IT geht alle etwas an. Jetzt erst recht! [5 Lesetipps]

IT geht alle an Lesetipps
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Als Computer in den 1950er-Jahren Einzug in Wissenschaft und Unternehmen hielten, bedurften sie noch einer Menge Know-how im Programmieren. Erst mit der Einführung grafischer Bedienoberflächen in den 1980er-Jahren begann der Siegeszug bei Privatanwendern.

Das Internet wurde zu einer der größten Innovationen des vergangenen Jahrhunderts. Durch die Erfindung und Verbreitung des Smartphones ist seine Nutzung im 21. Jahrhundert weltweit alltäglich. Seit, ihr wisst schon, erst recht. Ohne Remote geht gar nichts mehr. Und der Aufholbedarf ist groß. Von Schulen, Unis und Behören bis zur Cloud für Europa.

IT ist Teamsache

Digitalisierung – das bedeutete lange Zeit in erster Linie die Verknüpfung der passenden Hard- und Software. Ihre Kombination bestimmte das Potenzial ebenso wie die Grenzen der digitalen Transformation eines Unternehmens. Wünsche und Visionen aus Marketing, Vertrieb und Service wurden an die IT übergeben.

Dort würde man es schon richten. Wenn das Ergebnis dann nicht mit der Idee übereinstimmte, waren die Schuldigen schnell identifiziert: die jeweils anderen. Also je nach Gruppenzugehörigkeit IT oder Marketing, Vertrieb und Service.

Dank der Etablierung agiler, crossfunktionaler Teams, in denen Vertreter der verschiedenen Abteilungen zusammenarbeiten, wächst das gegenseitige Verständnis. Es entwickeln sich schnellere Abstimmungsprozesse innerhalb des Teams, während unterschiedliche Blickwinkel die Lösungskompetenz und Innovationskraft erhöhen. Das ist auch nötig, um eine erfolgreiche IT-Infrastruktur zu erschaffen.

IT geht also alle etwas an. Unternehmen, denen es gelingt, dieses Theorie in erfolgreiche Praxis umzusetzen, legen damit den Grundstein, um ihre Infrastrukturen für die eigenen Mitarbeiter, für Kunden und Partner bestmöglich zu gestalten. Und das ist keine leichte Aufgabe. Erst recht nicht bei der Vielfalt an Lösungen, die der Markt im Akkord ausspuckt. Der Wettbewerb ist groß, die Kundenansprüche sowieso.

IT und die Qual der Wahl

Paradox of Choice, zu Deutsch »Wahlparadoxon«, heißt ein Phänomen aus dem sogenannten Konfitüren-Experiment in der Psychologie. Zusammengefasst besagt es: Eine größere Auswahl an Produkten derselben Kategorie – im Experiment eben Marmeladensorten – führt zu weniger Käufen.

Seit 2011 ist allein das Angebot an Marketingtechnologien von rund 150 auf nun mehr als 7.000 Lösungen gestiegen. Ein Wachstum von 4.600 Prozent! Will man also die komplette Systemlandschaft um CRM, ERP, PIM und Co. modernisieren, steigt die Auswahl an Lösungen quasi ins Unermessliche.

Berücksichtigt man das Wahlparadoxon, verwundert es nicht, dass Entscheidungen für oder gegen die verschiedenen Technologien immer schwerer fallen und Unternehmen am Ende an ihren bestehenden Lösungen festhalten.

Eine Option, der schier unendlichen Vielfalt zu begegnen, ist es, diese zu filtern. Best of Suite oder Best of Breed? Standardlösung oder Individualentwicklung?

Gerade weil es sich um fundamentale Entscheidungen handelt, lohnt es sich, diese strategische Wahl gemeinsam mit den Stakeholdern der verschiedenen Unternehmens- und Interessenbereiche zu treffen.

Dies bringt alle Beteiligten dazu, den Ist-Zustand sowohl des Geschäftsmodells als auch der bestehenden Systemlandschaft zu reflektieren und eine synchronisierte Perspektive auf die Zukunft beider Aspekte zu entwickeln.

Denn die Vor- sowie Nachteile von Standard- und Individuallösungen sind klar und lassen sich entsprechend entscheidungsunterstützend zuordnen.

It-Piece IT

Standardlösungen und Suites sind vorzuziehen, wenn die Geschäftsprozesse standardisiert sind, die initiale Kostenplanung eng und das IT-Team eher klein ist. Gleichzeitig kann die Entscheidung für eine derartige Software auch die Chance für Unternehmen bieten, bestehende Prozesse an den Standard anzupassen, anstatt ineffiziente Unternehmenspraktiken abbilden zu wollen, die die Nutzer über Jahre hinweg etabliert haben.

Stellt sich in der Analyse heraus, dass die Lösung enorme Anpassungen benötigt, um Geschäftsmodell, Prozessen und Vision gerecht zu werden, sollte sich eingehend mit der Option von Frameworks und flexiblen Individualentwicklungen sowie Best-of-Breed-Lösungsansätzen beschäftigt werden.

Voraussetzung für den letztgenannten Ansatz ist die Investition in Software-Architekten. Doch egal, wie fähig ein Entwicklerteam ist: Verfolgt es keine synchronisierten Ziele und gleicht diese regelmäßig mit den Anforderungen der Nutzergruppen ab, ist Chaos vorprogrammiert. Im schlimmsten Fall muss nach mehreren Jahren und Millioneninvestments die Reißleine gezogen werden.

Die IT-strategische Entscheidung ist somit kein Selbstzweck. Standard- oder Individuallösung ist kein Verkaufsargument im eigenen Business. Die Leitlinien dieser Wahl müssen die Mehrwerte für die verschiedenen Nutzer, das Technologiebudget sowie die realistische Leistungsfähigkeit der eigenen IT und ihrer Partner sein.

5 Lesetipps:

Wie Europa mit Gaia-X eine eigene Cloud schafft [Redaktionsnetzwerk Deutschland]

Leading Through COVID-19: 10 Rules For Rapid IT Spend Reduction [Gartner]

Digitale Experience Plattformen: Best-of-Suite versus Best-of-Breed [dotSource]

Das Paradoxon der Wahlmöglichkeiten [TED Talks]

Remote-Business: Best Practices für Remote-Work, -Events und -Bildung [dotSource]

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