Social Media ist tot, lang lebe Social Media – Zeit für ein Umdenken!

Grafik:kate hiscock
Grafik:kate hiscock

Social Media – das war bisher vor allem das Posten eigener Produkte mit einem feschen Spruch mit bestenfalls 140 Zeichen. Oder aber gesponserte Posts auf Facebook und Co. Vielen Unternehmen ist der Sinn von einer Social-Media-Aktivität bis heute noch nicht ganz klar. Und so wurde das Thema Social Media schon oft ad acta gelegt, soziale Netzwerke gar totgesagt.
 
Dabei wandelt sich die Social-Media-Welt nun langsam zu dem, was sie eigentlich schon immer sein sollte: Ein Platz für interaktiven, sozialen Austausch. Da passen gesponserte Posts und das stumpfe Veröffentlichen selbstbeweihräuchender Artikel nicht mehr ins Bild. Unternehmen müssen umdenken, falls sie einen engen Kontakt zum Kunden behalten wollen.

Zuhören und reden lassen

Nirgendwo ist man seinen Kunden so nah wie auf sozialen Netzwerken. Bisher wurde aber nur zu und nicht mit den Kunden gesprochen. Klar, ab und zu auf das ein oder andere Belangen eingehen, ein schickes Gewinnspiel aufsetzen oder eine „Zeigt uns euren Einsatz von Produkt X“-Aktion haben schon mehr mit Interaktion zu tun, als das minutiöse Planen perfekt inszenierter Artikel.

Das Kredo sollte daher lauten: Haltet Konversation! Über die herkömmlichen Wege ist das schwierig, gut, dass die großen sozialen Netzwerke die Vorlieben der Nutzer bereits erkannt haben und an Lösungen arbeiten. Das Ziel ist die Kommunikation über Messenging-Dienste:

  • Twitter: Der Microblogging-Dienst hat schon letztes Jahr die 140-Zeichen-Begrenzung für die Direktnachrichten aufgehoben. Nachrichten können somit umfangreicher und mit mehr Inhalt gesendet werden.
  • Allo: Mit Allo greift Google die Messenger von WhatsApp und Facebook an. Allo ist aber nicht nur ein Dienst zum Chatten, sondern Nutzer können auch mit einer AI, dem Google Assistenten, chatten, Fragen beantworten lassen oder Minispiele zocken. Durch Machine Learning wird die KI dabei immer weiter verbessert.
  • Facebook: Auch das größte soziale Netzwerk bastelt weiter am eigenen Messenger. Immer neue Features werden hinzugefügt, wie beispielsweise die Möglichkeit Produkte direkt über den Dienst zu (ver-)kaufen.
  • Snapchat: Was früher zum Sexting benutzt wurde, entwickelte sich in den letzten Monaten zu einem wichtigen Kanal für Marketer. Die Interaktion mit dem Nutzer erfolgt für Werbetreibende über möglichst kreative und interaktive Stories. Snapchat kann aber auch für den Customer Support eingesetzt werden.
  • Instagram: Auch auf Instagram lassen sich schon eine Weile Direktnachrichten verschicken, die bestenfalls mit Videos und Bildern versehen sind.
  • WeChat & Line: Schaut man aus der Kuppel der westlichen Welt hinaus, zeigen chinesische Messenger-Dienste wie man mit Kunden kommunizieren kann. Auf Line gibt es beispielsweise offizielle Accounts, die von den Usern verfolgt werden können. WeChat wiederum bietet den Nutzern – als eines von vielen Features – digitale Kundenkarten an, die ebenfalls durch offizielle Accounts vertrieben werden.

Umdenken erforderlich

„Hier ist meine Werbung. KONSUMIERE!!!“ – funktioniert nicht mehr. Das zeigen beispielsweise die hohen Nutzerzahlen von AdBlocker. Unternehmen, die erfolgreich Social Media betreiben wollen, müssen ihre Strategie überdenken: Nicht mehr zum sondern mit dem Kunden kommunizieren. Was noch vor 1-2 Jahren schwierig war, ist heute dank der Innovationen der sozialen Netzwerke und Messaging-Dienste keine Mammutaufgabe mehr.

