephan Uhrenbacher die Checkins als zukunftsträchtig an:

» Checkins als solche halte ich für eine “Commodity”, also für ein Feature, das für keinen Anbieter als Alleinstellungsmerkmal reicht, sondern zukünftig bei vielen Services zu finden sein wird. «

Die Location Based Services werden als gute Möglichkeit gesehen, dem stationären Handel wieder zu einem Aufschwung zu verhelfen. Durch Rabatte soll der Nutzer an die Lokalität gebunden werden. Mit den mobilen Anwendungen hat sich wieder ein lukrativer Kanal geöffnet. In den USA haben sich Dienste wie foursquare oder Gowalla bereits etabliert.

Düstere Prognosen für Onlinehändler?

Hat der stationäre Handel nun wieder die Nase vorn und ist der Trend des wahrscheinlich bald klassischen Onlineshoppings vorbei? Müssen Onlineshopbetreiber jetzt mit Umsatzverlusten rechnen? Alexander Hüsing führt in dem Online-Magazin von deutsche-startups.de an:

» […]wer über eine mobile Shopping-App oder einen Preisvergleich wie woabi eine Waschmaschine verkauft, wird dasselbe Produkt dem Kunden nicht noch einmal im klassischen Online-Shop verkaufen können. «

Mag sein, aber dies ist noch keine Absage für das momentane Onlineangebot. Was passiert, wenn die Waschmaschine online günstiger angeboten wird? Billiger.de zum Beispiel bietet Preisvergleiche auch mobil an. Wenn das Jagen nach lokal günstigen Angeboten erst einmal ausgebrochen ist, besteht vielleicht die Möglichkeit, dass andere Schnäppchen-Anbieter und somit auch Onlineshopbetreiber davon profitieren könnten. Wahrscheinlich liegt hier sogar großes Potential für Live-Shopping-Anbieter, die sich als Follower auf dem mobilen Markt platzieren können.

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