Die dunkle Seite des E-Commerce

Heute beschäftige ich mich mal mit einem Onlineshop für eine spezielle Zielgruppe. XtraX bietet Klamotten übers Internet für Kunden an, die sich gern etwas düster kleiden. Im Content-Bereich bekommt man gleich mal eine Vorschau auf die Produkte des Shops. Unter „unsere brandheißen Angebote“ und „die neuesten Artikel bei uns“ werden dem Nutzer jeweils vier verschiedene Artikel als unscharfes GIF-Bild präsentiert. Durch das Format wirken sie leider etwas unscharf und veraltet. Falls man nun zufällig ein Produkt unter den vieren entdeckt, welches einem gefällt, klickt man natürlich drauf, um dann festzustellen, dass man gar nicht bei diesem landet, sondern auf einer Seite mit einer Artikelliste in der das Objekt der Begierde nicht einmal enthalten ist. Da die Liste mit den Neuheiten rund 2300 und die Liste mit den Sonderangeboten rund 1200 Artikel enthält, ist das auch relativ unwahrscheinlich.

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Falls man nun aber dieses eine Stück unbedingt haben möchte, muss man die Navigation auf der linken Seite des Shops bemühen, denn eine Suchfunktion scheint gar nicht im Shop integriert zu sein. Nur in welcher Kategorie sucht man nun ein gewisses Oberteil. Dafür muss man schon etwas mehr Szenekenntnisse haben.

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Auch nicht sehr gelungen ist die Anordnung der Standard E-Commerce Funktionen wie Warenkorb, FAQ, AGB/Impressum und Widerrufsrecht. Sie sind nämlich genau wie Produktkategorien designt und befinden sich auch in der Navigation unter dem Punkt „Online Shop“. Und wo wir schon dabei sind, hat sich hier auch die Suchfunktion versteckt. Aber auch mit dieser wäre es schwer einen Artikel wieder zu finden, da man nur Bilder und keinen dazugehörigen Text auf der Startseite angezeigt bekommt. Ein Problem dabei ist auch, dass sich unter diesen Punkten noch weitere Produktkategorien befinden, die aber anders dargestellt werden, nämlich wie der Oberpunkt „Online Shop“. Im Gegensatz zu diesem kann man „Brand New“, „Special Offer“ und das unglücklich benannte „Angebot d.M.“ auch anklicken.

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Aber auch wenn man es dann in einer passenden Kategorie gefunden hat, kann es ein langer Weg zum gesuchten Produkt werden. Durch die Beschränkung auf 8 Produkte pro Seite und keiner Einstellmöglichkeit für den Kunden dies zu ändern, können über 30 Übersichtsseiten zustande kommen. Exemplarisch hier mal die Unterkategorie „Accessoires > Strümpfe und Handschuhe“ Die man sicherlich recht einfach in zwei Unterpunkte aufteilen könnte.

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Da doch recht viel Energie in diesen Onlineshop gesteckt wird, was vor allem an den Produktbildern ersichtlich wird, ist es doch schade, dass er von der Bedienung relativ kompliziert ist. Immerhin bietet XtraX auch einen Ebay- und einen Amazon-Shop an. In diesen ist die Bedienung sicherlich etwas konsistenter.

Update 2014: XtraX ist offline

(2 Bewertung(en), Schnitt: 4,50 von 5)
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3 Reaktionen zu “Die dunkle Seite des E-Commerce”

  1. Gruselig… Zum letzten Screenshot: Was soll man von einem Shop halten, wo 90% aller Artikel um ca. 50% (!) reudziert sind…

  2. ^^schon sehr sonderbar mit so vielen reduzierten produkten. aber jemand der sowas gerne trägt wird hier bestimmt fündig

  3. Hier der absolute Marktführer in diesem Segment: http://www.emp.de/.
    Das Unternehmen macht ca. 80 Mio. Euro Umsatz p.a. und gehört zu den TOP 100 des deutschen Distanzhandels.