SEO-Trends 2020 – User Experience ist auch SEO-Sache

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Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay

Das Suchverhalten verändert sich. Nutzer suchen nicht mehr bei Google. Sie fragen die Suchmaschine direkt, und zwar immer häufiger via Sprache. Infolgedessen gewinnt Voice-Search an Bedeutung und etabliert sich vor allem im Rahmen der mobilen Suche. Die Suchmaschine dahinter befindet sich ebenso im Wandel. Sie wird immer intelligenter, ihre Ergebnisse damit feingranularer und hochwertiger.

Tatsächlich kündigte Google vor ein paar Wochen ein umfangreiches Update an. Und zwar, dass BERT auch für die deutschsprachige Suchanfragen eingeführt werden würde. BERT steht für Bidirectional Encoder Representations from Transformers und stammt aus der Computerlinguistik. Es ist ein neues neuronales Open-Source-System, durch welches sowohl das Verständnis als auch die Interpretation der natürlichen Sprache (NLP) – inklusive Kontext – wesentlich verbessert werden, um dem Benutzer das bestmögliche Ergebnis zu bieten. Diese Update könnte Traffic-Veränderungen mit sich bringen. Dazu sagen die Experten jedoch, dass dies nicht in allzu großem Umfang geschehen werde.

Doch was es sicher bringt, ist ein weiterer Faktor, welcher das Ranking der Seiten und die Art und Weise, wie sie analysiert werden, beeinflusst. Um den Überblick zu behalten, muss man die wichtigsten Entwicklungen und Fortschritte aufmerksam beobachten. Aus diesen Grund haben wir die SEO-Trends für 2020 einmal zusammengetragen.

SEO-Trends 2020 – Suchintention des Nutzers mit wenigen Klicks bedienen

Die Suchintention ist zum Erfolgsfaktor geworden. Das Hauptziel von Google bei letzten Änderungen und Updates seines Algorithmus war, den Nutzern die relevantesten Informationen anzubieten, um ihre Suchintention zu erfüllen. In diesem Zusammenhang belohnt Google Websites, deren Inhalte an die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer angepasst sind. Umfangreiche Inhalte oder missbräuchliche Verwendung von Keywords helfen also nicht mehr, um sich höher zu positionieren.

In diesem Bestreben von Google, die Suchintentionen der Nutzer so genau wie möglich zu bedienen, setzt die Suchmaschine immer stärker auf strukturierte Daten. Diese helfen nicht nur dabei, den Inhalt der Seiten besser zu erfassen, sondern auch die Aufmerksamkeit des Nutzers zu erregen. Zu den bereits bekannten Featured Snippets wurden neue attraktive und praktische Markups wie Google Answer und FAQ-Boxen eingeführt. Dadurch erscheint die Antwort auf Suchanfragen direkt auf der Suchergebnisseite.

Die wichtigste Folge davon ist, dass die Anzahl der Klicks, die erforderlich ist, um eine passende Antwort zu erhalten, erheblich zurückgegangen ist – insbesondere im informativen Bereich. Laut t3n haben so im Juni 2019 erstmals mehr als die Hälfte aller Suchen zu keinen Klicks geführt. Daher ist es im Jahr 2020 empfehlenswert, anstelle von Keyword-Phrasen die am häufigsten gestellten Fragen, aka W-Fragen, in den Markups zu beantworten. Dadurch wird Voice-Search stark gefördert.

SEO-Trends 2020 – Digital Experience gewinnt zunehmend an Relevanz

Neben der Suchintention gibt es auch einen weiteren Aspekt, welcher traditionell nicht unter den SEO-Aufgaben war, auf den sich Webmaster 2020 konzentrieren sollten, um erfolgreicher zu sein: User Experience. SEO und UX sollen 2020 Hand in Hand arbeiten, um eine gute Nutzererfahrung entlang der gesamten Suchreise zu gewährleisten. Von der ersten Interaktion in den SERPs über die allgemeine Landing Page-Erfahrung bis hin zum Erlebnis nach dem Verlassen der Website.

Obwohl beide Disziplinen unterschiedliche Standpunkte haben, ist es wichtig, eine nahtlose Symbiose von beiden zu erreichen, entweder in Form von gemeinsamen Metriken zur Experience-Optimierung (z.B. Verweildauer und Absprungrate) oder indem man ein grundlegendes Ziel (Nutzer-Fokus) festlegt.

