Barack Obama wird der 44. US-Präsident

Spiegel Online betitelte den Wahlsieg Obamas als „Die Wiederauferstehung des amerikanischen Traums“, Zeit Online sinniert über einen möglichen Identitätsverlust Europas durch diese historische Wahl.

Barack Obama ist der 44. Präsident der Vereinigten Staaten, und auch der erste farbige U.S.-Präsident. Amerika wurde gestern emotional durchgeschüttelt. „Yes, we can“ – das Echo Obamas, das auch Europa erreicht hat. „Change“ – ein Slogan, der Amerika elektrifizierte und die stille Hoffnung Europas wahr machte. Es war die teuerste und zugleich auch wichtigste Präsidentschaftswahl. Die eigentlichen Punkte der politischen Programme, die die Kandidaten monatelang vor sich hertrugen, waren rückblickend nur gewaltige Ausschmückungen im Hintergrund eines sich wandelnden Amerikas.

Die Finanzkrise, der abgewürgte Konjunkturmotor, das Desaster Irak, die deutliche soziale Ungleichheit in Amerika und auch die vielen Fauxpas‘ Bushs haben den gebeutelten amerikanischen Bürger verändert. Es war nicht Obamas Programm, das hier in die Bresche schlug, es war der Ton, den er traf, der Nerv der Zeit, den er berührte. Change – Obamas Leitfaden, der die Menschen erreicht hat, ist nicht nur ein Wort, sondern auch ein „amerikanisches“ Gefühl geworden. Die Wähler haben entschieden.

Das Land ist immer noch tief gespalten. Auch nach dieser Wahl. McCain selbst nannte Obama „Mein Präsident“ – eine wirklich beeindruckende Geste des unterlegenen Kandidaten der Republikaner. Obama kündigt eine weitere Zusammenarbeit mit McCain an. Den ehemaligen Kandidaten ist bewusst, dass Amerika an die Hand genommen werden muss. Da wo Bush versagt hat, muss angesetzt werden.
Hoffen wir, dass der baldige neue Präsident sein Wort hält und ihn wiederauferstehen lässt, den schon fast vergessenen amerikanischen Traum.

Auf die Frage, inwiefern Obama ohne das Internet die Wahl hätte gewinnen können, sind sich Experten anscheinend einig: Ohne das Web 2.0 wäre das wohl nicht möglich gewesen. 200 Millionen Dollar flossen bis Juli 2008 in die Wahlkampfkasse Obamas. Organisation im Netz: Die Politik ist auch ein Baustein, der im digitalen Zeitalter unter die Räder gekommen ist. Das sollte man jedoch als Chance sehen, als positive Entwicklung. Die digitale Revolution hat durch ihre Möglichkeiten der Kommunikation dazu beigetragen, dass sich die Welt verändert und auch verändern bzw. weiter und anders entwickeln muss. Change. Im Grunde ist Obamas Slogan nur eine Fortsetzung der digitalen Entwicklung.

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