Personal 4.0 – Weiterbildungswüste Deutschland?

Wüstenstraße von oben
Quelle: pexels

Lernen will gelernt sein. Das gilt nicht nur für die Art und Weise, Inhalte zu verinnerlichen und abzurufen, sondern erst recht für die Anforderungen, die die digitalisierte Welt an Lernende stellt. Dabei mangelt es nicht an Portalen, Tools oder Methoden – weder für diejenigen, die sich noch in der Ausbildung befinden, noch für diejenigen, die bereits in der Arbeitswelt angekommen sind, oder wieder ankommen wollen. Doch Quantität heißt nicht Qualität, oder? Glaubt man den Initiatoren von »Milla« leiden wir sogar an einer Weiterbildungslücke.

Bei »Milla« (Modulares Interaktives Lebensbegleitendes Lernen für Alle) handelt es sich um den Entwurf einer staatlichen E-Learning-Plattform, die von einem Arbeitskreis der Unions-Bundestagsfraktion konzipiert wurde. Milla soll als Teil der nationalen Weiterbildungsstrategie Auftakt für eine Weiterbildungswende in Deutschland sein. Grundsätzlich keine schlechte Idee, oder? Denn dass die Arbeitswelt in Zukunft nicht weniger digital wird, ist wohl auch dem Letzten mittlerweile klar.

Was bedeutet Weiterbildung?

Laut einer Erhebung des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) zur Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland nehmen 97 Prozent der Bevölkerung nicht an formaler, organisierter Weiterbildung teil. Doch das überrascht nicht wirklich, nimmt man die Möglichkeiten und Definitionen von Weiterbildung genauer unter die Lupe. So unterscheidet das IAB basierend auf der Studie des Nationalen Bildungspanel (National Educational Panel Study, NEPS) drei Formen der Weiterbildung: formal, non-formal und informell.

Zu formaler Weiterbildung gehören demnach alle (Aus-)Bildungsgänge, die nach dem Ende der Erstausbildung zu einem allgemein anerkannten Abschluss führen.
Non-formale Weiterbildung umfasst organisierte Lehrgänge und Kurse, die zwar mit einem Zertifikat, nicht aber mit allgemein anerkannten Qualifikationen abschließen.

Informelle Weiterbildung ist nach IAB und NEPS zum Großteil selbstorganisiertes, kursunabhängiges Lernen, das also auch keiner Teilnahmebestätigung bedarf.
So divers diese Formen der Weiterbildung inhaltlich sind, so unterschiedlich sind natürlich auch die Teilnehmerzahlen. Drei Prozent Beteiligung an formaler Weiterbildung (innerhalb eines Zeitraums von ca. einem Jahr) leuchten daher auch ein, sind sie doch auch mit einem entsprechend hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden.

Grund genug, um von einer Weiterbildungslücke zu sprechen, die mit Hilfe einer staatlichen E-Learning-Plattform zu schließen ist? Die Teilnehmerrate non-formaler Angebote liegt bei knapp 40, die bei informeller bei knapp 66 Prozent. Soweit zur (Nicht-)Lücke.

Alles da für den Ausbau der Digitalkompetenz?!

Weitere Kritikpunkte am Ist-Stand des aktuellen Weiterbildungsangebots sind: zu wenig auf Deutsch, zu wenig personalisiert, zu unübersichtlich, zu dezentral verwaltet, zu schwach regional vernetzt, nicht messbar – sei es hinsichtlich des Erfolgs oder des Kontrollapparats –, zu viele rechtliche Hürden und und und.

Dabei wissen wir doch genau, wo wir suchen müssen, um uns in unserer Muttersprache, individuell und bei Bedarf vernetzt (ein Hoch auf den WhatsApp-Gruppenchat) weiterzubilden. Nicht nur Google, Youtube, LinkedIn und sogar Facebook sind allseits bekannte und genutzte Anlaufpunkte.

