6 Gründe, warum G wie Google bald nur noch ein Buchstabe im „Alphabet“ ist

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Screen: abc.xyz
Völlig überraschend gab Google gestern den Umbau inklusive neuem CEO und Rebranding bekannt. Der Mutterkonzern hört zukünftig auf den Namen Alphabet.

Google wird Ende des Jahres nur noch aus Suche, Werbung, Maps, YouTube, Android und Apps bestehen. Services also, für die Google bekannt ist und die gleichzeitig die Cash Cows des Unternehmens sind. Alle anderen Projekte werden zu eigenen Unternehmen mit eigenen CEOs. Die Produkte bleiben die gleichen.

Die Umstrukturierung erfolgt an einem Punkt, an dem manche den Glauben an die Innovationskraft des Konzerns bereits anzweifeln und unken, man habe seinen Zenit überschritten. Es gibt noch weitere Gründe, warum sich Google neu aufstellt:

Mehr Transparenz und damit Vertrauen

Die Kernkompetenz von Google war durch die Differenzierungsstrategie für Konsumenten kaum mehr nachvollziehbar. Was hat der ganze Zirkus um selbstfahrende Autos bitte mit einer Suchmaschine zu tun? Nun wird aufgeräumt. Die Restrukturierung wird voraussichtlich mehr Transparenz nach innen und außen schaffen.

Google kann nicht ewig ein undurchsichtiges Konglomerat aus Projekten und Unternehmen bleiben: In der EU träumen nicht wenige Vertreter von der Zerschlagung des Konzerns. Diesen Bestrebungen kommt man nun zuvor.

Mehr Transparenz kann sich hier nur gut auf das Image auswirken, denn „Don’t be evil“ nimmt Google schon lange niemand mehr ab.

Kreativität und Agilität

Die Gründer freuen sich nach eigener Aussage auf mehr kreativen Freiraum, der dank der neuen Struktur entsteht. Sie geben ein Stück weit Verantwortung ab und erhalten dennoch weiterhin die Möglichkeit, überall den Finger drin zu behalten.

Vermutluch haben Larry Page und Sergey Brin realisiert, dass es mehr CEOs braucht, mehr Charaktere und Dynamik, um alle Bereiche voranzubringen. Sie können nicht alle Bereiche gleich gut führen.

In der Vergangenheit wurden auch vielversprechende Projekte wie die Google Helpouts nach halbherzigen Versuchen wieder eingestellt. Mit der neuen Struktur besteht hier die Chance auf mehr Initiative und Herzblut für die einzelnen Bereiche.

Die Konkurrenz zu Facebook

Facebook stößt mit ambitionierten Projekten, wie etwa die Welt mit Internet zu versorgen, in Sphären vor, die sonst Google für sich beansprucht. Der Konkurrenzdruck wächst.

Auch Facebook verjüngt sich regelmäßig durch Zukäufe angesagter Startups wie Instagram oder WhatsApp, die genauso gut auch Google hätte kaufen können.

Leichter Investoren anlocken

All die oben genannten Punkte sorgen letztendlich dafür: Man macht sich attraktiver für die Anleger. Ein Grund dafür ist auch die damit einhergehende Risikostreuung – es kann einzeln in gewisse Sparten investiert werden. Wer z.B. an Nest beteiligt sein will, kann das unabhängig von anderen Projekten, an die er nicht glaubt.

Der erste Schritt ist bereits gelungen – Investoren und Analysten begrüßen die Entscheidung. Die Aktie stieg nach der Ankündigung zwischenzeitlich um sieben Prozent.

Google als Vorreiter der digitalen Transformation

Sollte die Transformation gelingen, wäre das keine schlechte Leistung, denn die Inspiration kommt von innen heraus. Keine externen Zukäufe (Facebook) oder eine Zerschlagung (eBay) sind für den konsequenten Wandel vonnöten.

Damit liegt Google wieder vorne, als Unternehmen das vormacht, wie man ein Unternehmen in Zeiten der digitalen Transformation führt und immer wieder verjüngt.

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