WhatsApp Newsletter adé – Was bedeutet das bevorstehende Aus des Messenger-Dienstes für Marketer und Unternehmen?

WhatsApp Newsletter adé Messenger Dienst Aus für Marketer und Unternehmen
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Das Ende für den WhatsApp Newsletter ist nah. Am 07. Dezember 2019 stellt Facebook diese Form der personalisierten Kommunikation ein und sichert sich damit wieder mehr Kontrolle über die Art und Weise, wie Medien und Unternehmen WhatsApp nutzen. Massenversand und automatisierter Nachrichtenaustausch laufen laut Facebook schon länger nicht mehr in geregelten Bahnen, sprich den Nutzungsbedingungen von WhatsApp.

Die Chance für andere Messenger-Dienste? Nur ein cleverer Schachzug von Facebook, um WhatsApp im Unternehmenskontext als Kundenkommunikations- und CRM-Tool zu etablieren und die Plattform so über kurz oder lang zu monetarisieren? Welche Fragen ergeben sich mit dem Wegfall des WhatsApp Newsletters noch und wie finden Marketer in Zukunft den Weg zum (potenziellen) Kunden?

WhatsApp Newsletter: Was kommt danach?

WhatApp Newsletter waren bislang eine Nische, um den Weg zum interessierten Nutzer vorbei am überfüllten E-Mail-Postfach zu finden. Mit dem Wegfall dieses Kommunikationskanals stehen Marketer nun, unter anderem, vor folgenden Fragen:

  • Newsletter beibehalten aber auf andere Messenger ausweichen?
  • Messenger-Marketing einstellen?
  • WhatsApp beibehalten, aber nicht mehr auf Newsletter setzen?

WhatsApp Newsletter: Echte Alternativen?

Solltet ihr das Newsletter-Format beibehalten aber auf andere Messenger ausweichen? Welche Alternativen gibt es für den deutschen Markt, und sind das überhaupt echte Alternativen?

Facebook Messenger

Der hauseigene Dienst von Facebook wäre zwar naheliegend – über 31 Millionen User gibt es laut Statista aktuell in Deutschland. Aber auch hier wird der blaue Riese ab 2020 die Nutzung durch Unternehmen stärker kontrollieren. Ausschließlich Medien, deren Facebook-Account auch im News Page Index (NPI) registriert ist, dürfen diesen Dienst ab nächstem Jahr nutzen, solange die Nachrichten werbefrei sind.

Telegram

Bis und ob die russische Alternative auf WhatsApp-Niveau (rund 926 Millionen Downloads) ankommt, werden die Messenger-Marketing-Karten wohl wieder neu gemischt werden. Fakt ist aber, dass Telegram beliebt ist. Tendenz steigend. Das liegt nicht zuletzt auch an der guten Reputation in puncto Datenschutz.

Laut Priori Data, einem Berliner App-Analytics-Tool, stieg die Zahl der Downloads von Telegram betriebssystemübergreifend von Oktober 2018 bis einschließlich September 2019 um 37,4 Prozent auf insgesamt 106,2 Millionen Downloads weltweit.

Apple Business Chat

Auch Apple bietet Unternehmen mit seiner Business-Chat-Funktion, die Möglichkeit, Kunden direkt über die Nachrichten-App persönlich zu kontaktieren. Unternehmen verpflichten sich bei der Nutzung des Apple-Dienstes jedoch, nicht nur Notifications zu versenden, sondern auch Kundenservice anzubieten.

Notify

Wie der Name schon sagt, erhalten User über die News App Notify Push Notifications. Via Klick können sie den jeweiligen Content dann auf WhatsApp abrufen. Mit 200.000 Downloads und 50.000 täglich aktiven Nutzern belegt Notify Platz 2 der beliebtesten News Apps in Deutschland. Die App aus dem Hause MessengerPeople vereint alle News Kanäle, macht sie für den User einfach findbar, ist werbefrei und für Unternehmen wie User kostenlos.

