Künstliche Intelligenz – was können Unternehmen von Google & Co. lernen?

Künstliche Intelligenz bei Google, Facebook, Ebay, Amazon
Quelle: pexels

Zwei Worte schwirren derzeit in jedermanns Gedanken umher: künstliche Intelligenz. Die Technologie ermöglicht jedoch nicht nur selbstfahrende Autos und Co., sondern auch intelligentere Prozesse und individuellere Kundenerlebnisse und wird in Zukunft von entscheidender Bedeutung für Unternehmen jeglicher Branchen sein.

Ebay, Google, Amazon und Co. setzen bereits stark auf diese neuen Technologien, doch werden sie von vielen Unternehmen nur mit Ehrfurcht betrachtet, fast so als seien sie Götter im Olymp. Es scheint, als wären nur eine Handvoll übermächtiger Akteure die ewigen Gewinner, während die »traditionellen Unternehmen« nur voller Hochachtung zu ihnen aufschauen.

Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass technologischer Fortschritt einen ganzen Markt in kürzester Zeit auf den Kopf stellen kann: Neue Geschäftsmodelle entstehen wie aus dem Nichts innerhalb weniger Monate. Dabei sollten sich auch traditionelle Unternehmen wieder mit dem Gedanken vertraut machen, dass sich ihnen nicht weniger Chancen bieten als Google & Co.

Wir zeigen, welche Visionen die vermeintlichen »Götter« derzeit haben, wie sie künstliche Intelligenz einsetzen und wie man selbst davon profitieren kann.

Ebay – ShoppingBots

Auf der Shoptalk Europe sprach RJ Pittmann, Chief Product Officer bei Ebay, über die Vision des Unternehmens und darüber, wie Artificial Intelligence den Handel verändern wird:

» “It’s bigger than the web and it’s bigger than the mobile revolution.” «

Erste Ambitionen in diese Richtung startet Ebay mit dem SneakerBot und einer Google Home Integration. Der SneakerBot ist ein Chatbot, der Nutzer bei der Suche nach den richtigen Sneakern unterstützt, das funktioniert sowohl via Spracheingabe als auch per Bilderkennung.

Außerdem stellte Ebay seinen persönlichen Shopping-Bot für den Google Home Lautsprecher vor, der den Leuten sagen kann, wie viel die Gegenstände, die man verkaufen will, noch wert sein könnten.

Facebook – natürliche Sprachverarbeitung

Auch Facebook setzt stark auf künstliche Intelligenz. Während das Unternehmen schon seit längerem daran arbeitet, Nutzern mithilfe von maschinellem Lernen nur noch die für sie relevanten Ergebnisse zu präsentieren und auch die Gesichtserkennung auf Fotos perfektioniert, ist ein Großteil der offensichtlichsten Anwendung von KI im Facebook Messenger zu finden. Dort setzt Facebook auf natürliche Sprachverarbeitung, die ChatBots dazu befähigt, routinemäßige Kundendienstanfragen und ähnliches abzuwickeln.

Google – »AI-First«

Google hat sich in den letzten 18 Monaten unter der Leitung von CEO Sundar Pichai als »AI first«-Unternehmen positioniert. Zentral am Einsatz von künstlicher Intelligenz ist laut Pichai, dass Produkte und Dienstleistungen in einer »AI first«-Welt durch die Benutzung immer besser werden. Das zeigt sich immer mehr in Googles Produkten. Google Mail schlägt schnelle Antworten auf E-Mails vor. Google Photos kann Animationen erstellen, einen Fotofilter vorschlagen, um eine besonders gute Aufnahme zu erzielen oder sogar die Lieblingsfotos von alltäglichen Fotos unterscheiden, um die Bildbibliothek zu bereinigen.

Aber auch in der kürzlich vorgestellten Hardware kommt bei Google jede Menge künstliche Intelligenz zum Einsatz. Zum Beispiel die Google Clips Kamera, die mit der Zeit nur noch relevante Momente aufzeichnet oder die Pixel Buds, die in Echtzeit in 40 Sprachen übersetzen.

Bei Google geht es außerdem schon so weit, dass die KI bessere KI-Software schreibt, als die Entwickler selbst.

Amazon – Echo is everywhere

Amazon will mit künstlicher Intelligenz vor allem das Leben der Endkonsumenten revolutionieren und hat mit Echo eine völlig neue Kategorie der Unterhaltungselektronik geschaffen. Während die Echo-Geräte anfangs hauptsächlich in Küche und Wohnzimmer präsent waren, schafft Amazon immer neuen Kontext für seine Devices, um sie nach und nach in jegliche Lebensbereiche zu integrieren.

Weiterhin wird auch die Empfehlungs-Engine von Amazon durch Machine-Learning unterstützt. Und auch die Lieferkette, Prognosen und Kapazitätsplanungen werden durch ML-Algorithmen effizienter.

Der Internet-Konzern will in Zukunft auf der Suche nach Fortschritten bei der künstlichen Intelligenz auch auf eine Zusammenarbeit mit deutschen Wissenschaftlern setzen. Gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut soll in Tübingen in KI-Bereichen wie Robotik, Machine Learning und Maschinelles Sehen geforscht werden.

Und wie kann mein Unternehmen davon profitieren?

Nun, zum einen eröffnen die Technologien der Tech-Giganten völlig neue Möglichkeiten die eigenen Produkte zu vermarkten. Amazons Echo und Facebooks Chatbot Technologie bieten Händlern und Herstellern zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten mit ihren Kunden, vor allem im Bereich Kundenservice.

Andererseits kann man sich von den Großen auch einiges abschauen. Es lohnt sich nämlich durchaus auch selbst in künstliche Intelligenz zu investieren, um dadurch das eigene Geschäftsmodell entscheidend voranzubringen. Und dabei muss kein Widerspruch zwischen den mächtigen Internetgiganten, den neuen Start-Ups und den eher traditionellen Unternehmen herrschen.

Die Einsatzgebiete können dabei weitaus umfangreicher sein als Chatsbots und Alexa Skills: Otto nutzt solche Algorithmen zum Beispiel, um Produktbewertungen zu durchforsten und die Interessen der Kunden abzuleiten. Bosch setzt KI ein, um Prozess- und Testdaten auszuwerten und dadurch die Effektivität der Qualitätsprüfung zu hinterfragen.

Künstliche Intelligenz kann also nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch Prozesse optimieren und sollte daher von Unternehmen jeglicher Branchen auf Einsatzmöglichkeiten evaluiert werden.

Die Zukunft ist intelligent

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