E-Commerce of Things: Schwarmintelligenz der smarten Geräte

Quelle: Miele
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Früher war E-Commerce laut, bunt, und schrill. E-Commerce war wie Zalando. Ein Schrei, der die Revolution einläutete. Leute, ab jetzt wird online bestellt, verstanden? Neu und aufregend war das. Heute muss man niemandem mehr erklären, was E-Commerce ist. Und digitale Services werden dank des Internet of Things ganz leise. Sie fügen sich nahtlos in unseren Alltag ein, kennen uns lückenlos und reagieren auf jede Situation mit der passenden Lösung.

E-Commerce wird ganz leise

Produkte denken künftig für uns mit. Unser Auto weiß selbst, ob es in die Werkstatt muss und lässt es uns rechtzeitig wissen. Die Waschmaschine hat bereits neues Waschpulver nachbestellt, bevor es zu bösen Überraschungen kommt. Der Regenschirm passt darauf auf, dass er nicht im Restaurant vergessen wird und smarte Essstäbchen warnen vor altem Frittier-Öl. Das perfekte Leben – das muss es sein.

Quelle: askmen.com
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Was macht das mit uns, den Konsumenten? Werden wir in Zukunft das Haus nicht mehr verlassen und ganz und gar auf smarte Geräte vertrauen? Nun, nicht ganz. Dennoch werden smarte Objekte um uns herum zur Normalität. Vielleicht sage ich künftig der Lampe, dass ich eine neue Glühbirne brauche. Vielleicht schickt mir Amazon eine Flasche Wein, weil Echo findet, dass ich gestresst klinge.

Neben zahlreichen Luxusproblemen, die dank smarter Geräte gelöst werden, bringen diese unsere Welt auch in entscheidenden Themen voran. So kann die Sharing Economy durch genaues Tracking endlich die Durchschlagskraft entfalten, die sie verdient. Intelligente Sharing-Konzepte machen es möglich. Selbstfahrende Autos demokratisieren zudem den Zugang zu Mobilität und erhöhen damit die Lebensqualität aller bisher vom Verkehr ausgeschlossenen Menschen.

Einkaufen ist seit der Erfindung des Smartphones nicht mehr auf Onlineshops und den stationären Handel begrenzt. Insbesondere Amazon treibt den Trend, dass Konsum dort stattfindet, wo der Bedarf entsteht. Amazon Dash und Amazon Echo ermöglichen es, Produkte des täglichen Bedarfes ohne einen Onlineshop nachzubestellen. Sie werden einfach per Knopfdruck bzw. Spracheingabe zur Einkaufsliste hinzugefügt. Und zwar genau in dem Moment, in dem wir – bzw. das Gerät – feststellen, dass die Druckerpatronen zur Neige gehen. Direkter geht es nicht. Oder doch?

Denkt man die Potenziale des Internet of Things für den E-Commerce zu Ende, wird klar, dass die bunten Plastikknöpfe von Amazon nur ein Zwischenschritt zum Future Retail sind. Was passiert, wenn Hersteller selbst kreativ werden?

Seamless Commerce

Quelle: perfect-shave
Quelle: perfect-shave
Gillette sorgte 2015 mit der »Gillette Box«, über die Rasierklingen direkt vom Badezimmer aus nachbestellt werden können, für Furore. Die smarte Box ist kein rühmlicher Einzelfall mehr. Das Internet of Things und E-Commerce entwickeln sich zur neuen Traumkombination, die für jede Menge frischen Wind sorgt.

Smarte Produkte bahnen den Weg in die Zukunft, wie wir einkaufen, beziehungsweise nicht einkaufen. Denn dies übernehmen die Geräte künftig selbst. Miele stellte auf der IFA 2015 eine smarte Waschmaschine vor, die das Waschpulver je nach Waschgang individuell dosiert und auf Basis dessen selbst Waschpulver nachbestellt, wenn dieses zur Neige geht. Eine entsprechende Lösung für den Geschirrspüler wurde ebenfalls vorgestellt.

Auch für den Kühlschrank und den Backofen der Zukunft hat man Ideen. So wird der Kühlschrank künftig zur Schaltzentrale des Familienlebens, die Einkaufszettel, Stundenpläne und Termine verwaltet. Spannend wird es, wenn alle Geräte untereinander kommunizieren.

Konsequenz für Amazon: An dieser Stelle wird der Dash Button plötzlich zum unnötigen Zwischenschritt: Bereits smarte Produkte lassen sich nicht durch Plastikbuttons veredeln.
Hersteller sind also am Drücker und sollten sich fragen, wie sie ihre Produkte durch Sensoren, Chips und Apps zu smarten Objekten werden lassen können, um vorne mitzuspielen. Auf Amazon und Co. muss niemand warten.

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