Fake Shops im Netz – 5 Tipps für Nutzer und Händler

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Quelle: pexels

Das kennen wir alle: Da gibt es dieses wunderschöne Paar Sneaker, Limited Edition und nicht gerade günstig. Wir wollen es haben. Wir wollen es unbedingt haben. Ob wir es brauchen, ist eine andere Frage.

Weil wir es unbedingt haben wollen, aber die Entscheidung für den Kauf leichter fallen würde, bekämen wir es irgendwo günstiger, konsultieren wir das Netz. Und siehe da: Ein sensationelles Angebot! 50 Prozent reduziert! Und schon sind wir mittendrin im Schlamassel, denn viele Kunden stellen sich die entscheidende Frage offenbar nicht – oder erst zu spät: Ist das Angebot auch echt?

Fake Shops nehmen zu

Die zehntausendfache Existenz von »Fake-Shops« ist zuletzt immer stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt: Mehr als 4,4 Millionen Kunden sollen allein in Deutschland bereits Opfer solch betrügerischer Onlineshops geworden sein – Shops, die dem Kunden seine versprochenen Sneaker weder liefern, noch das Geld zurückzahlen.

Über eine Million solcher Shops sollen existieren – oder kurzzeitig existiert haben. Denn genau darin, dass sie aufploppen und mitsamt des Geldes wieder verschwinden, liegt das Problem. Und vermutlich ist der Schaden noch weitaus größer als »nur« verlorenes Geld: Auch der Verkauf persönlicher Daten und deren Missbrauch – etwa zur Eröffnung von Konten bei Onlinebanken mit falscher Identität, sogenannten »Bankdrops«, zählen dazu.

Die Verbraucherschutzminister der Länder haben sich vor kurzem der Sache angenommen. Die diskutierten Maßnahmen reichen dabei von der Einrichtung einer zentralen Meldestelle über eine Blacklist bis hin zu verstärkten Identitätsprüfungen bei .de-Domains.

Fake Shops: So können Kunden den Betrug erkennen und Händler daraus lernen

Doch auch jenseits solch einer der politischen Offensive: Woran können Kunden Fake-Shops erkennen? Und was können Händler und Hersteller tun, um sich von der Flut der E-Shops abzuheben und ihrem Business die nötige Credibility zu verleihen? Wir haben die fünf wichtigsten Tipps für euch zusammengetragen:

1. Seriöse und vielfältige Bezahlmethoden

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Quelle: dotSource

Fake-Shops erkennt man vor allem daran, dass man die supertollen, supergünstigen Sneaker nur bestellen kann, wenn man bereit ist, Vorkasse via Überweisung zu leisten. Für Kunden gilt also: Hier sollten die Alarmglocken läuten. Zumal die Deutschen Umfragen entsprechend ohnehin am liebsten auf Rechnung kaufen oder die Bezahlmethode PayPal schätzen.

Für echte Händler bedeutet das im Umkehrschluss, die Präferenzen der Kunden ernst zu nehmen und Rechnungskäufe oder den Bezahldienst Paypal im Checkout einzubinden. Paypal verlangt zwar eine Transaktionsgebühr, die von der Höhe des monatlichen Transaktionsvolumens abhängt, bietet sowohl Kunden als auch Händlern dafür jedoch einen Schutz, falls doch eine Partei säumig wird.

Wer den Kauf auf Rechnung anbietet, signalisiert dem Kunden Vertrauen und Sicherheit – und er übermittelt den Eindruck, dass seine Ware sowieso einwandfrei ist, sodass kein Grund besteht, zu reklamieren, bevor man zahlt.

Rechnungsdienstleister wie das schwedische Unternehmen Klarna geben den Händlern wiederum einen gewissen Schutz vor Kunden, die nicht zahlen wollen.

2. Echte Güte-Siegel für Onlineshops

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Quelle: Trusted Shops, TÜV SÜD

Das wohl bekannteste Güte-Siegel für Onlineshops wird von »Trusted Shops« ausgestellt. Aber auch andere Anbieter, wie zum Beispiel der »TÜV SÜD« stellen solche Zertifikate aus.

