Digitale Plattformen – mit SAP HANA auf der Überholspur [Teil 3]

Quelle: Pexels
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Wie im Schwimmsport, gibt es auch in der Cloud-Branche eine ganze Reihe an international erfolgreichen Wettkämpfern. SAP zählt hier zu den Neulingen. Doch was macht die Cloud-Plattform von SAP so besonders? Inwieweit unterscheidet sich SAP, vor allem durch »HANA« von den anderen Cloud-Anbietern? Schließlich ist SAP HANA die Basis aller Cloud-Produkte der SAP und DAS Alleinstellungsmerkmal unter den Cloud-Anbietern.

Es zieht eine Cloud am Horizont auf

Im zweiten Teil der neuen Serie »Digitale Plattformen« haben wir geklärt, was digitale Plattformen sind, wie sie funktionieren und auf was ihr vor der Einführungen eurer eigenen Plattform beachten müsst. Nun wollen wir im dritten Teil erläutern, warum gerade SAP mit ihrer HANA-Plattform den Herausforderungen von Big Data und Customer Engagement gewachsen ist.

Hierzu gab es interessante Neuigkeiten von der TechEd in Barcelona. Auf der Anwenderkonferenz von SAP wurden Neuerungen zur eigenen Cloud-Plattform vorgestellt. Unter anderem die »SAP Cloud Platform Open Connectors«, welche die hauseigene Cloud-Plattform Integration ergänzt und somit Anwendern ermöglicht, über 150 Fremdanwendungen in ihre Geschäftsprozesse einzubinden. Des Weiteren zieht der Innovationschef Jürgen Müller in den Vorstand ein und platziert so das Thema direkt in der Führungsebene des deutschen Softwarekonzerns.

SAP HANA – der Michael Phelps unter den Datenbanken?

Die SAP HANA Datenbank ist die Basis der SAP Cloud Platform. Ihr liegen alle cloudbasierten Lösungen der SAP zu Grunde. HANA steht für High Performance Analytic Appliance. Dabei handelt es sich um eine SQL-basierte In-Memory-Datenbank (IMDB).

Bei einer In-Memory-Datenbank werden die Informationen direkt im Hauptspeicher abgelegt. Daten können so unkompliziert verarbeitet werden, was wiederum hohe Transaktionsraten und komplexe Datenbankabfragen ermöglicht. Dabei wurde das technologische Rad jedoch nicht neu erfunden. Vielmehr treiben das exponentielle Aufkommen von Daten und die rasante Leistungssteigerung von Arbeitsspeichern, bei gleichzeitiger Kostenminimierung die Weiterentwicklung der In-Memory-Technologie voran.

Im Gegensatz zu relationalen Datenbankverwaltungssystemen ermöglicht SAP HANA dank der Nutzung des Hauptspeichers große Leistungsvorteile hinsichtlich Zugriffszeiten und Datenverarbeitung. Der Hauptspeicher, oder auch Main Memory, bezeichnet den Speicher eines Computers, der Programme und Daten enthält, die gerade ausgeführt werden. Eine einheitliche, semantische Datenmodellierung ermöglicht, dass auf einer Plattform ganz unterschiedliche Anwendungen betrieben werden können, die alle auf denselben Datenbestand zugreifen. Dabei operiert die In-Memory-Datenbank sowohl spalten- als auch zeilenweise. Datenbankabfragen sollen so schneller ausgeführt werden. Um diese noch zusätzlich zu beschleunigen, wird das sogenannte »Verteilte Rechnen« angewandt. Dabei werden die Aufgaben oder Rechenoperationen via Software aufgeteilt und zur Verarbeitung an mehrere Computer geben. Stichwort: Cluster.

Aufgrund der vielfältigen Daten- und Informationsbestände und dem schnellen Wandel der Rahmenbedingungen sind verschiedene methodische Ansätze von Big Data in der HANA-Plattform integriert und nutzbar. Dazu zählen unter anderem die Funktionen zur Partitionierung von Datenbanktabellen über Hash oder Round Robin, die eine gleichmäßige Aufteilung von Datenbeständen sichern.

Abbau von Datensilos mit SAP HANA

Ein außergewöhnliches Beispiel für den nutzbringenden Einsatz der SAP HANA-Plattform und die damit verbundene Auflösung von Datensilos findet man an der Berliner Charité.

Normalerweise liegen Kranken- und Patientendaten nur in ungeordneter Formatierung vor. Muss eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Therapieform getroffen werden, sind diese Daten also nicht nutzbar. Anders bei SAP. Der Softwarehersteller zentralisiert die Patientendaten von über 15.000 Personen in der HANA-Plattform. So erhalten die Ärzte die Möglichkeit, Patienten und deren Krankheitsbild, Therapieform sowie Behandlungserfolge miteinander zu vergleichen. Die daraus erzielten Erkenntnisse und Zusammenhänge sind zukunftsweisend und beispielgebend für eine neue Form der Fürsorge. Und das nicht nur, um medizinische Erfolge zu verbuchen, sondern auch ökonomische.

Denn ein effizienter Einsatz von Therapien verringert auch die Gesamtkosten für die Gesundheitsversorgung der einzelnen Patienten. Doch E-Health ist, nach wie vor, ein sehr kontrovers diskutiertes Thema.

Neben dem Anwendungsbeispiel an der Berliner Charité existieren noch weitere Use Cases aus verschiedensten Branchen. Durch den Einsatz der In-Memory-Datenbank reduzierte beispielsweise der Händler Nongfu Spring seine Transportkosten deutlich. Die Transportwege wurden schlichtweg optimiert.

Kundenbeziehungen digital gestalten

Auf der SAP Cloud Platform können geschäftsbezogene Anwendungen wie ERP-, CRM– oder auch E-Commerce-Lösungen genutzt werden. Die SAP C/4HANA-Plattform besteht aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Systemen, die alle denkbaren Anwendungsbereiche im E-Commerce abdecken. Dazu zählen unter anderem die Bereiche Marketing, Vertrieb und Service. Dabei rückt der Kunde in den Fokus aller Geschäftsprozesse. Wie in der unteren Abbildung zu sehen ist, beinhaltet die SAP C/4HANA-Plattform die SAP Marketing Cloud, die SAP Commerce Cloud, die SAP Service Cloud, die SAP Customer Data Cloud und die SAP Sales Cloud.

Quelle: dotSource GmbH
Quelle: dotSource GmbH

Durch die Akquisition von Hybris zählen die Lösungen Gigya und CallidusCloud ebenfalls zur genannten Plattform. Nicht zu vergessen ist die hauseigene KI Leonardo und die verschiedenen Business Intelligence Lösungen.

Die Benefits der SAP Cloud Platform

Customer Engagement_Whitepaper_cta Was die verschiedenen Lösungen der SAP C/4HANA Plattform bieten, erläutern wir euch im nächsten Artikel. Bis dahin empfehlen wir euch einen Blick in unser neustes Whitepaper zum Thema Customer Engagement, welches hier zum kostenlosen Download bereitsteht.

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