Kein E-Commerce ohne Logistik: Dauerbrennerthema mit ungewöhnlichen Allianzen

Mann scant Pakete im Logistikzentrum
Quelle: fotolia

Neben einem individuellen und besonderen Einkaufserlebnis wollen Kunden vor allem eines: ihre Bestellung so schnell wie möglich in den Händen halten. In Zeiten, in denen man nicht mehr nur Elektronik und Schuhe online bestellt, sondern auch Eier, Milch und Co., steigt die Erwartung nach einer schnellen und unkomplizierten Auslieferung noch weiter.

Unternehmen und Logistikdienstleister tüfteln an unterschiedlichen Lösungen, um Produkte so schnell wie möglich zuzustellen. Egal ob Auto, Drohne oder Roboter: Sie forschen unablässig nach Alternativen zur klassischen letzten Meile, also der persönlichen Auslieferung an die Haustür des Kunden.

Amazon wird gnadenloser Logistiker

Amazon strebt zunehmend den Ausbau seines eigenen Zuliefernetzwerkes an und macht damit DHL und Co. Konkurrenz: Nach Aldi und Shell kooperiert das Unternehmen nun auch mit dm, Edeka und O2 und baut so sein eigenes Paketstationsnetzwerk weiter aus. Mit »The Hub« hat Amazon in den USA außerdem eine Abholstation für Wohngebäude vorgestellt.

Weiterhin arbeitet der Versandriese schon seit längerem an der Auslieferung mit mobilen Drohnen. In Zukunft will Amazon zusätzlich auf Container setzen, in denen ein System untergebracht ist, das die Drohnen repariert und wartet. Diese Container wiederum sollen auf Zügen, Booten oder Lastwagen platziert werden; so spart sich Amazon unter anderem die hohen Gebäudemieten in Ballungszentren.

Neue Ideen und Allianzen

Doch nicht nur Amazon arbeitet an alternativen Auslieferungsmethoden. DHL will beispielsweise durch 3D-Druck, Produktion und Logistik näher zusammenbringen. Komplexe und individuelle Teile könnten auf Abruf produziert und bereits auf dem Lieferweg zum Kunden gedruckt werden. Besonders interessant ist diese Technologie für Serviceangebote und Reparaturleistungen.

Auch bei Nerdys Pizza, einem Lieferdienst-Start-up, liegt der Fokus darauf, das Produkt bereits auf dem Weg zum Kunden fertigzustellen. Nur handelt es sich hier nicht um Ersatzteile, sondern um frische Pizza! Die einzigartigen Auslieferungsfahrzeuge verfügen im Gegensatz zu herkömmlichen Lieferservices über einen zusätzlichen Sitz- und Arbeitsplatz mit Steinofen im hinteren Teil des Fahrzeuges.

Geht es nach dem Paketdienstleister DPD, soll zeitnah auch das autonome Fahren eine entscheidende Rolle bei der Paketzustellung spielen. Die automatisierte Fahrzeugtechnik soll bei der Paketzustellung helfen und könnte langfristig ein völlig neues Maß an Flexibilität ermöglichen.

Bis es soweit ist, testen DHL, Hermes, DPD, GLS und UPS seit 01. Juni in Berlin Mikro-Depots. Gemeinsame Logistikflächen sollen es ermöglichen die letzte Meile mit speziellen Lastenrädern zu erfüllen. Nicht der große Logistik-Transporter, der in zweiter Reihe parkt soll das Großstadt-Image prägen, sondern klingelnde Lastenräder.

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