Amazon Business: B2B-Features im Test

Amazon Business Header
Screenshot: Amazon Business

Zum Ende des Jahres ist Amazon noch einmal in die Vollen gegangen. Erst startete der Onlinehändler mit Amazon Go einen Frontalangriff auf Supermärkte, nun hat er auch den B2B-Marktplatz Amazon Business in Deutschland an den Start gebracht. In den USA läuft der B2B-Verkauf bereits seit 2015 auf Hochtouren, mehr als 45.000 Händler sind dort schon online. Amazon löste mit seinem B2B-Marktplatz den Dienst Amazon Supply ab, den es 2012 ins Leben gerufen hatte.

B2B-Bedürfnisse der Kunden werden berücksichtigt

Doch was unterscheidet die neue Plattform nun von der B2C-Variante? Amazon Business bietet viele Features, die speziell auf B2B-Kunden zugeschnitten sind. Dazu zählen der Kauf auf Rechnung sowie die Anzeige von Netto-Preisen in der Suche und auf Produktdetailseiten. Zusätzlich können Gruppen erstellt und individuelle Zahlungslimits sowie Genehmigungsrechte eingeräumt werden. Wir haben die Features im Folgenden genauer unter die Lupe genommen:

Anmeldung:

Die Anmeldung für Amazon Business ist denkbar einfach – viel mehr als eine gültige Umsatzsteuer-ID braucht man dazu nicht. Nach Angabe dieser sowie den persönlichen Daten und dem Firmennamen, veranschlagt Amazon drei Werktage um die Daten zu prüfen und den Verfügungsrahmen für die Option „Kauf auf Rechnung“ festzulegen.

Usability:

Das Einkaufserlebnis auf Amazon Business unterscheidet sich hinsichtlich Usability und Design kaum von Amazon. Anders als früher bei Amazon Supply ist das neue Sortiment für Geschäftskunden nahtlos in die reguläre Amazon-Plattform integriert. Die Produktdetailseiten sind gleich aufgebaut und beinhalten die gewohnten Informationen wie Preis, Fotos, Beschreibung und Reviews, einziger Unterschied ist hier, dass Amazon Business den Netto-Preis ausweist. Beim Kauf bestimmter Produkte gibt es zudem Mengenrabatte, der Vorteilspreis kann direkt eingesehen werden.

Produktvielfalt:

Laut eigener Aussage bietet Amazon Business derzeit Zugang zu rund 100 Millionen Produkten: darunter Laptops, Lager- und Büroeinrichtung sowie elektronisches Zubehör und Reinigungsgeräte.

Produktsortiment Amazon Business
Produktsortiment | Screenshot: Amazon Business

Kontoverwaltung:

Die Verwaltung des Business Kontos gestaltet sich einfach. Neben der Bearbeitung des Unternehmensprofils können hier Auftragsnummern aktiviert, Genehmigungen und Personen hinzugefügt und der Rechnungskauf eingerichtet werden.

Genehmigungsworkflows und Gruppen:

Amazon Business bietet die Option Gruppen zu erstellen, um die Organisation von Rechten und Rollen zu vereinfachen. Für diese Gruppen können separate Genehmigungsworksflows eingerichtet werden. So kann geregelt werden bis zu welchem Limit Bezahlungen ohne Autorisierung durchgeführt werden dürfen und welche Person bei der Überschreitung dieses Limits eine Freigabe bewirken kann. Zusätzlich lassen sich Lieferadressen und Zahlungsarten für jede Gruppe individuell festlegen.

Genehmigungsworkflows
Genehmigungsworkflows | Screenshot: Amazon Business

Business Analytics:

Die Funktionen Business Analytics bietet Unternehmen die Möglichkeit ihre getätigten Bestellungen, Rückgabe und Erstattungen einzusehen und diese nach Zeitrahmen und Kontogruppen zu filtern. Im Anschluss kann die ausgewählte Analyse als CSV-Datei heruntergeladen werden.