Um die Benutzerfreundlichkeit bei der Suche zu verbessern, spielen Perfomance und Conversion-Optimierung ebenfalls eine wichtige Rolle. Denn: Egal, wie gut und relevant die Inhalte sind, wenn die Seite nicht schnell geladen wird oder die Benutzeroberfläche sehr komplex ist, wird der Benutzer wieder zum SERP zurückkehren.

Dies ist ein sehr wichtiger Faktor bei SEO-Initiativen, da eine Verzögerung von einer Sekunde zu einem enormen Verlust für Unternehmen führen kann. Deswegen ist es empfehlenswert, die Seitengeschwindigkeit zu erhöhen, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und sogar A/B Testing durchzuführen, um die Absprungrate zu minimieren und somit das Suchranking positiv zu beeinflussen.

SEO-Trends 2020 – Die Bedeutung von Logfiles-Analyse

Neben einer nutzerentrierten Landingpage-Optimierung und einer richtigen Content-Strategie ist auch eine technische Umsetzung und Analyse erforderlich, um ein höheres Ranking zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang steht eine aufgestellte Crawling- und Indexierungsteuerung weiterhin im Mittelpunkt. Dabei spielt die Logfiles-Analyse eine wichtige Rolle. Doch dies wird oft unterschätz und kaum bei der SEO-Analyse beachtet.

Warum sollten Logfiles nicht außer Acht gelassen werden?

Logfiles sind Dateien, die auf dem Webserver gespeichert sind, um Website-Zugriffe zu ermitteln und zu speichern. Sie sind wie eine Art Tagebuch, die dokumentieren, welche Zugriffe auf die Website in einem bestimmten Zeitraum passiert sind. Die Große Nummer hier ist, dass die Daten aus der Logfile-Analyse genauer und verlässlicher sind als z.B. Google Analytics Daten, da das Loggen von HTTP-Requests nicht unterbunden werden kann (z.B. wegen AdBlocker, deaktivierten JavaScript, …).

Einige der Daten, die Logfiles beinhalten, sind: Herkunftsland, -region, verwendeter Browser und verwendetes Betriebssystem, Verweildauer und Anzahl der Seiten, die der Nutzer aufgerufen hat oder Anzahl an Bots, die sich auf der Website befinden (z.B. Suchmaschinencrawler).

Diese Informationen sind sehr nützlich für SEO-Profis, weil sie dadurch verstehen können, welche Seiten und Inhalte für Suchmaschinen wirklich wichtig sind. Außerdem kann mit deren Hilfe zukünftig das Crawl- und Indexbudget besser optimiert werden, um die Sichtbarkeit der Website nachhaltig zu steigern. Das ist besonders relevant für sehr große Seiten, weil man so erkennen kann, welche Seiten vom Crawler sehr wenig besucht werden.

Das Crawlbudget sollte optimiert werden, damit der Suchmaschinencrawler so viel wie möglich einer Website bei einem Besuch crawlen und indexieren kann. Wenn bei gecrawlten Seiten sehr viele fehlerhafte URLs dabei sind (z.B. Seiten mit 404-Status Code), schickt man ein negatives Signal an Google, da Google unnötig Ressourcen für fehlerhafte Seiten verschwendet. Folglich bricht die Suchmaschine den Crawlvorgang ab und somit werden einige Seiten möglicherweise weniger oder gar nicht besucht und im schlechtesten Fall sogar nicht indexiert.

Die Vorteile von Logfile-Analysen für SEO sind also ganz klar:

  • Erkennen potenzieller Probleme auf der Webseite
  • Analyse des Verhaltens der Suchmaschinencrawler auf der Webseite und somit Anpassungen
  • Erhalt wertvoller Insights um zu verstehen, wie sich der Crawler auf der Seite bewegt

Welche Tools sind dafür nötig?

Um eine Logfile-Analyse durchzuführen, benötigt man entsprechende Tools für die Verarbeitung und Analyse von Daten, wie BI-Tools, Screaming Frog Logfile Analyzer, das Google Data Studio mit einer Google Spreedsheet Anbindung oder einer neuen Art von Logfile-Analyse namens RYTE. Dabei muss ein Codeschnispel auf der Website platziert werden, sodass die RYTE tracken kann, welche Crawler die einzelnen Seiten besucht haben.

SEO-Trends 2020 – Am Puls der Zeit sein

Diese Trends sind nützlich, um zu wissen, was sich in der SEO-Welt bewegt und welche Aspekte berücksichtigt werden sollten, um die Sichtbarkeit unserer Inhalte zu verbessern und somit an der Rankingspitze zu bleiben. Der Onlinehandel wird jedoch durch noch mehr Trends bestimmt.

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