Wie Demmelhuber seinen Umsatz durch Kategorievideos steigert

Würde ich ein Auto im Internet kaufen? Oder wie wäre es mit einer Sauna? Vielleicht ein kleines Gartenhaus oder ein großes Spielgerüst, wo meine Kinder dann ihre schreienden Freunde einladen können? Irgendwas, wofür ich mehr als 500 oder 1000 Euro bezahlen müsste?

Es gibt Produkttypen – möchte man meinen – die sich über das Internet nur schwer verkaufen lassen, wo selbst Umsatzbooster wie Verknappung etc. nicht zünden. Ein Onlineshop, der Gartenhäuser und Spielplatzaufbauten verkauft, stelle ich mir ganz einsam vor: Grillenzirpen und vor Langeweile verstorbene Shopmanager. Ein Albtraum.

Möchte man meinen.

Es ist nicht so, dass der hohe Preis per se eine zu hohe Konversionsbarriere darstellt, das Problem ist eher, dass derartige Produkte nicht erfahrbar genug aufbereitet werden, damit sich Kunden zum Kauf entschließen.

Der Holzfachmarkt Demmelhuber hat jedoch einen mutigen Schritt gewagt: Die Einführung von Kategorievideos, die bestimmte Produkttypen vorstellen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Geschäftsführer Dirk Kommol zeigte bei seinem Vortrag auf dem ConversionCAMP eindrucksvoll auf, wie man mithilfe solcher Experimente seinen Onlineanteil am Gesamtumsatz steigern und ausbauen kann.

Die Kategorievideos sind für meine Begriffe noch etwas hölzern, nicht authentisch genug und zu animiert, aber bemerkenswert ist die Wirkung, die laut Kommol ihr Ziel nicht verfehlt hat.

Gerade hier kann man aber wesentlich mehr auf Authentizität setzen. So kann Demmelhuber seinen Service gezielt über Videos präsentieren. Möglicherweise mit Fachangestellten, die eben nicht nach Schauspielern aussehen. Und auch der eine oder andere dramaturgische Fehler im Storyboard der Videos könnte so ausgemerzt werden.

Dennoch ist es wirklich spannend und mutig, dass sich einige Shopbetreiber an diese Formate herantrauen und experimentieren. In diesem Zusammenhang kann ich nur immer wieder den Videoshopping-Guide von Stephan Meixner empfehlen, in dem viele nützliche Tipps für Shopbetreiber und E-Commerce-Verantwortliche stehen, die sie auf jeden Fall benötigen, um am Ende nicht in eine Kostenfalle zu treten.

Demmelhuber hat nach Aussagen von Kommol vor, diesen Media-Bereich in Zukunft noch zu erweitern, andere Produktbereiche anzugliedern (und hoffentlich auch noch mal zu überarbeiten).

Zu diesem geglückten Versuch kann man aber gratulieren.

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2 Reaktionen zu “Wie Demmelhuber seinen Umsatz durch Kategorievideos steigert”

  1. Kategorievideos dürften auch im Hinblick auf Seo ganz interessant sein, weil normale Menschen Kategorien ja nicht anlinken. es wäre interessant zu sehen, ob man da die werte durch die videos verbessern kann.

  2. Hm, obwohl ich jetzt fragen muss, warum Konsumenten auf Kategorien verlinken sollten. Also ich würde maximal auf ein Produkt linken, das ich mag, kaufen will oder schon gekauft habe.

    Aber nichtsdestotrotz ist Video-SO auch ganz klar ein Thema, das wichtig wird. Wenn man zum Beispiel den wesentlich günstigeren Weg über User-Portale geht (Youtube, Vimeo, etc.), und die Videos dann in seinen Shop an Produkten oder Kategorien einbindet, kann man hervorragend SEO betreiben: Video-Titel, Video-Beschreibung, Video-Tags, Einbinden in anderen Seiten (Facebook, im eigenen Blog). Alles natürlich verlinkt zum Shop. Da gibt es viele Möglichkeiten.