Black Friday fasst in Europa Fuß [5 Lesetipps]

Screenshot: elperiodico.com
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Der traditionelle “Black Friday”, der das Weihnachtsgeschäft einläutet, hat sich inzwischen auch in Europa etabliert und erreichte dieses Jahr neue Rekordumsätze.

Der bedeutendste Indikator, um diesen Erfolg zu messen, ist zweifellos Amazon. Nach eigenen Angaben wurden in Deutschland bereits bis Freitagmittag mehr als eine Million Produkte über die Plattform bestellt. Unterhaltungselektronik und Spielwaren gehörten zu den meistgekauften Produkten.

Auffallend sind jedoch nicht nur das beträchtliche Umsatzvolumen (immerhin das bislang größte) und die wachsende Beliebtheit bei den Kunden, sondern auch die Tatsache, dass mehr und mehr Shops den ursprünglich amerikanischen Trend für sich nutzen.

In einer Vergleichsstudie von 41 Onlineshops aus den Bereichen Fashion und Beauty fand arvato SCM Solutions heraus, dass sich jeder vierte Shop am Black Friday beteiligt hat – mit verschiedenen Strategien, die die Kunden locken sollten.
Hier die Resultate der Studie im Überblick:

  • Angebot: 23 Onlineshops reduzierten die Preise einzelner Produktbereiche, während zwei Shops einen Rabatt auf das gesamte Sortiment anboten
  • Rabatte: Mit 63 Prozent entschied sich mehr als die Hälfte der teilnehmenden Shops für einen festen Rabatt von durchschnittlich etwa 25 Prozent
  • Zeitraum: In 41 Prozent der Onlineshops galt die Promotion nur für einen Tag; 30 Prozent der Shops verlängerten ihre Aktion auf mehr als drei Tage
  • Kommunikation: 67 Prozent der teilnehmenden Shops informierten ihre Kunden per Newsletter oder über Facebook über ihre Black-Friday-Angebote

Black Friday in Großbritannien: Die 1-Milliarde-Marke wurde geknackt

Der Black Friday stellte nicht nur in Deutschland Rekorde auf. Auch die Briten nutzten die Onlineangebote ausgiebig und gaben allein am Black Friday 1,1 Milliarden Pfund und damit 36 Prozent mehr als im Vorjahr aus, wie der Guardian berichtet. Amazon gab an, in Großbritannien mehr als 7,4 Millionen Produkte verkauft zu haben. Im Vorjahr waren es noch 5,5 Millionen.

Im Interview mit dem Guardian erklärt Christodoulos Chaviaras, Analyst bei der Barclays Bank, dass der Black Friday in diesem Jahr verschiedene neue Merkmale aufweist: Die Händler haben es in Bezug auf die angebotenen Rabatte vergleichsweise ruhig angehen lassen, waren aber hinsichtlich ihrer Infrastruktur und insbesondere der IT besser vorbereitet als in den Vorjahren. Bei den Verbrauchen ist verstärkt zu beobachten, dass sie die Black-Friday-Angebote inzwischen vorzugsweise von zu Hause aus online nutzen.

Insgesamt war der Black Friday auch 2015 wieder ein voller Erfolg für den Handel. Geschickt genutzt kann er für Händler der Startschuss einer erfolgreichen Weihnachtssaison sein oder, je nach Erfolg, auch zu einer passenden Gelegenheit werden, die Strategien für das nächste Geschäftsjahr zu bereichern und zu unterstützen. Dennoch sollten sich Kunden wie Händler darüber im Klaren sein, dass der massive Konsum während dieser Zeit im Vorfeld auch zu überhöhten Preisen führen kann.

Immerhin könnte der Black Friday von Händlern auch einfach zum Anlass genommen werden, neue Services, Produkte oder Features anzupreisen und zu promoten – eine gute Gelegenheit, sich von der Masse abzuheben.

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