Wird Mobile Payment 2013 in Deutschland ankommen?

Mobile Payment Creative Commons
Foto: Håkan Dahlström (flickr.com)
In Bezug auf Deutschland wird unter Tech-Bloggern und -Redakteuren gerne erwähnt, dass es innovative Produkte und Services hier besonders schwer haben. Häufig ist von Innovationsfeindlichkeit die Rede. Und manchmal liegen sie damit gar nicht so falsch, etwa beim Thema Bezahlverhalten. Hierzulande ist für viele noch immer nur Bares Wahres. Im Europavergleich stechen wir durch mangelnde Bereitschaft, uns mit Vorkasse, Kreditkarten und Mobile Payment anzufreunden, heraus. Der Kauf auf Rechnung ist laut BITKOM auch 2012 die beliebteste Zahlungsmethode bei den deutschen Onlineshoppern.

Klarna holt skeptische Kunden ab

Kein Wunder, dass Paymentanbieter Klarna, der den Rechnungskauf unabhängig von einzelnen Onlineshops möglich macht, inzwischen auch in TV-Spots auf sich aufmerksam macht. Dabei werden die Bedenken der Kunden thematisiert. Und noch besser, die ohnehin als am besten wahrgenommene Zahlungsmethode wird durch einen weiteren Sicherheitsaspekt erweitert. Nun müssen Einkäufer fremden Onlineshops keine Kontodaten mehr anvertrauen.

Angesichts des erhöhten Sicherheitsbedürfnisses des typischen deutschen Kunden erscheint es derzeit unwahrscheinlich, dass es Paymentanbietern gelingen wird, den Rechnungskauf von seinem Spitzenplatz abzulösen.

Gefährlicher Optimismus bei Vodafone

Bei Vodafone ist man da anderer Meinung. Auf Mobile-Zeitgeist war vorgestern zu lesen, dass man die geringe Verbreitung von Kreditkarten als Chance für alternative Bezahllösungen sieht. Zum Thema Mobile Payment gibt sich Jochen Bornemann, Leiter Payments und Enabling Services bei Vodafone Deutschland, optimistisch:

» Unsere eigenen Untersuchungen bestätigen eine Bereitschaft von 30% der Befragten, Mobile Payment zu nutzen. «

Ganz dem Zufall überlassen möchte man den Siegeszug des Mobile Payment dann doch nicht, für die deutschen Kunden gibt es zum Einstieg in die mobile Bezahlung via NFC eine Prepaid-Variante.

Ein Blick in die eBay Studie Zukunft des Handels trübt das Bild jedoch wieder – hier ist nicht von 30 % Nutzungsbereitschaft die Rede. Die Angabe bezieht sich lediglich darauf, ob man sich vorstellen könne, dass in 10 Jahren das Mobiltelefon die Geldbörse ersetzt hat. Ein Zukunfsszenario also, das mit tatsächlicher Nutzungsbereitschaft kaum etwas zu tun hat. Die vollmundige Aussage entpuppt sich als heiße Luft, so wie es der Trend Mobile Payment insgesamt noch ist.

Fazit

Werden alternative Zahlungsmethoden und Zahlen per Smartphone im neuen Jahr durchstarten? Und wenn ja, welcher der diversen Bezahlservices- und varianten werden sich durchsetzen? Noch fehlen handfeste Zahlen, die dafür sprechen und einen konkreten Trend erkennen lassen. Eine deutlichere Sprache spricht dagegen die Tatsache, dass konservative Bezahlmethoden es bereits in Primetime-TV-Spots geschafft haben.

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