Lern- und Weiterbildungs-Plattformen, Webinare, Online-Kurse oder Seminarangebote, die On- und Offline-Lernen verbinden, gibt es zuhauf. Und wie sieht es mit Messbarkeit und Qualitätskontrolle aus? Selbstläufer. Verschwindet doch im schnelllebigen Online-Business – früher oder später – ohnehin alles, was nicht gefällt oder ausreicht.

Long Story short: Schön, dass man sich Gedanken um die Verbesserung der Digitalkompetenz macht, aber die Mehrzahl der Kritikpunkte und damit Rechtfertigungsgründe für einen staatlich kontrollierten Alleskönner hält nicht stand.

Transformation beginnt im Kopf – doch Wissen allein reicht nicht aus

Was man bei der Weiterbildungsdebatte jedoch nicht unterschätzen sollte, sind Mentalität und Motivation. Oder einfacher: machen statt darüber nachzudenken. Digitale Personalentwicklung sollte daher auf jeder Business-Agenda stehen.

Nur so können Unternehmen dem Innovationsdruck durch Onlinehandel und Digitalisierung gerecht werden und erfolgreich sein. Die heutigen Herausforderungen erfordern fähiges Personal, das in der Lage ist, alte Strukturen und Prozesse aufzubrechen und durch intelligente, digitale Lösungen zu ersetzen.

Martin Groß-Albenhausen, stellv. Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh), beschreibt die Anforderungen wie folgt:

» Digitale Transformation verlangt beides: Handwerkszeug – also Know-how – und ein Verständnis für das, was sich im Kern ändert, und wie man das eigene Geschäft entsprechend transformieren muss – also »Know-what«. Man muss E-Commerce überhaupt erst einmal denken lernen. «

Und wie lernt man das am besten? Praxisnah. Darum erfreuen sich Weiterbildungsprojekte wie die Digital Business School (DBS) immer größerer Resonanz. Denn an der DBS lernen die zukünftigen »E-Commerce Manager« und »Digital Transformation Architects« nicht nur in der Theorie, wie sich bestehende Geschäftsmodelle transformieren lassen, sondern wenden das Erlernte anhand eines eigenen Fallbeispiels (Business-Case) auch direkt in der Praxis an.

Digitale Transformation verstehen, erfolgreich handeln

Dass es um die Bereitschaft zur beruflichen Weiterentwicklung hierzulande offenbar doch nicht so schlecht bestellt ist, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der Digital Business School: Seit der Gründung 2015 haben inzwischen knapp 50 Fach- und Führungskräfte an den Seminaren »E-Commerce Manager« und »Digital Transformation Architect« teilgenommen.

Am 25. September 2019 starten die Zertifizierungskurse mittlerweile zum sechsten Mal. In jeweils sechs Themenblöcken lernen die Seminarteilnehmer dabei die gesamte Prozesskette der digitalen Transformation von der Strategie bis zur Umsetzung kennen.

Anhand des Business-Cases erarbeiten sie Lösungen, von denen das eigene Unternehmen direkt profitiert – Grohe, Würth, Uni Elektro, Siegenia, EHL, die Mainzer Verkehrsgesellschaft und viele weitere haben sich davon bereits überzeugt.

Zum Erfolgsrezept der Seminare gehören zudem auch der intensive Erfahrungsaustausch mit Teilnehmern aus anderen Unternehmen, die im Rahmen der Digitalisierung vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

DBS Design Thinking Workshop Postits und People
Quelle: dotSource

Dass die Digital Business School von Interaktion lebt, zeigen auch die Bilder vom Seminarblock »Aufbau & Gestaltung«, der vergangene Woche in der Akademie Würth stattfand.

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Ob Marketing, IT, Vertrieb oder Business Development – ab sofort können sich Fach- und Führungskräfte hier ihre Plätze für die nächsten Seminarreihen 2019/2020 sichern und sich zum »E-Commerce Manager« oder zum »Digital Transformation Architect« weiterbilden lassen.

Alle Themenblöcke und neuen Termine im Überblick gibt es hier.

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