9 Gründe, warum Multichannel auch für Startups Sinn machen kann

Lokales Shopping
Foto: Moyan Brenn
Pop-Up-Stores und Shop-in-Shop-Konzepte sind nicht die einzigen Gehversuche von Pure-Playern im stationären Handel. Die Eröffnung eines Flagshipsstores bis hin zur Filialbildung sind längst keine Ausnahmeerscheinungen mehr. Aus Deutschland seien hier Cyberport, Notebooksbilliger.de, Fashion for Home oder MyMuesli zu nennen.

Laut Zahlen der Royal Mail planen 16 Prozent der kleinen und mittelständischen britischen Onlinehändler, in den kommenden zwölf Monaten einen eigenen Store zu eröffnen bzw. Ausstellungsfläche in einem bereits existierenden Ladengeschäft zu nutzen. Wie kommt das?

Anhand des Startups Shoepassion.com, das aktuell seine zweite Filiale plant, lässt sich wunderbar erklären, warum es für manche Pure-Player eben doch Sinn macht, den Schritt in die Kohlenstoffwelt zu wagen:

  • Markenbildung: Langfristig fehlen Pure-Playern der direkte Kundenkontakt sowie Touchpoints, an denen Kunden mit der Marke in Berührung kommen. Es braucht wesentlich mehr Marketingbudget, um sich in Erinnerung zu halten.
  • Das Ladengeschäft als Marketing-Maßnahme: Auch online wächst der Konkurrenzdruck, daher sind kreative Ideen gefragt. Das Curated-Shopping-Startup Outfittery berät beispielsweise seit kurzem Reisende an Flughäfen, da man hier die Zielgruppe vermutet.
  • Den Kunden kennenlernen: Reine Onliner gewinnen eine genauere Vorstellung von ihrem Kundenkreis. Für den können dann (zum Beispiel) wiederum Produkttexte angepasst werden. Auf diese Weise profitieren alle Kanäle.
  • Profitieren vom Leerstand: Vermehrter Leerstand in den Innenstädten bedeutet auch günstigere Mieten – eine ideale Testumgebung, da kürzere Mietzeiten ausgehandelt werden können.
  • Cross-Selling 1.0.: Manche Produkte, zum Beispiel Mode, können direkt verglichen und kombiniert werden. Die Verlockung, die perfekt passenden Schuhe zur Jacke gleich noch mitzunehmen, existiert online so nicht. Dort muss sich auf farbtreue Fotos verlassen werden.
  • Kundenbindung 1.0: Hierzu ein Zitat von Shoepassion:

    » Zudem haben die integrierte Schuhreparaturwerkstatt sowie Events wie das monatlich durchgeführte Schuhpflegeseminar zu einer neuen Form der Kundenbindung geführt, die so online nicht erreichbar gewesen wäre. «

  • Glaubwürdigkeit: Je nach Branche unterstützt ein stationäres Geschäft auch die Glaubwürdigkeit. Beispiel Shoepassion: Im Kern geht es hier um Traditionshandwerk, das kann man auch mit dem tollsten Online-Content über das Schuhhandwerk nicht glaubwürdig abbilden. Mit einer Reparaturwerkstatt schon.
  • Vertrauen: Ja es gibt sie noch immer, Haptik-Romantiker und Kunden, die E-Commerce nicht vertrauen und meiden.
  • Service: Ein stationäres Geschäft kann als Anlaufstelle für Reparaturen, Rückgaben oder Click & Collect dienen.
(2 Bewertung(en), Schnitt: 5,00 von 5)
Loading...