Big Data… wenn Unternehmen sich zusammenschließen

Grafik:PROFriends of Europe
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Das Thema Big Data treibt sich momentan wieder verstärkt auf einschlägigen Blogs als „Trend des Jahres 2016“ rum. Aus der Sicht von Unternehmen gibt es hinsichtlich rechtlicher und technischer Fragen eine Menge zu beachten. Hinzu kommt das Image, das durch das massive Sammeln von Daten leiden kann – siehe: „Datenkrake“. Nicht verwunderlich also, dass sich nun auch die EU-Kommissarin für Wettbewerb, Margrethe Vestager, in Zukunft mehr diesem Thema widmen möchte. Doch wie soll das funktionieren?

 
 
 
 

Zwei Fälle als Grundlage

Die Kommissarin für den Wettbewerb achtet vor allem darauf, dass es bei Zusammenschlüssen von Unternehmen nicht zu übermächtigen Monopolen kommt, die dann den Wettbewerb unfair gestalten. Wann und wie Kartelle und Monopole entstehen, ist dabei natürlich oft reine Definitionssache. Zukünftig soll jedoch der Zusammenschluss der Datenbestände bei einer Unternehmensfusion eine deutlich wichtigere Rolle innerhalb des Kartellrechts spielen.

Vestager sprach auf der in München stattgefundenen DLD-Konferenz von zwei Fusionen bei denen es bereits zu Diskussionen und Bedenken hinsichtlich der Fusion der Datenbestände kam: Zum Einen wäre da der Kauf von Doubleclick durch das EU-Lieblingsunternehmen Google und zum anderen der Kauf von WhatsApp durch Facebook. Bei beiden Käufen stellte sich das EU-Kommissariat für Wettbewerb bereits die Frage, ob der Zusammenschluss einen fairen Wettbewerb mit anderen Unternehmen gefährdet… bisherige Antwort: Nein.

Kundenwünsche stehen nicht zur Debatte

Für Verbraucher ist das strengere Bewachen der Datenbestände bei Zusammenschlüssen dabei nicht gedacht – das wäre eher etwas für den deutschen Vertreter Günther Oettinger. Der Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft sollte übrigens auf Grund einer Vodafone-Studie etwas besorgt sein, wenn es um die Einstellung der Europäer zur digitalen Privatspähre geht: 51 Prozent der 8000 befragten Europäer sehen bei Big Data mehr Nach- als Vorteile. Die kommerzielle Nutzung der Daten wird dabei nur von 19 Prozent toleriert.

Welche möglichen Instrumente, Folgen oder Richtlinien zur besseren Kontrolle demnächst existieren sollen, verrät Frau Vestager indes nicht. Man will den Unternehmen schließlich nicht auf die Füße treten, sondern allen einen fairen Wettbewerb ermöglichen. Wenn es nach Frau Vestager geht brauchen sich auch Unternehmen deren Geschäftsmodelle auf dem Sammeln von Daten basieren nicht fürchten.

Folgen für Unternehmen sind daher…

erst einmal ungewiss. Fakt ist alledings, wenn es bei Zusammenschlüssen von Google und Doubleclick oder Facebook und WhatsApp keine Konsequenzen gab, müssen sich andere große Unternehmen wohl nur geringe Sorgen beim Verbund mehrere Datenbestände machen. Die komplette Ansprache Vestagers auf der DLD-Konferenz in München findet sich hier.

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