Amazon Business Analytics
Amazon Business Analytics | Screenshot: Amazon Business

Integration des Einkaufssystems:

Kunden, welche die E-Procurement-Lösung TradeCore von Onventis nutzen, können bereits jetzt ihr Einkaufssystem mit Amazon Business verknüpfen. Laut Anbieter funktioniert dies in 8 Schritten. Amazon will dieses Angebot weiter ausbauen und sucht aktiv nach E-Procurement- und ERP-Anbietern, die ihr System an die Business-Plattform anbinden wollen.

Bestellung:

Der Bestellvorgang auf Amazon Business gestaltet sich ähnlich dem für B2C-Kunden. Einziger Unterschied ist, dass zu Beginn Auftragsnummern vergeben werden können, die dazu dienen eine Bestellung nachzuverfolgen und auf dem Versandetikett, dem Packzettel, und dem Bericht zum Bestellverlauf angezeigt werden. Als Lieferoptionen bietet Amazon auch in der Business-Variante Standardversand, Premiumversand und Morning Express. Richtet man sich als Amazon Prime Mitglied ein Business Konto ein, kann man ebenfalls den Prime-Versand nutzen. Weiterhin werden Unternehmen drei Zahlungsarten geboten: Kauf auf Rechnung (mit einem Zahlungsziel von 30 Tagen), Amazon Kredit Limit und Firmenkreditkarte. Auch der Kauf mittels Gutschein und Aktionscodes kann durchgeführt werden.

Einfacher Einstieg in die Digitalisierung des B2B-Handels

Für B2B-Händler kann die neue Plattform den Einstieg in den digitalen Handel vereinfachen. Sie können ihren Kunden den Kauf auf Rechnung sowie Staffelpreise anbieten, Amazon übernimmt dabei die Kreditrisiko-Einschätzung, die Rechnungsabwicklung und den Zahlungseinzug. Außerdem werden Händler so einfacher von potentiellen Kunden gefunden, die vorher nicht auf sie aufmerksam geworden wären. Amazon-Business-Verkäufer profitieren automatisch auch vom Zugang zu Versand durch Amazon und von standardmäßig aktiviertem europaweiten Verkaufen.

Eigene Lösungen als Antwort auf Amazon Business

Was im ersten Moment sehr praktisch für B2B-Unternehmen scheint, hat jedoch durchaus auch Nachteile. Denn digitale Zusatzservices, wie bspw. Produktvideos, Erklärungen oder Gebrauchsanweisungen, die bei Kunden immer beliebter werden, lassen sich über Marktplätze nicht anbieten. Auch sind die Möglichkeiten die eigene Marktplatzpräsenz zu gestalten und mit Kunden zu kommunizieren reglementiert und begrenzt. Marktplatzgebühren stellen darüber hinaus einen zusätzlichen Kostenfaktor dar.

B2B-Unternehmen sollten daher nicht einfach nur zusehen, wie Amazon seine Quasi-Monopolstellung ausbaut, sondern selbst in den Aufbau einer Onlinepräsenz investieren. Dabei kann unser Strategie-Team unterstützend zur Seite stehen. Neben der Erstellung von Personas, einer umfassenden Wettbewerbsanalyse oder einer Systemauswahl, helfen unsere Digitalexperten auch bei der (Weiter-)Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die sich B2B-Unternehmen durch eine Digitalisierung bieten.

Bessere Rankings mit Amazon

Bessere Rankings auf Amazon Whitepaper Unser aktuelles Whitepaper »Bessere Rankings auf Amazon« zeigt ausführlich wie man mit Amazon-SEO Produkte für Deutschlands beliebteste Produktsuchmaschine optimiert. Umfangreich wird auf die verschiedenen Stellschrauben eingegangen, mit denen Inhalt-, Performance- und indirekte Faktoren optimiert werden können, um die Conversion-Rate zu erhöhen. Händler und Hersteller können den Ratgeber hier zum kostenlosen Download anfordern.

(25 Bewertung(en), Schnitt: 3,36 von 5)
Loading...