Neuer Amazon-Zündstoff: Die Roboter kommen [5 Lesetipps]

Amazon LogoVom Regen in die Traufe – diese Redensart passt auf die Beschäftigten in den Amazon-Logistikzentren wohl am besten. In Leipzig wird in dieser Woche erstmals gemeinsam mit Beschäftigten aus dem Einzelhandel gestreikt, vermutlich wie gehabt ohne Ergebnis. Doch den Streikenden geht es nicht mehr nur um gerechten Lohn, sondern auch um die Frage, ob ihre Arbeitsplätze überhaupt Zukunft haben – nach der Ankündigung weiterer Logistikzentren in Polen und Tschechien folgte nun die Meldung, man ersetze Mitarbeiter durch Roboter. Die zwei- bis dreifach effizienteren Regalroboter übernehmen in den USA bereits das Holen und Bringen von Paketen, nur für das Einpacken wird (noch) menschliche Unterstützung benötigt.

Auch die Kunden dürfen sich ärgern, sie müssen künftig tiefer in die Tasche greifen: Vergangene Woche erhöhte Amazon.com die Preisgrenze für versandkostenfreie Lieferungen von 25 auf 35 US-Dollar. Die New York Times nennt es „the biggest rollback of benefits for Amazon’s customers ever“. Auch sollen sich die Versandzeiten merklich erhöht haben. So kann ein Paket zu Standard-Konditionen bis zu vier Tage unterwegs sein.

Teurer und dafür langsamer, was erhofft sich Amazon davon? Mehr Prime-Kunden und damit stärkere Kundenbindung, zudem dürften die zusätzlichen Einnahmen durch die neuen Versandbedingungen nicht unwillkommen sein. Die letzten Quartalszahlen zeigen erneutes Rekordwachstum, weiterhin jedoch bei hohen Verlusten.

Amazons Quartalsergebnisse
Umsatz und Gewinn bzw. Verlust von Amazon.com. Grafik: Statista

Passend zur Kontroverse erschien nun Jeff Bezos‘ Biographie, in der auf 400 Seiten in aller Ausführlichkeit enthüllt wird, dass nicht nur die Geschäftsstrategie, sondern auch der Amazon-Gründer selbst ebenso genial wie gnadenlos ist. Für neuen Diskussionsstoff ist also gesorgt.

Unsere Lesetipps der Woche:

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