Warum Pay with a Tweet die nutzerfreundlichste Paywall ist

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Grafik: Dan Zen

Die Idee einer herkömmlichen Paywall wird von vielen Content-Anbietern verwendet. Doch eine nicht-monetär aufgebaute Paywall sieht man doch recht selten. Pay with a Tweet ist ein Beispiel dafür: Content muss in Form eines Tweets oder Posts bezahlt werden. Im Gegenzug erhält die eigene Webseite mehr Reichweite und dadurch mehr Traffic. Doch wie kann mit dieser Variante der Paywall der Umsatz gesteigert werden?

Wie funktioniert Pay with a Tweet?

Ständig kostenlosen Content zu liefern können sich nur wenige Unternehmen leisten. Daher setzen viele Webseiten auf eine Bezahlschranke, die Inhalt ausschließlich beziehungsweise teilweise gegen Bezahlung zur Verfügung stellt. Auch ein Modell, bei dem man für eine werbefreie Webseite bezahlt, ist möglich. Ein Beispiel ist das Web-Portal Golem mit seinem werbefreien Abomodell. Der Nachteil: Die fehlende Zahlungsbereitschaft der User.

Die Social-Sharing-Paywall Pay with a Tweet kann hier Abhilfe schaffen. Statt mit Geld bezahlt der User mit einem Beitrag auf einem sozialen Netzwerk, wie zum Beispiel Twitter oder Facebook. Aber auch ein Post auf Xing, LinkedIn oder Google+ ist möglich. Das erhöht die Reichweite und sorgt für mehr Traffic. Der Dienst ist nicht neu: Seit 2010 befindet sich der Paywall-Anbieter in der Beta-Phase und erhofft sich durch den Einstieg von Hanse Ventures ein signifikantes Wachstum. Besonders die Musik- und Verlagsbranche zählen als primäre Ziele.

So sieht eine Pay With a Tweet Anzeige aus.
So sieht eine Pay With a Tweet Anzeige aus.

 

Social Traffic in Umsatz verwandeln

Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken bringt aber noch keinen zusätzlichen Umsatz. Setzt man die nicht-monetäre Paywall als Vorstufe ein, kann man seinen Content trotzdem erfolgreich verkaufen. Onlinemarketing.de nennt dafür ein simples Beispiel: Von einem neuen Album bezahlt man einen Song per Pay with a Tweet, während die restlichen Songs gekauft werden müssen. Durch Pay with a Tweet werden neue potenzielle Kunden auf das Album aufmerksam gemacht. Mit einer Coupon-Aktion kann das Interesse zusätzlich gesteigert werden.

Heute bezahl ich mit ’nem Tweet!

Warum sollte sich diese Art der Paywall nur auf die virtuelle Welt beschränken? Anstatt mit Bargeld oder Kreditkarte ist eine Bezahlung via Social-Share durchaus denkbar, wie das Kunstprojekt Datenmarkt gezeigt hat. Kunden konnten auf dem Markt materielle Waren mit Tweets und Posts bezahlen. Ähnliche Konzepte wurden mit dem „Generous Store“ in Dänemark oder dem „Tweet Shop“ von Kelloggs mit Erfolg getestet.
Aber Vorsicht: Bei dieser Art der Werbung besteht oft die Gefahr der Schleichwerbung. Durch einen Werbehinweis kann dies aber umgangen werden. Dank anpassbaren Dialogen stellt Schleichwerbung daher kein Problem dar.

Social Payment mal anders

Pay with a Tweet hilft somit vor allem jungen Unternehmen bei der Reichweitensteigerung ohne dabei kostenlosen Content zu verteilen. Problem: Man ist wiederum von der Reichweite seiner Kunden abhängig. Was bringt ein Tweet, der keinen erreicht?

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