Das Digitale programmiert uns!

Seit vergangener Woche steht das neue Trendbuch Handelskraft 2016 – Day One in Digital Life zum Download zur Verfügung. In den kommenden Wochen werde ich im Rahmen einer Artikelserie auf die Trends im digitalen Handel für dieses Jahr eingehen. Genauer gesagt, auf die Trends, die unser digitales Leben beeinflussen. Denn mittlerweile umgeben uns digitale Systeme nicht nur, sie durchdringen uns. Das Digitale programmiert uns!

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Grafik: dotSource GmbH

Früher war es ratsam, sich mit einem IT-Fachmann gut zu stellen, falls man Hilfe mit dem heimischen Netzwerk brauchte. Heute schrumpft die früher für den beruflichen wie privaten Alltag benötigte IT-Infrastruktur zu Smartphone-APPs zusammen, wie eine Animation von Best Reviews eindrücklich zeigt. Früher optimierten wir Websites, doch inzwischen optimieren die Bilder, die wir dort sehen, unser Leben. Die digitalen Anwendungen verändern unser Leben auf allen Ebenen. So leise und bequem, dass wir erst mitbekommen, was sich nahtlos zum unverzichtbaren Teil unseres Denkens und Handelns entwickelt hat, wenn das Internet mal streikt.

Es gibt immer Luft nach oben

Die meisten Menschen sind sich kaum bewusst, wie viele Facetten unseres Lebens durch das Internet bestimmt werden. Das Internet bestimmt was wir kaufen, wie wir sein wollen, wie wir uns selbst sehen, wo unsere Prioritäten liegen. Modefans machen sich beispielsweise Sorgen, mehrfach im gleichen Outfit auf sozialen Netzwerken zu erscheinen. Ein Problem, wie es früher nur Prominente kannten. Die Konsequenz: der Markt für Fast Fashion wächst unaufhaltsam.

Doch was unterscheidet uns noch von Prominenten? Inzwischen stehen wir alle in der Öffentlichkeit. Jeder kann das Netz an seinem Leben teilhaben lassen und bei Bedarf nach den eigenen 15 minutes of fame streben. Unser Leben wird gläsern! Freiwillig und unfreiwillig. Zur gesellschaftlichen Norm wird, was im Internet passiert. Ist es Zufall, dass der Schönheitswahn parallel mit der Zahl der retuschierten und optimierten Bilder zunimmt?

Unsere vernetzte Welt hat dazu geführt, dass die Anhäufung von Besitztümern nicht mehr ohne Weiteres als erstrebenswert erscheint. Diese sind schließlich austauschbar und vor allem kopierbar. Wer vorne dabei ist, investiert sein Geld also in Erlebnisse und personalisierte Produkte. die Anerkennung für das perfekte Urlaubsfoto auf Instagram wiegt schwerer als die Bewunderung für das richtige Fahrzeug. Die Story hinter dem Produkt wiegt schwerer als das Produkt selbst, wie auch Johannes Altmann, Gründer der Shoplupe GmbH im Interview feststellt.

Shareability ist die neue Währung. Streben nach Perfektion und Selbstoptimierung wird zum Volkssport.

Wir sind always on… …und dankbar für Entlastung

Zumindest unser digitales ich ist durch und durch vorzeigbar. Wir sind digitally enhanced und diese Entwicklung zieht sich durch alle Lebensbereiche, beeinflusst unser Aussehen, unsere Hobbys oder wie wir unsere Kinder erziehen. Wir verwenden viel Zeit darauf, unsere Außendarstellung zu optimieren. Das ist unheimlich anstrengend. Der Druck zur Perfektion nimmt stetig zu.

Screenshot: Airbnb-App
Screenshot: Airbnb-App

Umso dankbarer ist der moderne Konsument daher für Orientierung. Jeder, der uns zeigt, wie man ein vorbildliches und vor allem vorzeigbares Leben führt, ist willkommen.
Wir lassen uns beispielsweise jedes Jahr von IKEA erklären, wie eine stilvolle Wohnung aussieht, die unsere Persönlichkeit WIRKLICH repräsentiert. Wer sich die professionellen Fotos der Airbnb-Startseite anschaut, fragt sich spätestens dann, was man mit der eigenen Wohnung falsch gemacht hat.

Wir sind jedem dankbar, der uns hilft, ein besserer Freund, Partner, Elternteil oder Liebhaber zu sein. Erfolgreiche Brands spielen gekonnt mit diesem Imperativ zur Selbstoptimierung.

Optimierungshelfer liegen voll im Trend. Teil unseres digitalen Lebens zu werden muss 2016 die Devise für Händler und Marken lauten. Doch der Kunde ist mächtig. Er ist vernetzt, voller Erwartungen und anspruchsvoll. Er ist empfindlich, wenn es darum geht ihm die richtigen Angebote zu machen. Er verzeiht weniger, denn die bessere Alternative ist nur einen Klick, einen Wisch, oder eine Geste entfernt.

Handelskraft 2016

HandelskraftDieser Auszug zur Zukunft des digitalen Handels stammt aus unserem Trendbuch »Handelskraft 2016 – Day One in Digital Life«, das auf unserer Webseite kostenfrei heruntergeladen werden kann.

Das Trendbuch ist außerdem in hochwertiger Druckform zu haben. Wer Interesse am »Handelskraft 2016«-Buch hat, weitere Informationen oder Beratung wünscht, darf uns gern kontaktieren.

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