20 Jahre Alibaba – Werdegang eines Internetimperiums [5 Lesetipps]

Alibaba ist Amazons größter Konkurrent
Quelle: pexels

Im Jahr 2019 feiert der Digitalriese Alibaba sein 20-jähriges Bestehen. In China ist die Alibaba Group schon das größte E-Commerce-Unternehmen, doch auch in die westliche Welt dringt der Konzern immer weiter vor. Vom Schnäppchen-Marktplatz zum multinationalen Internetgiganten, der seine Kunden glücklich macht.

Alibaba: Evolution der Kundenzentrierung

Sonntag, der 25.08.2019, 12 Uhr: Im Einkaufszentrum Xanadu, in der Nähe von Madrid, drängen sich an die 3.000 Menschen vor einem Laden. Im Vorbeigehen erkennt man Technikartikel wie Handys und E-Scooter. Die Szene erinnert an das Getümmel vor Applegeschäften beim Release des neuen iPhone. Doch hier eröffnet gerade die erste AliExpress-Filiale in Europa. Der Shop lockt mit einer Vielzahl an Geschenken und 30 Prozent Rabatt in der ersten Geschäftswoche.

»An erster Stelle steht der Kunde, dann die Mitarbeiter und zuletzt die Aktionäre.«. Diese Einstellung fährt Alibaba seit Jahren konsequent. Jack Ma, Gründer und Executive Chairman von Alibaba, erkannte schon früh die Relevanz des Kundenservice und so setzt das Unternehmen in diesem Bereich ständig neue Maßstäbe.

Vom smarten Spiegel in chinesischen Shopping-Malls, der anzeigt, welches Make-up zu einem passt, natürlich mit integrierter Kaufoption, bis zum 30-Minuten-Lieferservice für Supermarkteinkäufe – Service und Convenience werden bei Alibaba großgeschrieben.

Alibaba: Internetkrake mit langen Tentakeln

1999 gründete der ehemalige Lehrer Jack Ma mit 17 anderen Personen das Unternehmen.

20 Jahre später erwirtschaftet der Konzern 56 Milliarden Euro Umsatz und gilt als ernstzunehmender Konkurrent zu Amazon. In China ist Alibaba sogar das größte E-Commerce-Business, vor Amazon, eBay und Co. Zur Alibaba Group gehört nicht nur die B2B-Plattfom Alibaba mit 53 Millionen Nutzern, sondern auch viele weitere Tochterfirmen, wie etwa die größte chinesische Auktionsplattform Taobao, der weltweit agierende Cloud-Service Alibaba Cloud, die Bezahllösung Alipay oder auch AliExpress. Längst beschränkt sich das Angebot nicht mehr nur auf den asiatischen Markt; auch in Nordamerika und Europa wird fleißig bestellt.

Mit AliExpress weitete Alibaba 2010 sein Geschäft auch auf den globalen B2C-Handel aus. Die Website bietet vor allem kleinen Händlern aus China die Möglichkeit, ihre Waren in die ganze Welt zu verkaufen. AliExpress tritt dabei, anders als Amazon, nur als Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer auf und wird daher oft mit eBay verglichen.

Alibaba: Erfolgreicher Start ins europäische Filialgeschäft

Mit der Filialeröffnung in Madrid stößt das Unternehmen auch in den europäischen Stationärhandel vor. Das Geschäft namens AliExpress Plaza erinnert an einen Applestore: schicke Verkaufsfläche, innovatives Shopdesign und hochwertige Produkte. Neben Smartphones finden sich hier jedoch auch Küchengeräte, E-Scooter und Haustierzubehör.

Ein wesentlicher Faktor des Einkaufserlebnisses ist auch das Personal. Gut geschult und hilfsbereit kümmern sich die Mitarbeiter im Store um die Wünsche und Anliegen ihrer Kunden und versorgen sie nebenbei auch noch mit Gratiskaffee. Die Filialeröffnung erzeugte in Spanien viel Aufmerksamkeit und brachte überwiegend begeisterte Reaktionen hervor. Nicht zuletzt aufgrund der Give-aways ― so konnten sich die ersten 500 Besucher über Scooter, Drohnen oder Smartphones der Marke Xiaomi freuen.

Alibaba: New Retail

Dass Alibaba oft auf Kooperation statt Verdrängung setzt, ist bekannt. Beispielsweise arbeitet der Konzern in China mit dem Einzelhandel zusammen und liefert elektronische Lösungen zur Geschäftsoptimierung. Mit den Hema-Märkten in China ging Alibaba einen weiteren Schritt in Richtung Omnichannel. In den Märkten besteht eine ähnliche Produktauswahl wie bei Real oder Rewe.

Doch die Onlineaffinität des Unternehmens ist unübersehbar: Jedes Produkt ist mit einem QR-Code ausgestattet, der Kunden weitere Informationen bietet. Zudem werden die Daten zu Kunden und deren Käufen genutzt, um individuelle Produktempfehlungen auszuspielen. Zum Bezahlen werden die Waren am Checkout-Terminal gescannt und mit Online-Zahlverfahren wie Alipay bezahlt. Zum Rund-um-Sorglos-Paket gehört auch die Online-Bestellung und Abholung im Laden oder, falls man in einem Drei-Kilometer-Radius um einen Hema wohnt, auch die Lieferung nach Hause. Und das innerhalb von 30 Minuten!

In den letzten 20 Jahren hat Alibaba eine beachtliche Entwicklung vollzogen. Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgsrezepts ist dabei der Customer-first-Gedanke, mit dem der Konzern Kundenzentrierung und Service zum Wachstums- und Innovationstreiber macht.

Unsere 5 Lesetipps der Woche

Heres what AliExpress Madrid store could mean for its european ambitions [Forbes]

Aliexpress eröffnet Shop in Madrid: Es wird ernst für den Handel [t3n]

Alibaba – Die Neu-Erfindung des Supermarktes [e-tailment]

Alibaba will let you find restaurants and order food with voice in a car [TechCrunch]

Die Zukunft des Konsums – was Alibaba in Deutschland plant [manager magazin]

 
Ihr wollt keine digitalen News mehr verpassen? Dann abonniert doch hier unseren Handelskraft-Whatsapp-Newsletter!

(15 Bewertung(en), Schnitt: 4,93 von 5)
Loading...

Eine Reaktion zu “20 Jahre Alibaba – Werdegang eines Internetimperiums [5 Lesetipps]”