Die Revolution des stationären Handels: Von Flagship-Stores zu Showrooms (5 Lesetipps)

Agência Brasília / Flickr.com
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Obwohl viele Stimmen das Ende des stationären Handels vorhersagen, scheint es, als würde sich diesem wohl eher die Chance bieten, sich neu zu positionieren. Stationäre Geschäfte können zu etwas Neuem werden, indem sie ihre Stärken zum Überleben nutzen und diese mit digitalen Lösungen verbinden, um ein Erlebnis zu bieten, anstatt bloß Produkte und Services zu listen.

Die Welt ist bereits digital, E-Commerce und Onlineshops durchbrechen ihre Horizonte, transformieren Geschäftsmodelle und verändern die Rollen all derer drastisch, die an Geschäftsprozessen und der Entwicklung neuer Konzepte beteiligt sind.

So ändern Kunden beispielsweise ihr Verhalten aufgrund der freien Nutzung von Smartphones und anderer Geräte. Heutzutage checken Verbraucher, allen voran die Millennials, ihr Smartphone im Laden und vergleichen dabei Preise und Produkteigenschaften von Wettbewerbern. Andere bevorzugen es, in den Laden zu gehen und die Produkte dort vor Ort auszuprobieren, um sie anschließend online zu kaufen. Cross-Channel-Retail lautet das Zauberwort.

Showrooms, Fitting-Rooms oder Fulfillment-Center

Gemeinsam mit der Zukunftsperspektive des Handels (Think big) hat mich diese Tatsache auf den Gedanken gebracht, dass die Umwandlung stationärer Geschäfte in Fulfillment-Center eine gute Möglichkeit wäre, sich den Veränderungen, vor die die neue Ära Unternehmen stellt, anzupassen. Die Verbraucher sind heute anspruchsvoller als früher und haben neue Erwartungen, also müssen Unternehmen ihre Kunden in den Fokus rücken, um deren Bedürfnisse erfüllen zu können.

Ein möglicher Weg, dies zu tun, besteht darin, Läden als Showrooms, Guided Shops oder Fulfillment-Center zu nutzen. So erklärt Stephen Laughlin, Vizepräsident und Geschäftsführer bei IBM, gegenüber der Computerworld: „Wir stehen an der Schwelle vieler Veränderungen. Es geht dabei nicht nur um Technologie, sondern auch um Geschäftsmodelle…Man braucht On- und Offline zusammen, aber ihre Rollen werden sich in Bezug darauf, wie sie miteinander funktionieren, weiterentwickeln. Wir werden sehen, wie der stationäre Laden die Rolle eines Showrooms einnehmen wird.“

Laut dem IBM-Report Retail 2025, der im Februar fertiggestellt werden soll, wird die Händlerlandschaft im Jahr 2025 diesen Trend widerspiegeln.

Das macht einerseits Sinn, weil stationäre Geschäfte in der Lage sind, die Lücken digitaler Services auszugleichen: Nur sie bieten den Kunden die Möglichkeit, Produkte und Services mit allen fünf Sinnen auszuprobieren. Andererseits werden stationäre Geschäfte selbst voll digitalisiert sein, wenn sie die Einkäufe ihrer Kunden online bestellen und diese dann nach Hause liefern lassen.

Zu dem Gedanken, beide Konzepte zu einem einzigen zu verschmelzen, findet ihr bei Retailnext eine anschauliche Infografik von whisbi.com.

Einige sind schon bereit

Dieses neue Konzept wurde in den USA bereits von einigen Onlinehändlern wie Bonobos und Modcloth umgesetzt. So bietet Bonobos sogenannte „Guideshops“, wo die Kunden alle online erhältlichen Produkte anprobieren und bestellen können.

Darüber hinaus erfreut sich auch das Konzept der Pop-up-Stores immer größerer Beliebtheit, um den Herausforderungen des Handels zu begegnen. Pop-up-Stores bieten einen kreativen und effektiven Weg, um das Einkaufserlebnis der Kunden durch Innovation und Spontanität zu beleben.

Auch Showrooms und temporäre Showrooms sind gerade bei kleinen Onlineshops ein beliebtes Mittel, um den Kunden einen Mehrwert und ein vollständigeres Erlebnis zu bieten. Einige kleine Unternehmen nutzen anfangs Social-Media-Kanäle, wie Instagram oder Pinterest, um ihre Online-Services zu bewerben. Sobald sie sich dann einen Kundenstamm aufgebaut haben, entscheiden sie sich häufig, einen Schritt weiter zu gehen und Showrooms einzurichten, in denen ihre Kunden ausgewählte Produktlinien und Rabatte finden, und gemeinsam mit anderen Kunden die Marke erleben und ihren Lifestyle zelebrieren können.

Zur Internet World wird mit dem sogenannten weShop, eine ganzheitliche Shoplösung, die von der Kommunikationsagentur Serviceplan in Zusammenarbeit mit Vistrashop, Cancom, Cisco und NEC entwickelt wurde, ein futuristischer Store vorgestellt, in dem die Besucher beispielsweise durch die Verwendung von Beacons oder Stilberatung via Videokonferenz eine individuelle Kundenansprache erleben.

Überlegungen

Dennoch wird der von IBM vorausgesagte Wandel für globale und multinationale Unternehmen schwieriger zu bewältigen sein, da er erhebliche Veränderungen bezüglich der Lieferketten erforderlich machen kann. Daher ist es laut verschiedener Experten eher unwahrscheinlich, dass ein solcher Transformationsprozess innerhalb von 10 Jahren überhaupt abgeschlossen werden kann. Einige Unternehmen werden diese Veränderungen finanziell schlicht nicht stemmen können.

Was sich jedoch deutlich zeigt, ist, dass der Weg in die vollständige Digitalisierung unserer gesamten Welt, unserer Gewohnheiten und unserer Umwelt für Unternehmen unvermeidlich ist, genauso wie die Verschmelzung von Onlineshops und stationären Geschäften.

Diese ersten Erkenntnisse aus dem IBM-Report lassen niemanden ungerührt und so ergeben sich daraus viele Fragen: Welche Geschäfte werden die sogenannte Apokalypse des Handels überleben und wie werden sie es schaffen? Wie lautet das Erfolgsrezept: 100 Prozent digital oder, wie IBM prognostiziert, die Verknüpfung von On- und Offline?

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