Welche sind die größten Herausforderungen des Internet of Things?

Photo by arvin febry on Unsplash
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Smarte, vernetzte Geräte machen unser Leben einfacher, personalisierter und sicherer. IoT- Plattformen und -Ökosysteme unterstützen Unternehmen dabei, in ihren Prozessen effektiver und effizienter zu werden und kundenzentriertere Ansätze zu verfolgen. Der Nutzen ist groß, doch die Herausforderungen, die diese Technologie noch daran hindern, vom Hype zur Normalität zu werden, sind enorm. Flächendeckend Akzeptanz zu erreichen ist eine zentrale Aufgabe, die das Internet der Dinge bewältigen muss.

Außerdem zeigen wir, dass Erfolg oder Versagen in Bezug auf dieses Ziel davon abhängen werden, wie sich Unternehmen, Regierungen und Verbraucher den folgenden Gefahren stellen: Cybersicherheit und dem Schutz persönlicher Daten.

IoT im Privatgebrauch

Genauso wie vernetzte Geräte mehr Einstiegspunkte zur Schaffung zahlloser Geschäftsmodelle bieten, haben auch Hacker und Cyberkriminelle durch sie mehr Möglichkeiten, sich Zugang zu den Daten in der Cloud zu verschaffen. Accenture zufolge ist die Annahme von IoT-Geräten und -technologien durch die Konsumenten unvermeidlich. 30 Prozent der Verbraucher besitzen aktuell bereits IoT-Geräte wie smarte Thermostate, Staubsaugerroboter oder intelligente Kühlschränke im Haushalt oder planen deren Anschaffung innerhalb der nächsten zwei Jahre.

Die Akzeptanz der Verbraucher steht jedoch auf dem Spiel, wenn nicht auf Sicherheits- und Datenschutzbedenken eingegangen wird. Andere Hürden, die sich darauf auswirken können, wie Verbraucher das Internet der Dinge annehmen, sind: mangelndes Wissen und Verständnis sowie hohe Preise für Geräte oder neue digitale Services.

IoT im Geschäftsumfeld

IoT-Infrastrukturen sind herausfordernd und komplex. Trotz ihrer zahlreichen Vorteile ist es wenig verwunderlich, dass viele Unternehmen noch nicht begonnen haben, die Technologie zu intergieren. Welche Hürden hemmen die Einführung in Unternehmen?

  • Skalierbarkeit: die Schwierigkeit, IoT-Projekte über die Zeit zu erweitern.
  • Kompatibilität: die Schwierigkeit, vernetzte Geräte in bestehende Software, Altdatenbanken und andere Systeme zu integrieren.
  • Interoperabilität: die Schwierigkeit, wirkliche Cross-Domain-Services zu entwickeln, die die nahtlose Bewegung von Daten und Services ermöglichen.
  • Sicherheit: Mehr vernetzte Geräte bedeuten auch mehr Angriffspunkte für Malware.
  • Flächendeckende Konnektivität: Das Internet ist in vielen Regionen noch immer nicht verfügbar. Da das Internet der Dinge auf konstante und zuverlässige Konnektivität angewiesen ist, kann es ohne Verbindung nicht implementiert werden. Das 5G-Netzwerk soll dieses Problem lösen können.

Cybersicherheit: Die größte Gefahr

Am 21. Oktober 2016 brachte ein schwerer »Distributed Denial of Service«(DDoS)-Angriff auf Dyn, einen großen Domain-Name-System-Provider, weite Teile des Internets zu Fall und sorgte dafür, dass zahlreiche Seiten und Services, unter anderem Twitter, GitHub, PayPal, Amazon, Reddit, Netflix und Spotify ausfielen.

Es gibt eine Unmenge an Lücken, die geschlossen werden müssen. Die wirtschaftlichen Folgen des Hackens einer Gillette Box sind nicht vergleichbar mit den Konsequenzen, die sich ergeben, wenn ein smartes Auto oder ein medizinisches Gerät gehackt wird: Hier sind Leben in Gefahr.

