Curated Boxes sollen Fashion as a Service etablieren [5 Lesetipps]

Quelle: pexels.com
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Eine Frage geht mir nicht mehr aus dem Kopf: Warum wandeln sich Produkte zu Dienstleistungen? Ein Indiz ist das exponentielle Wachstum von Abo-Box-Services in den USA: Die Besucherzahl dieser Webseiten ist in den letzten drei Jahren um fast 3.000 Prozent gestiegen (von 722.000 in 2013 auf 21,4 Millionen in 2016).
 
Fakt ist, dass Konsumenten den Wert ihrer Freizeit zunehmend mehr schätzen und daher nach Angeboten suchen, die ihnen erlauben, ihre Zeit effektiv zu nutzen. Die Hauptforderungen des Kunden sind in der Folge direkt an sein Zeitmanagement geknüpft: Personalisierung und sofortige Befriedigung in Form von schnelleren und bequemeren Lieferungen.
 
Es überrascht daher nicht, dass in letzter Zeit auf Abo-Modellen basierende Curated Services in Branchen erfolgreich sind, in denen sich Onlineshops bemühen, den Weg für den digitalen Markt zu ebnen, wie zum Beispiel in den Bereichen Beauty und Kosmetik (mit dem Pionier Birchbox), Unterwäsche (mit Adore Me) und frische Lebensmittel (wie HelloFresh).

Als letztes ist die Modeindustrie in dem Versuch, den Kundenerwartungen zu entsprechen und konstante Innovation anzustreben, auf den Zug aufgesprungen. Mode als Dienstleistung steht im Rampenlicht. Es gibt eine ganze Reihe an Erfolgsgeschichten, an denen man sich ein Beispiel nehmen kann: Stitch Fix, Kidbox und MM.LaFleur Bento Box. Außerdem geht auch Amazons neuste Markteinführung „Wardrobe“ in eine ähnliche Richtung und nur die Zeit wird zeigen, ob das eine gute Idee war oder nicht.

Services ausgerichtet auf Nutzen und 1:1-Personalisierung

Ein Großteil dieser Erfolgsmodelle verspricht ein personalisiertes Einkaufserlebnis, wenn der User zu Beginn einen Fragebogen ausfüllt. Zumindest sorgen diese Fragebögen dafür, dass die Händler sehr viele detaillierte Informationen über den Käufer, wie etwa Figur, Geschmack und Größe, verwaltenund diese am Ende helfen, auf die Kundenbedürfnisse einzugehen.

» “Was die Abo-Boxen tun ist Folgendes: Sie versuchen ihre Konsumenten zu verstehen”,

erklärte kürzlich Morris Dabah, Co-Founder von Kidbox. «

Wie man sieht, sind Daten grundlegend, um eine personalisierte Erfahrung zu bieten, ausgewählte Sortimente auszusuchen und schlussendlich die Zufriedenheit des Kunden und die Bindungsrate zu erhöhen.

Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, der dieses Geschäftsmodell für Kunden so attraktiv macht: Die ausgewählten Pakete werden exklusiv für jede einzelne Person zusammengestellt und beinhalten auch Ware, die der Käufer normalerweise nicht auswählen würde, die schlussendlich aber passend ist. Das erzeugt Mehrwehrt und ist auch das, was das Startup Stitch Fix so erfolgreich macht.

Stitch-Fix-Kunden werden von persönlichen Stylisten beraten, die, zusammen mit den datenreichen Algorithmen des Unternehmens, fünf Artikel für jeden Käufer zum Ausprobieren und Behalten auswählen. Das Ergebnis ist großartig, weil die Käufer auf neue Marken aufmerksam gemacht werden und zusätzlich eine wirklich individuell gestaltete Garderobe erhalten.

Der neue Amazon-Prime-Service ist nicht direkt ein Abo-Modell, sondern konzentriert sich mehr darauf, das eigene Haus in einen Ankleideraum zu verwandeln, ohne dafür zu zahlen. Eine Idee, die übrigens schon von Zalando erfolgreich umgesetzt wurde und die darauf abzielt, Unstimmigkeiten durch die Vereinfachung der Liefer- und Retourenprozesse zu reduzieren.

Gemietete Kleider als Dienstleistung

Ein weiterer Trend, der aus der Verbreitung der Sharing-Economy hervorgeht, ist Kleidung online zu vermieten und so das Beste aus Personalisierungsmöglichkeiten, Kundenrezensionen und einfachen und flexiblen Lieferbedingungen herauszuholen.

Ein gutes Beispiel ist der Aboservice von Rent the Runway „Unlimited“, der durch das Prinzip Zugang statt Besitz neue Denkansätze zu Kaufen und Styling vermitteln soll. Eine Sache, die meine Aufmerksamkeit erregt hat, ist die große Anzahl von Kundenfotos bei jedem Outfit und jeder Rezension, was Transparenz und Vertrauenswürdigkeit ausstrahlt.

Unter Berücksichtigung der steigenden Anzahl von Menschen, die umweltfreundlichere Kleidung kaufen würde, selbst wenn dies höhere Kosten bedeutet, könnte diese Nische großes Potential haben.

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