Fashion Best Practice: Die perfekte Jeans in 5 Minuten

Ein typisches Jeansregal in einem Geschäft
Was für eine Jeans soll es denn sein, Loose Fit, Sitz auf der Hüfte, das Ganze mit Used-Finish? Oder doch lieber das klassische Five-Pocket-Modell mit Bootcut? Zugegeben, eine Jeans zu kaufen hat seine Tücken. Vor allem für (meist männliche) Shopper, für die die Vielzahl an Formen und Bezeichnungen nur noch mehr Fragen aufwirft.

Bei Hointer, einem neuen Store nur für Männerjeans, hat man sich diesem Problem angenommen und in Seattle den effizientesten Jeansshop aller Zeiten Wirklichkeit werden lassen. Das Konzept richtet sich explizit an Männer, die nicht gern einkaufen, sich nicht lange im Laden aufhalten wollen und stundenlanges Anprobieren nur unter Zwang in Kauf nehmen.
Fehlende Fashion-Fachtermini sind hier kein Hindernis – Verkäufer gibt es nämlich nicht.

Konsequente Ausrichtung auf Shopping Muffel – So funktioniert es:

Der Einkäufer findet sich bei Hointer in einem (ansonsten leeren) Raum voller Jeans wieder, die auf Wäscheleinen hängen und an denen ein QR-Code befestigt ist. Am Eingang wird man per Infotafel dazu aufgefordert, die Hointer App herunterzuladen. Dort gibt man seine persönliche Passform an. Dann kann es losgehen.

Sieht so der Laden der Zukunft aus?
Blick in den Hointer-Verkaufsraum in Seattle

Durch die direkte Produktpräsentation kann man alle verfügbaren Jeans von allen Seiten sehen und zu der Farbe, die man gern hätte, einfach hingehen. Dort wählt man die Wunschjeans anhand der Details (Waschung, Form) aus und scannt deren QR-Code ein. Und dann wird es richtig genial, denn die passende Jeans wird über eine Klappe direkt in die Umkleidekabine gelegt.

Gefällt die Jeans, kann man über ein direkt in der Kabine installiertes Tablet bezahlen, gefällt sie nicht, wandert sie in eine zweite Klappe unter der ersten. Hier ist der Kauf auch schon beendet.

Ist Hointer der Laden der Zukunft?

Hier wurde wirklich konsequent bis zu Ende gedacht und sich allen potenziellen Problemen von Shoppingmuffeln angenommen, außer vielleicht, dass man das Haus verlassen muss ;). Hinter dem Startup steckt mit Ex-Amazon Mitarbeiterin Nadia Shouraboura übrigens eine Frau.

Selten hat jemand die Vorzüge von Onlineshopping so radikal auf den Einkauf im stationären Geschäft übertragen. Sieht so der Showroom der Zukunft aus? Hinter Hointer steht ein Modell, das sicher Schule machen wird.

Geekwire haben den Prototyp-Store besucht:

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