Tradition trifft Moderne. Tipps für die Handwerksbranche im Online-Business

Quelle: pexels
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Die digitale Transformation macht auch vor dem Handwerkssektor keinen Halt. Die gute Nachricht: viele Betriebe dieser Traditionsbranche haben den Wandel der Zeit erkannt und versuchen, Schritt zu halten. Die schlechte Nachricht: Trotz ihres immer größer werdenden Online-Auftritts mangelt es den Handwerksunternehmen an der entsprechenden Online-Resonanz ihrer Kunden. In unserem heutigen Artikel erklären wir, woran das liegt und welche Optimierungsmaßnahmen Handwerksunternehmen helfen können, um diese Tendenz umzukehren.

Sichtbarkeit und Conversion klaffen auseinander

Der Werkzeug-Onlinehändler contorion legt in seiner Infografik offen, wie es um das Online-Business der Handwerker und Industriebetriebe in Deutschland bestellt ist. Obwohl bereits 78 Prozent der Handwerksbetriebe eine eigene Website haben, erhalten sie nur 19 Prozent ihrer Aufträge über diesen Kanal. Das ist angesichts der immer größer werdenden Bedeutung des digitalen Handels natürlich eine überraschend niedrige Zahl.

Webauftritt: Ja. Kundengewinnung: Nein.

Woran liegt diese enorme Differenz zwischen Online-Präsenz und fehlender Resonanz? Schließlich ist es nicht so, dass gar kein Umsatz mit Handwerksbedarf im Web gemacht wird. Bemerkenswert ist, dass die Seiten der Fachhändler eher zur Produktsuche genutzt werden, als Amazon. Gekauft wird am Ende aber dennoch eher offline.

Quelle: contorion
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Das liegt auch daran, dass manche Produktgruppen, wie beispielsweise Baumaterial, kaum online verfügbar sind. Dem Mangel eines echten Marktplatzes für die Baustoffbranche ist es wohl zu verdanken, dass Handwerksbetriebe zu 90 Prozent mehr als nur einen Onlineshop nutzen. Die oft unbequeme Einkaufserfahrung sorgt für die verheerende Diskrepanz zwischen Webpräsenz und Kundengewinnung.

Das Einkaufserlebnis endet nicht beim Kauf

Sicher ist das Fehlen vieler Produktgruppen EIN Aspekt, der dazu beiträgt, dass es den Handwerksbetrieben, die bereits im Netz angekommen sind, noch an entsprechender Resonanz fehlt. Darüber hinaus fällt auf, dass vor allem eine Maßnahme noch außen vor ist, die es einem ganzheitlichen Kundenerlebnis, das wiederum essentiell für Weberfolg ist, schwer macht. Um die ganze Customer Journey zu optimieren, muss von Seiten der Handwerksbranche in den Bereichen SEO und SEA definitiv aufgeholt werden.

SEO und SEA sind must-haves

Laut der contorion Infografik liegt Google in puncto Produktsuche mit knapp 72 Prozent vor der Direktsuche in den Fach-Onlineshops (69 Prozent) und Amazon (50 Prozent). Die Beliebtheit der Giganten Google und Amazon in der Produktsuche sollten sich die Handwerksbetriebe zu Nutze machen, um ein höheres Ranking und damit mehr Weberfolg zu sichern. Zugleich muss ihnen jedoch auch bewusst sein, dass wichtige Änderungen auf dem SEO und SEA Gebiet nicht auf Online-Neuankömmlinge warten.

Google’s Mobile First Index und vor allem die zunehmende Bedeutung der Voice Search sind essentielle Entwicklungen, die bereits ihre Früchte tragen. So ist es beispielsweise in den USA möglich, sich einen Klempner via Sprachassistent ganz einfach nach Hause zu bestellen.

Die Bequemlichkeit der Kunden und der Zeitdruck müssen in Betracht gezogen werden. Niemand möchte im Internet lange suchen müssen, um herauszufinden, wie und wo der oft doch so dringend benötigte Handwerker zu erreichen ist. Es muss schnell und unkompliziert gehen.

Neben der Voice Search könnten also auch andere mobile instant Anbindungen wie WhatsApp helfen, die erschreckend niedrige Zahl an Aufträgen schnellstmöglich zu erhöhen und somit die Kundenbindung zu verbessern.

Darüber hinaus steigern effiziente Shoppingkampagnen, zum Beispiel über Google My Business nicht nur die Produktsuche, sondern sind auch für die Markenpräsenz von entscheidender Bedeutung. Datenqualität ist das A und O im Produktdatenmarketing. Nur eine Kampagne, die nahe an den Kundenbedürfnissen orientiert ist, wird Erfolg bringen und in diesem Atemzug auch den Kunden binden, um einen Neu- oder Folgeauftrag zu generieren.

Lokalität nutzen, Kanäle verbinden

Die meisten Offline-Handwerksbetriebe haben bereits einen festen Kundenstamm und im besten Fall eine gute Reputation. Mit dem Eintritt ins Online-Business sollten sie diesen Vorteil für ein effektives Cross-Channel-Marketing nutzen und versuchen, Filialen mit dem Onlineauftritt zu verbinden. Mit der Kombination aus lokalem Shopping mit Cross-Channel-Marketing ist es aber noch nicht getan, um das Online-Einkaufserlebnis nahtlos und einfach für den Kunden zu machen und langfristig zu binden.

Inhalte erlebbar machen

An der schlechten Conversion Rate lässt sich auch über den Content-Commerce-Ansatz feilen. Die Signifikanz von einer Einheit aus Content und Commerce ist nicht neu. Doch gerade hier gibt es angesichts der niedrigen Conversions, die die contorion Infografik zeigt, Handlungsbedarf. Mehr als die Hälfte aller Onlinekäufer lassen sich heutzutage durch hochwertige Inhalte rund um Marken und Produkte inspirieren und treffen ihre Kaufentscheidung auf Basis einer erfolgreichen Markenbildung. Diese Tatsache muss in der Content-Strategie des jeweiligen Handwerksbetriebs verankert sein und umgesetzt werden.

Erfolgreicher E-Commerce endet nicht mit dem Livegang des Onlinehsops

Diese Tipps und sind nur einige Optimierungsvorschläge, die unsere Digital-Experten geben können. Noch mehr Infos und Know-how gibt es in unseren zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten, wie der Digital Business School, unseren Webinaren und natürlich unseren Publikationen

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Eine Reaktion zu “Tradition trifft Moderne. Tipps für die Handwerksbranche im Online-Business”

  1. Danke für die Übersicht. Es wird immer wichtige, dass lokale Anbieter im Online Business gut unterstützt werden. Nur so ist es möglich lokale Kunden auch lokal einkaufen zu lassen.