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Teile der US-Bevölkerung haben beim Kauf vernetzter Geräte Bedenken, dass Infos aus dem Smartphone gestohlen werden können

Die Hauptprobleme, an denen Cybersicherheit derzeit noch scheitert, konzentrieren sich auf vier Bereiche:

  • Readiness.Unternehmen, die IoT-Geräte entwickeln oder einsetzen, wissen nicht, wie sie ihre Produkte gegen Hacker schützen können. Der Telekommunikationskonzern AT&T untersuchte mehr als 5.000 Unternehmen weltweit und fand heraus, dass sich nur 10 Prozent der befragten Firmen dazu in der Lage sehen. 90 Prozent der Unternehmen haben keinen CyberSecurity-Plan, um auf Sicherheitsbedenken in Bezug auf das Internet der Dinge einzugehen und 68 Prozent haben keine Test-Strategie für IoT-Geräte.
  • Wirkliche Sicherheit.IoT-Devices zu schützen, bedeutet weit mehr als den simplen Schutz der Geräte selbst. Unternehmen müssen auch Sicherheitsmaßnahmen in die zugehörigen Software Anwendungen und Netzwerkverbindungen integrieren und vor dem Release eines vernetzten Produkts oder digitalen Services umfassende Evaluations- und Prüfprozesse vornehmen.
  • Verbraucher-Wahrenehmung.Die Herausforderung, flächendeckend Akzeptanz zu erreichen, ist größer denn je, da die oben genannten Bedenken dazu führen, dass Verbraucher vom Kauf smarter Haushaltsgeräte oder vernetzter Anwendungen Abstand nehmen. Daher sollte Cybersicherheit für Unternehmen und Regierungen eine der zentralen Problemstellungen sein.
  • Verwundbarkeit.Der Grund, warum es so viele ungesicherte Geräte gibt, liegt darin, dass ihr Set-up in der Regel weniger Schritte benötigt als das Set-up eines gesicherten Geräts. So wurde bereits über potenzielle Schwachstellen bei vernetzten Autos und einer smarten Barbie berichtet.

Datenschutz: 5 Perspektiven

Gleichzeitig besteht eine zweite Gefahr bezüglich der Datenschutzprobleme, die angegangen muss und die sich aus der schieren Menge an generierten Daten ergibt.

  1. Zu viele Daten.10 .000 Haushalte können täglich 150 Millionen einzelne Datenpunkte generieren, was wiederum bedeutet, dass sensible Informationen offenliegen und es für Hacker mehr Angriffspunkte gibt. Eine der jüngsten und bekanntesten Datenpannen war die Enthüllung, dass bei Yahoo! Millionen von Nutzerpasswörtern und persönlichen Informationen gestohlen wurden – und das gleich zweimal.
  2. Mangelnde Information, unwissenheit und fehlendes Bewusstsein.Kunden wissen nicht, welche Daten gesammelt und wie sie verwendet werden. Sie müssen Interesse an Fragen des Schutzes ihrer Privatsphäre bekunden, damit neue Bestimmungen erlassen werden. Nachdem Studien ergeben hatten, dass der Datenschutz für viele User ein wesentliches Anliegen ist, entwickelte das Bündnis der Automobilhersteller entsprechende Datenschutzrichtlinien. Auch der Wearables-Hersteller Fitbit ergriff daraufhin für seine Geräte Maßnahmen zum Datenschutz.
  3. Fehlende Transparenz.Einige Verbraucher gestatten Drittparteien, die von ihren Fahrzeugen oder Trackern gesammelten Daten zu verwenden, wissen aber nicht, wer genau sie nutzt. So ist vielen beispielsweise nicht klar, dass ihre Versicherung anhand der so gesammelten Daten Beiträge bemisst.
  4. Fehlende Rechtsvorschriften.Aktuell dreht sich eine breite Debatte darum, ob brancheneigene Verfahren der Selbstregulierung notwendig sind oder es angemessen ist, sämtliche Regelungen zum Datenschutz der Regierung zu überlassen. Einige sprechen sich für letztere Option aus, da sie ohnehin unausweichlich scheint. Andere sehen hingegen in der Selbstregulierung die beste Wahl, um echte Sicherheits- und Datenschutzstandards zu gewährleisten, da sie von IT-Experten und nicht von Juristen entwickelt werden.
  5. Fehlende Kontrolle von Anfang an.Viele vernetzte Alltagsgegenstände für Verbraucher sind von vornherein mit wenigen oder sogar völlig ohne Datenschutz- und Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Obwohl viele internationale Standards angewendet werden können, meint der Verbraucherschützer Pete Eisenegger, dass es wesentlich sei, sichere Technologien mit Echtzeit-Datenschutzkontrollen zu entwickeln, um das Internet der Dinge sicherer zu machen.

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