Dass Güte-Siegel positiv wirken, wissen Fake-Shop-Betreiber auch. Sollte eines auf einer Shop-Seite eingebunden sein, muss das jedoch nicht heißen, dass dieses rechtmäßig erworben wurde. Oft werden nur Kopien oder Screenshots solcher Siegel als Bild eingefügt, oder es werden fiktive Siegel eingeblendet, hinter denen keine Instanz steht.

Wie kann man sich nun von der Echtheit eines Siegels überzeugen, wenn man zweifelt? Die Antwort ist simpel: Indem man draufklickt. Bei einem echten Siegel ploppt eine Art Label auf, das weitere Informationen gibt: Seit wann trägt der Shop das Zertifikat? Welche ID hat es? Wie viele Kunden haben den Händler schon positiv bewertet? Bis zu welcher Summe reicht der Käuferschutz?

Für Händler, die noch keines der angesehenen Zertifikate haben oder es haben auslaufen lassen, gilt wiederum, nicht an der falschen Stelle zu sparen. Man würde ja auch selbst ungern in ein Taxi einsteigen, das kein Nummernschild hat. Egal wie niedrig der Kilometerpreis.

3. Ein Impressum und Service-Erreichbarkeiten

Ja, die Sneaker sind wirklich schön. Aber jenseits der Produktbilder und der genialen Preisgestaltung sollte der Interessierte einmal bis ganz nach unten scrollen und überprüfen, ob es auf der Shop-Seite ein vernünftiges Impressum gibt. Das ist dieser Hinweis auf eine tatsächlich geographische, eine E-Mail-Adresse, auf Telefonnummern und auf die Rechtsform, das Handelsregister sowie die Steuernummer bzw. die Aufsichtsbehörden des Unternehmens.

Für Händler empfiehlt sich umgekehrt, dieses unbedingt anzugeben. Und auch nicht mit der Telefonnummer sowie Service-Zeiten zu geizen. Denn wer telefonischen Kontakt anbietet, weckt auch im Zeitalter der Chatbots das Vertrauen seiner Kunden.

4. Content-Commerce als Qualitätsmerkmal

Ein Blog, Social-Media-Auftritte von Facebook bis Instagram: Auch eine nette Story rund um die tatsächlich zum realistischen Preis vorrätigen Sneaker weckt das Interesse der Kunden und lässt sie überzeugter davon sein, bei diesem sympathischen Händler zu kaufen, statt einem Fake-Shop aufzusitzen.

Andersherum gilt für Kunden: Händler, die sich die Mühe machen, in Content zu investieren, meinen es auch mit ihrem Angebot ernst. Content-Commerce nutzt im besten Falle beiden Parteien, weil Kunden selbst bereit sind, ihre positiven Erfahrungen zu teilen und zu streuen – Stichwort: »User Generated Content«.

Darüber hinaus können auch spannende Marketing-Produktionen mit neuen Technologien Kunden überzeugen. Virtual-Reality oder Augmented-Reality-Angebote machen das positive Kauferlebnis zum unvergesslichen Abenteuer und lassen den Preis eines Produkts bei der Entscheidungsfrage immer weiter in den Hintergrund rücken.

5. Dumping-Preise als Warnung

Nein, Geiz ist nicht immer geil.  Wer billig kauft, kauft zweimal. Dumping-Preise sind im Falle von Fake-Shops Lockmittel und Warnungen zugleich. Für seriöse Anbieter gilt es, den Spagat zwischen gutem Angebot und Glaubwürdigkeit zu meistern, aber auch zu kommunizieren, warum man sich nicht beliebig drücken lässt.

Zum Glück sind Fragen der Nachhaltigkeit immer wichtiger geworden, wenn es um die Kundenzufriedenheit geht. Und so ist letztlich doch der Preis entscheidend. Ist er irrealistisch, ist was mit dem Shop nicht in Ordnung, der ihn anbietet.

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