Warum das Buch nicht sterben wird [Video]

Zeitungssterben Karrikatur
Grafik: Titanic-Magazin.de
Finden Printmedien den Weg in die Zukunft? Angesichts der wachsenden Beliebtheit von E-Books, E-Readern und Tablets erscheint das Vielen immer unwahrscheinlicher. Mit beinahe jeder Erfolgsmeldung zu Verkaufs- und Nutzungszahlen digitaler Produkte geht ein Abgesang auf Zeitungen, Zeitschriften und Bücher einher.

Begriffe wie „Zeitungssterben“ stellt kaum jemand in Frage. Dabei ist es (trotz aktueller Beispiele wie die Insolvenz der Frankfurter Rundschau) höchst unwahrscheinlich, dass Zeitungen und Printmedien generell, tatsächlich aussterben werden.

Die wissenschaftliche Begründung

Laut dem Rieplschen Gesetz der Medien werden einmal bewährte Medien nicht von Neuen verdrängt oder ersetzt, sondern existieren weiterhin daneben, „nur dass sie genötigt werden, andere Aufgaben und Verwertungsgebiete aufzusuchen.“ (Zitat von Urheber Wolfgang Riepl).

Diese These wurde 1913 formuliert und hat sich seitdem bewährt, obwohl während des 20. Jahrhunderts so viele neue Medien auftauchten, wie nie zuvor. Auf Wikipedia finden sich folgende Beispiele:

  • Mit der Einführung des Hörfunk starb die Tageszeitung nicht aus, sondern sie spezialisierte sich auf stärkere Hintergrundberichterstattung und lokale Ereignisse.
  • Mit der Einführung des Fernsehens spezialisierte sich das ehemals generalistische Medium Hörfunk auf besondere Aktualität und Funktion als Nebenbeimedium und starb nicht aus.
  • Mit der Einführung des Fernsehens spezialisierte sich das ehemals generalistische Medium Kino auf das Gemeinschaftserlebnis und besondere Wucht von Bild und Ton und starb nicht aus.

Die emotionale Begründung

Es gibt noch viele weitere Gründe, weshalb Printmedien, insbesondere Bücher, uns noch lange begleiten werden. Wenn auch nicht mehr im selben Ausmaß. Aber warum Worte darüber verschwenden, wenn es schon eine wundervolle Dokumentation dazu gibt?
Die Studentin Hannah Ryu Chung hat für ihren Kurzfilm The Future of Books Grafiker, Buchhändler, -macher- und drucker, Menschen also, die für Bücher leben, interviewt. Mit wunderbaren Bildern von dieser vom Aussterben bedrohten Berufswelt ist es ihr gelungen, den Zauber des Buches einzufangen.

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3 Reaktionen zu “Warum das Buch nicht sterben wird [Video]”

  1. Pardon, aber Riepls „Gesetz“ wurde ja nun mehrfach widerlegt… siehe u.a. Werner Faulstich „Einführung in die Medienwissenschaft“. Den Printmedien insgesamt wird es IMHO so gehen wie der mechanischen Schreibmaschine, dem Tonbandgerät, der Filmrolle und vielem Anderen: Sie werden ein reines Nischendasein fristen; etwas für die Älteren, die Hipster und die Intellektuellen.

  2. Ich glaube nicht daran, dass es den Printmedien schlecht gehen wird. Ein Großteil der Werbung wird immernoch offline gemacht. Sicher wird es einige Firmen geben, welche nicht dauerhaft durchhalten, aber so ist es in jeder Branche.

  3. Als das Radio erfunden wurde, hielt man die Zeitung für tot. Als das Fernsehen kam, hielt man das Radio für überholt. Als das Internetzeitalter begann, waren beide schon so gut wie tot…

    Wann lernen wir, dass neue Dinge nicht töten, sondern ein Leben nebeneinander existieren kann?