Dennoch muss eine passende Strategie ausgetüftelt werden und man muss sich natürlich auf Rückschläge einstellen bis man weiß, was funktioniert und was funktioniert nicht. Schlussendlich dient dieser Weg der Kommunikation nicht nur den Nutzern, sondern gibt auch dem Unternehmen an sich einen tieferen Einblick in die eigene Zielgruppe. Denn was ist persönlicher: Ein einfacher Like oder geschriebene Worte?

Der Mix macht es!

Search-Engine-Advertising optimieren WhitepaperDie in diesem Artikel angeprangerte plakative Werbung mag zwar nicht in den sozialen Netzwerken funktionieren, ist sie doch ein Erfolgsgarant bei den Suchmaschinen. Search Engine Advertising ist nach wie vor eine Möglichkeit, sich bei Google gekonnt in Position zu bringen. In unserem Whitepaper „Search Engine Advertising optimieren“ gibt es hilfreiche Tipps für optimierte SEA-Kampagnen. Das Whitepaper gibt es hier als kostenlosen Download.

(7 Bewertung(en), Schnitt: 4,71 von 5)
Loading...

3 Reaktionen zu “Social Media ist tot, lang lebe Social Media – Zeit für ein Umdenken!”

  1. Klar: Wenn ich als Marke Social Media Kanäle öffne, geht es um einen Dialog. Das ist der wesentliche Unterschied zu Einbahnstraßen wie TV oder Print. Diese Erkenntnis ist ja nicht neu. Das Ziel, so lese ich im Beitrag, sei die Kommunikation über Messenger Dienste. Leider verstehe ich nicht, wie diese Kommunikation konkret aussehen soll. Wenn ich auf Twitter oder Instagram eine Direktnachricht bekomme, dann sind das zu 99% automatische Standard-Werbenachrichten: „Danke fürs Folgen. Folge mir auch auf Facebook“ etc. Das kann ja wohl nicht gemeint sein, oder? Meine Frage lautet konkret: Wie soll ich als Marke über Direktnachrichten auf Twitter oder Instagram einen positiven Effekt auslösen können? Besteht nicht eher die Gefahr, die Follower mit unverlangten Nachrichten zu verprellen?

  2. Hallo Philipp.
    Vornweg muss man erst einmal festhalten, dass „Messenger-Marketing“ noch in den Kinderschuhen steckt. Die hiesige Auflistung der Messenger-Dienste soll auch mehr als Inspiration gelten, vor allem was Twitter angeht. Trends dieser Social-Media-Kanäle hin zu „mehr Messenger“ zeigen aber, dass dort eine Entwicklung stattfindet und man diese durchaus auf dem Schirm haben muss.

    „Wie soll ich als Marke über Direktnachrichten auf Twitter oder Instagram einen positiven Effekt auslösen können?“
    Das ist natürlich die Kernfrage, die sich jede Marketing-Abteilung zu stellen hat. Nachrichten wie „Danke fürs Folgen. Folge mir auch auf Facebook“ sind beispielsweise ein Anfang. Natürlich sollte eine solche Nachricht noch mehr Inhalt bieten… Up-/Cross-Selling über den Messenger, beispielsweise der Hinweis auf ein kommendes Event etc. Oder einfach der Hinweis, dass man bei Fragen auch gerne über diesen Kanal mit dem Unternehmen in Kontakt treten kann (Messenger als Service-Angebot).

    Hier ein Beispiel für eine WhatsApp-Kampagne eines israelischen Schokoladenherstellers: https://www.youtube.com/watch?v=Bcxm753Zjcg

    Auch klassische Marketing-Instrumente können über Messenger-Dienste erfolgen: Newsletter, der bereits genannte Kundenservice oder – und das erfordert natürlich Mut – komplette Geschäftsmodelle, die durch die Kommunikation über den Kunden via Chat funktionieren, beispielsweise das bestellen eines Taxis via WhatsApp.

    Natürlich ist das eine Kreativaufgabe, die dadurch noch schwieriger wird, als dass man die Kunden, wie du es auch sagst, nicht mit zu viel Input verprellen möchte. Aber dabei gilt wie immer im Marketing: Nützliche Informationen im richtigen Kontext und zur richtigen Zeit versenden.