Das Comeback des Katalogs – Schmökern und staunen in neuen Formen

MyMuesli Katalog
Screen: My Muesli Katalog & Magazin

Den Niedergang von Neckermann und die allgemeine Krise des traditionellen Versandhandels meinen einige schon anhand des zunehmenden Erschlankens und Verschwindens der Kataloge kommen gesehen zu haben. Dabei ist der Katalog so quicklebendig wie lange nicht mehr. Er tritt nicht mehr in der Form des dicken Hauptkataloges auf, sondern als Heft, Magazin oder digital aufbereitet.

Sogar E-Commerce Neulinge wie Zalando haben die Macht des Katalogs für sich entdeckt. Der Grund für dessen nicht abreißende Beliebtheit steckt in der wichtigen Rolle von Printpublikationen als Impulsgeber. Shopper holen sich hier Appetit, Inspiration und informieren sich, 80 Prozent gehen anschließend Shoppen, 70 Prozent stöbern online.

Dieses Ergebnis gilt nicht nur für Käufer, die einen Stadtbummel dem virtuellen Einkauf vorziehen, sondern auch für überzeugte Onlineshopper. 47 Prozent der regelmäßig im Netz Einkaufenden würden es begrüßen, wenn sie Angebote auch per Post erhalten würden. Das gilt vor allem für Mode und Technik.

Nichts ist demnach so inspirierend wie die Produktpräsentation im Katalog. Ganz besonders die Fashion-Branche hat das bereits erkannt und versendet schlanke, dafür aber besser auf den Kunden zugeschnittene Kataloge und stellt diese auch online zur Verfügung.

Trend zu Magalogen

Einen Schritt weiter geht Zalando und versendet Magaloge, also Kataloge mit redaktionellen Inhalten. Damit ist der Fashion-Händler nicht allein. Auch MyMuesli bietet einen liebevoll aufgemachten Magalog, in dem Team, Produkte und Philosophie ausführlich vorgestellt werden. Diese Hybridformen gibt es standesgemäß natürlich auch digital und per App.

Fashion-Magazin MyLife

MyLifeOtto
Das Magazin MyLife von Otto (inzwischen eingestellt)
Otto tut sich mit dem Zalando inspirierten, professionell aufgemachten, 80 Seiten starken Fashion-Magazin »MyLife« besonders hervor.

Die Zeitschrift muss sich nicht hinter ihren im Handel erhältlichen Pendants verstecken. Das Heft wird in einer ersten Testphase an 500.000 ausgewählte Neu- und Stammkunden versendet und vorerst sieben Mal erscheinen.

LoveMag von DaWanda

DaWanda, die E-Commerce Community für Selbstgemachtes, geht ebenfalls mit einem eigenen Magazin an den Start. Darin werden die Leser zu eignen Do-it-yourself-Projekten angeleitet und inspiriert. Das »LoveMag« beinhaltet auch Beiträge zu Modetrends, Designerportraits und zahlreiche Informationen zum umfangreichen DaWanda Sortiment.

Frauenzeitschrift »Cover«

Das Prinzip funktioniert natürlich in zwei Richtungen – auch Frauenzeitschriften können zu Katalogen werden. Im August ging der Burda Verlag mit »Cover« an den Start, einer Zeitschrift für »anspruchsvolle Frauen über 30«, deren gezeigte Produkte komplett über die dazugehörige Webseite gekauft werden können.

Augmented-Reality-Features bei IKEA

Noch mehr Inspiration geht immer: IKEA hat seinen Katalog für 2012/2013 mit Augmented-Reality-Features erweitert. Auf gekennzeichneten Seiten offenbart die dazugehörige Smartphone App weitere Kombinationsmöglichkeiten, Farbvarianten oder einen Blick in das Innere der Möbel.

Fazit

Diese Entwicklungen zeigen, dass der Katalog dank der Aufwertung durch redaktionelle Inhalte und das digitale Format so viel Beachtung erhält, wie lange nicht mehr. Kunden bestellen gerne online, doch das Stöbern in ansprechend aufbereiteten Magazinen ist trotz digitaler Revolution nach wie vor gefragt. Dabei geht es vor allem um das Gefühl, unterhalten zu werden sowie um Bilder und Texte, die die Lust auf Shopping wecken.

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Handelskraft 2013 ThumbnailDieser Artikel stammt aus unserem Trendkompass Handelskraft 2013, der auf unserer Webseite kostenlos heruntergeladen werden kann.
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