Viber

Die Messenger-App und offizieller Skype-Konkurrent Viber gilt vor allem in Osteuropa und Russland als echte WhatsApp-Newsletter-Alternative. Die lila App wurde ursprünglich in Israel entwickelt, gehört seit mehr als fünf Jahren aber dem japanischen Onlineriesen Rakuten.

Nutzer, die einer Unternehmensseite folgen, erhalten ähnlich wie bei Facebook automatisch Newsletter. Auch deutsche Unternehmen wie WWF oder Tech Talk nutzen Viber, um hierzulande über 2,5 Millionen User zu erreichen.

Threema Work

Der Schweizer Messenger-Dienst bietet eine Kommunikationsplattform für den unternehmensinternen, sicheren Newsletter-Versand – Feeds und Verteilerlisten für beliebig viele Empfänger sowie interaktive Chatbots inklusive. Mit ca. 1,9 Mio. Nutzern befindet sich Threema Work in Deutschland gerade noch in der Startphase.

SMS

Ist das WhatsApp-Newsletter-Aus gar die Chance für ein Revival der guten, alten SMS? Klarer Vorteil: die Verfügbarkeit. Jeder hat die SMS Funktion. Nachteil: die Kosten. Bei 6-7 Cent (oder mehr) pro SMS kann diese Alternative schnell teuer werden.

Auf andere Messenger auszuweichen, um das Newsletter-Format beizubehalten, gestaltet sich also schwierig. Die Alternativen sind im Gegensatz zu WhatsApp (noch) nicht für die breite Masse konzipiert oder gar geeignet. Zu nischig, kein Broadcasting, neue Regeln und Hindernisse. Unternehmen dürfen beispielsweise über Facebook Messenger nur binnen 24 Stunden nach dem ersten vom Nutzer initiierten Kontakt kostenlos Nachrichten schicken.

Abgesehen von Facebook Messenger sind alle anderen Dienste mehr oder minder auf spezielle Zielgruppen, Kontexte oder gar Regionen ausgelegt. Was an sich gut ist, denn Personalisierung ist das A und O für erfolgreiche Kundenansprache. Sie haben aber auch aufgrund des erwähnten News Page Index das Nachsehen. Für das Prädikat: echte, gleichwertige Alternative zum Giganten WhatsApp auf dem deutschen Markt reicht es also noch nicht.

Hinzu kommt, dass es auch relativ schwierig ist, Nutzer davon zu überzeugen, zu einem anderen Dienst zu wechseln. Das bestätigt auch Inga Buller, Head of Social bei Chip Online. Von 35.000 Whatsapp-Abonnenten habe die Tech-Medienmarke bislang nur einen sehr kleinen Teil bewegen können, auf andere Plattformen auszuweichen.

WhatsApp Newsletter Aus = Das Aus für Messenger-Marketing?

  • Messenger-Marketing einstellen?

Keine wirkliche Alternative bedeutet aber nicht, dass ihr Messenger-Marketing gleich komplett aus eurem Portfolio streichen solltet. Bevor ihr als Marketer oder Unternehmer diesen Schritt in Erwägung zieht, solltet ihr genau evaluieren, was das bisherige Newsletter-Marketing gebracht hat. Anhand der Kennzahlen zu Open Rates oder Click-Through-Rates solltet ihr realistisch hinterfragen, ob es den Aufwand lohnt und ob ihr den Messenger als One2Many Kanal nicht durch andere Kanäle oder Formate wie zum Beispiel Social Media oder Sponsored Posts ersetzen könnt bzw. solltet.

Gerade, wenn ihr zu den größeren Unternehmen gehört, wisst ihr, wie erfolgsentscheidend die richtige Content- und Kanalstrategie, ebenso wie Datenschutz, Skalierbarkeit, Automatisierung und Know-how sind. Auch ohne WhatsApp Newsletter werdet ihr Services brauchen, die euch diese Palette schnell, sicher und professionell zur Verfügung stellen. MessengerPeople zählt mit fast 1.800 Kunden in 60 Ländern in diesem Bereich als Anlaufstelle Nummer eins.  

