Die Attraction-Lücke: Wann kommt das (erste) Fashion-Netzwerk?

Der Social-Shopping-Bereich wächst. Leider eher in die Breite als in die Höhe. Dass viele dieser Konzepte zu sehr ansehnlichen Ergebnissen führen, bedarf keiner weiteren Betonung, aber es sind und bleiben Experimente, die mit dem Inhalt über die eigene (sehr ansprechende) Form stolpern:



Es scheint, als gäbe es einen blinden Fleck in den Augen der Social-Shopping-Konzepte, wie auch Jochen Krisch in einem erfrischenden Beitrag („Citydropz: Ist es so schwer, den Social Shopping Nerv zu treffen?“) zu diesem Dilemma festhält: Die Attraction-Lücke.

Trotz der immer besseren (optischen) Umsetzung, fehlt der Suchtfaktor, die Anziehungskraft (Attraction), der alles entscheidende Punkt, an dem sämtliche Social-Shopping-Plattformen scheitern:

» „Denn im Grunde sind all diese Konzepte zu 95% fertig durchdacht und ausgearbeitet. Nur die letzten 5%, nennen wir sie den ultimativen Suchtfaktor, der aber über 100% des Erfolgs entscheidet, der geht ihnen ab. Nun ist es dummerweise so, dass diese 5% nicht das Tüpfelchen auf dem i sind, über die man sich irgendwann Gedanken machen kann, nein, diese 5% sind der alles entscheidende Grundstein, auf dem alles basiert.“ «

Fashion & Mode ist das Thema mit dem größten Social-Shopping-Potential. Es bedarf nur des richtigen Dralls, damit ein derartiges Konzept durch die Decke geht (wie ein Facebook oder ein Twitter), die Attraction-Lücke schließt und damit in einem Rutsch auch gleich das verschenkte Potential der Frauen mit abgreift. Das höchste der Gefühle in diesem Bereich bietet derzeit nur Polyvore, für das Füllen der Attraction-Lücke aber immer noch zu wenig:

Was ist der Social-Aspekt am Shopping? Kommunikation, Inspiration und Vernetzung.

Das sind im Groben auch die elementaren Säulen aller großen suchtmachenden Nutzer-Plattformen und Netzwerke. Die meisten Konzepte, die Mode & Social Shopping unter einem Dach vereinen möchten, gehen bisher noch nicht so weit, sich als Fashion-Netzwerk zu begreifen. Die interessanten Versuche wie Polyvore oder Stylight haben ambitionierte Netzwerk-Ansätze mit Luft nach oben, funktionieren im Kern schon über die Kommunikation und Aktivitäten ihrer Nutzer(innen), bilden die themengebundene Vernetzung aber noch nicht adäquat ab.

Die Forderungen nach „Menschenkenntnissern“ und „Frauenverstehern“ sind berechtigt. Wundervoll ist in diesem Zusammenhang folgender Meinungsaustausch:

» Frage: „Warum machen (also) so wenige Frauen die Konzepte für eCommerce?“

Antwort: „machen sie, bis ihnen die Jungs „erklären“, was Sache ist im E-Commerce.“ «

Das ist einer der Gründe, warum Stylight zwischen den ganzen Modeempfehlungsdiensten das größte Potential neben Polyvore und einem bisher noch ungeborenen Konzept hat, im Social-Shopping-Bereich die Attraction-Lücke zu füllen. Hier haben sich die Gründer bewusst Hilfe bei weiblichen Mode-Bloggerinnen gesucht um das Konzept auszufeilen.

Man muss ja nicht maßlos von einem hausgemachten Männerproblem der E-Commerce-Branche schwatzen, aber es liegt in der Tat nahe, dass das erste große Social-Shopping-Ding im Modebereich, ein Fashion-Netzwerk, aus weiblichen Händen kommt. Oder noch treffender: Ohne weiblichen Einfluss bleibt das Social-Shopping Dilemma.

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