Schnäppchen-Community Luupo steht vor dem Aus

luupo1Die Schnäppchen-Community Luupo, gegründet Juli 2007, hat Insolvenz angemeldet, gab Gründer Jörn Kunst gegenüber deutsche-startups.de bekannt. Gesprächsrunden zur Finanzierung scheiterten, obwohl Investoren potentiell interessiert waren. Luupo steht deswegen seit einigen Monaten auch zum Verkauf, inklusive 21.000 Usern.

Leider scheinen auch diese Unternehmungen im Sande verlaufen zu sein. Offenbar ist man mit Kaufinteressenten noch in Kontakt, jedoch wurden schon einige Angebote abgelehnt, weil man die Community nicht im Luupo-Sinn weiterführen wollte.

Die Entwicklung von Luupo ist für uns besonders interessant. Ewig und drei tagelang plädieren Denker der Branche zu Mut, kritisieren die Angst vor neuen Geschäftsmodellen und auch die Ideenlosigkeit. Besonders für Startups ist das eine hoch gesteckte und äußerst gefährliche Messlatte. Die Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen ist schwierig und ohne Kapital so gut wie unmöglich. Das war knapp zusammengefasst die Erkenntnis, die Luupo-Gründer Kunst daraus ziehen konnte.

luupo

„Noch viele viele Ideen in der Tasche“, hieß es noch vor einiger Zeit bei Luupo. Leider erleben wir jetzt, wie diese Ideen auch in der Tasche bleiben, wenn es sie überhaupt jemals gegeben hat. Jedoch hat man Einsicht in die Liste gemachter Fehler erhalten können. So habe man zu wenig ins Marketing investiert, um das Wachstum und die Vernetzung der Community zu steigern. Zuviel Geld sei in die Programmierung geflossen, die extern getätigt wurde.

Das Konzept von Luupo war nicht unspannend und wies nähere Verwandschaft mit dem Liveshopping-Segment auf:
Bei Luupo sind alle Preise zunächst verdeckt. Durch den Einsatz von sogenannten Luupos (die man käuflich erwerben muss) kann jeder Nutzer den Preis seines Wunschartikels um 40 Cent senken. Gleichzeitig wird mit jedem Einsatz der Preis angezeigt.

Update: Die Webseite ist mittlerweile offline.

(4 Bewertung(en), Schnitt: 3,75 von 5)
Loading...

4 Reaktionen zu “Schnäppchen-Community Luupo steht vor dem Aus”

  1. Hm, liegt das jetzt am Konzept der verdeckten Preise? Ich habe ja mal moniert, dass das zu kompliziert für die Nutzer sei. Ist Luupo also ein Menetekel für rabattschlacht und Co.? Und wie stehts mit Swoopo? Das ist zwar offener, aber auch umständlich.

  2. Ich frage mich, ob Handelskraft und damit die DotSource die Luupo-Plattform wirklich so interessant findet, wie hier vorgegeben wird – oder warum nimmt sich die TowerVenture bzw. TowerByte nicht der Firma an? ;-) Man hört da ja so einige Sachen…

  3. @Lampy: Nicht Luupo an sich, sondern der Werdegang von Luupo wurde hier als interessant bezeichnet.

  4. @Martin
    Ein sehr interessanter Punkt. Ich schätze schon, dass es an den verdeckten Preisen lag. Vor allem aber am mangelnden Vertrauen gegenüber so einem Konzept, selbst wenn es nicht schlecht war. Der Funfaktor ist dennoch äußerst gering.