Mit der Lösung von MessengerPeople könnt ihr WhatsApp, Facebook Messenger, Telegram, Viber, und/ oder Apple Business Chat für eure Kundenkommunikation nutzen.

WhatsApp Ja, Newsletter Nein?

  • WhatsApp beibehalten, aber nicht mehr auf Newsletter setzen?

Muss es denn ein Newsletter sein? Getreu dem Motto: »Customer Service ist das neue Marketing« sollte sich beim Thema Messenger Marketing ein generelles Umdenken weg von Push hin zu Pull etablieren. Macht den Messenger zum Service-Kanal und bietet Nutzern echte Mehrwerte, die über die reine Ausgabe von Informationen und damit (der Gefahr eines) Unternehmensmonologs hinausgehen. Nutzer wollen kommunizieren, persönlich angesprochen, inspiriert und beraten werden. Genau hier liegt das eigentliche Potential des Messengers.

Kommunikation über WhatsApp (oder andere Messenger) sollte demnach auch genau dort ansetzen, denn sie ist:

  • dank kürzerer Texte und Dialoge im Chat-Stil schneller, transparenter und unkomplizierter als die Kommunikation via (langer) E-Mails
  • zeitlich ungebundener als ein Telefonat oder ein Live-Chat
  • Nutzerfreundlicher, da es keine nervigen Warteschleifen oder Rausfliegen aus der Leitung oder dem Chat gibt
  • einfach praktisch, da kein Kontaktformular oder einer Mailadresse herausgesucht werden muss
  • im Falle von WhatsApp schon etabliert: 95 Prozent der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland nutzen laut Statista regelmäßig diesen Dienst

Und die Kommunikation über Messenger ermöglicht:

  • direktes Feedback zu Empfang und Öffnen der Nachricht
  • unkomplizierten Datenaustausch von Dokumenten, Bildern und Videos
  • den schnellen, flexiblen Wechsel zu Video-Chat oder Telefonat
  • Aufwände des Telefonsupports mithilfe von Chatbot zu reduzieren, beispielsweise bei der Beantwortung von Fragen zu den FAQ

Einen abgespeckten Ansatz zum Newsletter bietet WhatsApp Notification bereits für folgende Zwecke:

  • Konto-Updates
  • Bezahl-Aufforderung
  • Versand-Status
  • Rechnung- / Finanz-Update
  • Reservierungs-Update
  • Reise-Update
  • Termin-Erinnerung
  • Ticket-Update
  • Alert-Update
  • Service-Neuaufnahme

Wie bekommt ihr aber Nutzer dazu, über WhatsApp mit eurer Marke/ eurem Unternehmen zu interagieren? Wie seid ihr rechtlich auf der sicheren Seite? Es gilt: Schreibt der Nutzer zuerst, ist der Kommunikationskanal rechtlich sicher.

Daher solltet ihr auf all euren Kanälen – ob Homepage, Social Media, oder aber analogen Formaten wie Flyern, selbst über Aufsteller auf Restaurant-Tischen, Schildern auf Tresen etc., eure Telefonnummer platzieren. Diese Info könnt ihr gegebenenfalls durch Servicezeiten ergänzen oder diese über Auto-Reply kommunizieren. So bekommt der Nutzer gleich ein direktes Feedback.

WhatsApp adé – neue Perspektiven nutzen

In Anbetracht des bevorstehenden Aus wird eine Evaluierung von WhatsApp als Marketing-Kanal nicht ausbleiben. Das kann euch aber neue Perspektiven eröffnen und die Stärken von WhatsApp als Service-Kanal in den Fokus rücken. Bekommt ihr den Nutzer dazu, WhatsApp als Kommunikationskanal zu wählen und den Erstkontakt herzustellen, ist es danach durchaus möglich, auch Informationen an die Nutzer weiterzuleiten.

Und aktuell: Solange es den Newsletter noch gibt, und ihr ihn ohnehin schon im Einsatz habt, solltet ihr ihn auch weiter als Kommunikationsweg nutzen, auch um klarzustellen, wie ihr den Kanal zukünftig weiterbetreibt, wo man alternativ die abonnierten Informationen findet usw.

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