Kennenlernen mit Alexa: Aus Faszination wird Normalität | Teil 1

Quelle: Amazon
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Schneller als geplant hat der smarte Assistent Amazon Echo die Testphase hinter sich gelassen und ist nun seit zwei Wochen für deutsche Kunden auf dem Marktplatz erhältlich. Unsere Redaktion hat sich beeilt, ein eigenes Exemplar zu bestellen und für ein paar Tage auszuprobieren. Wir waren mehr als neugierig darauf, mit einem virtuellen Assistenten zu sprechen und herumzuexperimentieren. Während wir auf die Ankunft des Pakets warteten, kamen unweigerlich zahlreiche Fragen auf: Wie nützlich und spontan würde Alexa sein? Könnte sie Teil unserer Familie werden? Würde die Konversation mit ihr flüssig und natürlich sein?
 
Es ist kein Wunder, dass Menschen auch heute noch angesichts der Möglichkeit, mit Maschinen zu kommunizieren und proaktiv zu interagieren, nichts als Faszination verspüren. Das Aufkommen von Sprachsuch-Funktionalitäten (OK Google) und jüngst auch die Verbreitung von virtuellen Assistenten wie Amazon Echo, Google Home oder Siri könnten allerdings dazu beitragen, diese Wahrnehmung zu verändern. Doch wie weit ist der Weg noch, bis das zur Normalität wird?
 
In unserer zweiteiligen Artikelreihe über Alexa werden wir diesen Fragen auf den Grund gehen.

Wie funktioniert die erste Kontaktaufnahme mit Amazon Echo?

Im zwischenmenschlichen Bereich versorgt man Familie oder Freunde üblicherweise zunächst mit einigen Hintergrundinformationen zu einer neuen Bekanntschaft, bevor man ihnen diese offiziell vorstellt. Um dieser Konvention treu zu bleiben, sollte zunächst erwähnt werden, dass Amazon Echo in zwei Formaten erhältlich ist: als großer Premium-Lautsprecher (Echo) und als kleinere Kompaktversion (Echo Dot).

Zuerst (hier kommt die erste Enttäuschung) muss das Gerät an die Steckdose angeschlossen werden (ja, unglücklicherweise ist es nicht kabellos), anschließend wird die entsprechende kostenlose App heruntergeladen, um den sprachgesteuerten virtuellen Assistenten über W-LAN mit dem Internet zu verbinden. Sobald die Internetverbindung steht, wird man von Alexa begrüßt.

Der Kommunikationsprozess funktioniert dank Spracherkennung, durch die Alexas Bot in der Lage ist, unsere Worte zu erkennen, an ein Datencenter zu schicken, wo er nach der entsprechenden Antwort sucht, die in weniger als einer Sekunde zurückgeschickt wird.

Was kommt nach “Alexa…”?

Um Alexa darauf aufmerksam zu machen, dass man mit ihr kommunizieren will, muss das Zauberwort “Alexa”, “Echo” oder “Computer” gesagt werden (je nachdem, welches von ihnen vorab ausgewählt wurde). Sofort leuchtet im oberen Bereich des Lautsprechers ein umlaufendes blaues LED-Licht auf. Dann können Fragen zu diversen Themengebieten gestellt werden: Musik, Sportmeldungen, Nachrichten, Hörbücher, Verkehr, Wetter, Kalender, Listen, Timer, Alarm, Smarthome und, natürlich, Shopping

  • Musik: Da Amazon Echo im Kern ein smarter Lautsprecher ist, besteht eine seiner größten Stärken im Abspielen von Musik. Auf Wunsch spielt Alexa Metallica-Songs, reguliert die Lautstärke oder stoppt die Wiedergabe. Amazon Music und Spotify können hier übrigens nur mit Premium-Account genutzt werden.
  • Kalender: Wenn der eigene Google- oder Microsoft-Kalender mit Alexa verknüpft wird, kann sie über anstehende Termine oder zu erledigende Aufgaben informieren. Sind die Informationen nicht eindeutig, fragt Alexa beispielsweise nach, welche Tageszeit gemeint ist.
  • Smarthome: Über Alexa können auch andere smarte Anwendungen gesteuert werden, wenn sie mit ihr verknüpft sind. So brachte Amazon erst vor einigen Tagen eine neue Version des Fire Stick auf den Markt, der mittels eines integrierten Mikrofons auch sprachgesteuert werden kann. Somit sind Alexas gesamte Funktionen auch auf dem Fernseher verfügbar.

Wie ist das Einkaufserlebnis?

Ja, die Subscription-Economy ist in der Tat gegenwärtiger denn je. Wer noch kein Prime-Mitglied ist, kann über Echo keine Produkte bei Amazon bestellen oder kaufen. Allerdings bietet Alexa andere Optionen: Neben weiteren über die App verfügbaren Alternativen können Artikel in den Warenkorb gelegt oder der Alexa-Einkaufsliste hinzugefügt werden.

Wenn die Frage sehr weit gefasst ist, schlägt Amazon den höchstgerankten Prime-Artikel der Kategorie vor. Manchmal wird der Prozess jedoch umso frustrierender, je spezifischer die Suchanfrage werden soll. In diesem Zusammenhang erklärte ein für den Bau von Echo verantwortlicher Manager kürzlich: “Wir arbeiten daran, künftig auch Emotionen zu verstehen.”

Wir sind sehr gespannt, wie genau diese Aussage in die Tat umgesetzt wird. Könnt ihr euch vorstellen, wie Alexa euch nach einem anstrengenden Arbeitstag die schlechte Laune anmerkt und beschließt, eine Flasche Wein zu bestellen, um die Stimmung zu heben?

Erwähnenswert ist hierbei auch, dass man einen vierstelligen Sicherheitscode einrichten kann, der genannt werden muss, um einen Kauf zu bestätigen. So sollen ungewollte Bestellungen verhindert werden.

Wie schützt Alexa unsere Privatsphäre?

Da virtuelle Assistenten über das Mikrofon permanent zuhören und wachsam bleiben, um aktiv zu werden, sobald das Aktivierungswort fällt, wird Amazon Echo von vielen Verbrauchern als Eindringling wahrgenommen. Daher scheuen sich einige User davor, das Gerät angeschaltet zu lassen, oder benehmen sich, als wäre ein Fremder anwesend.

„Als Datenschützerin sehe ich intelligente Sprachassistenten, die mit einem Mikrofon permanent ihre Umgebung „belauschen“, kritisch“, sagte die Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Andrea Voßhoff, kürzlich.

Quelle: dotSource
Quelle: dotSource

Im Hinblick darauf versichert Amazon, dass die gehörten Informationen nur dann an das Datencenter weitergeleitet werden, wenn das Aktivierungswort genannt wurde. Außerdem gibt es für skeptische Nutzer glücklicherweise einen Knopf, um die Mikrofon-Funktion abzuschalten.

Wie kommunikativ und selbstlernend ist Alexa?

Im zweiten Teil unserer Artikelreihe teilen wir nächste Woche unsere Meinung zu Alexas Lern- und Kommunikationsfähigkeit und ziehen ein abschließendes Fazit. Nicht verpassen!

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