Digitale Barrierefreiheit ermöglichen: Wie ihr euren Webauftritt nutzerfreundlich gestaltet und die User Experience für alle verbessert

Digitale Barrierefreiheit_Handelskraft
Quelle: Viktor Forgacs | unsplash

Barrierefreiheit in sämtlichen Bereichen des alltäglichen Lebens wird nicht nur von Betroffenen gefordert, sondern wird zunehmend zur Pflicht. Auch bei der Gestaltung und Umsetzung digitaler Angebote ist das Thema präsenter als je zuvor. Eine längst überfällige Entwicklung, von der Unternehmen doppelt profitieren können. Neben Menschen, mit einer Beeinträchtigung hat die barrierefreie Gestaltung von digitalen Systemen, genauso positive Effekte für alle anderen User. Es wird nämlich die allgemeine Usability und somit die User Experience verbessert.

Wer seinen Internettauftritt in Zukunft barrierefrei umsetzen muss, was das bedeutet und worauf ihr bei der Umsetzung achten müsst, erfahrt ihr im Artikel.

Digitale Barrierefreiheit: Digitale Barrieren können uns alle betreffen

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, es allen Menschen möglich zu machen, eure digitalen Angebote zu nutzen. Das können Webseiten, Apps oder digitale Dokumente sein. Diese sollten für alle User wahrnehmbar, bedienbar und nutzbar sein. Um dies auch wirklich für alle zu ermöglichen, müssen neben rein visuellen Aspekten auch die Funktionsweisen eines digitalen Dienstes angepasst werden. Somit können Menschen, die beispielsweise Hilfsmittel wie Screenreader verwenden, eine Webseite oder App uneingeschränkt bedienen.

Neben Menschen mit einer Sehbehinderung kann es auch für hörbeeinträchtigte Personen und solchen mit kognitiven und motorischen Einschränkungen eine Herausforderung sein, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Dabei ist der Anteil der Bevölkerung, der in irgendeiner Form beeinträchtigt sind, hoch: Fast zehn Prozent der Deutschen haben eine schwere Behinderung. Weitere 13,04 Millionen sind anderweitig beeinträchtigt1. Hinzu kommen Menschen, die in Folge eines Unfalls oder anderen situativen Gegebenheiten nur temporär beeinträchtigt sind.

Dass das Thema Barrierefreiheit uns alle früher oder später betreffen kann, zeigt diese Grafik:Digitale_Barrierefreiheit_MicrosoftQuelle: Inclusive Microsoft Design

Das klingt in der Theorie bereits ziemlich komplex und ist in der praktischen Umsetzung nicht minder herausfordernd. Die Auseinandersetzung mit digitaler Barrierefreiheit ist aber nicht nur auf sozialer Ebene wichtig, sondern inzwischen ein entscheidender Faktor für den Erfolg eurer E-Commerce-Webseite. 

Digitale Barrierefreiheit ganz verbindlich

Bereits 2019 wurde mit dem »European Accessibility Act« eine EU-Richtlinie verabschiedet, die konkrete Vorgaben für die barrierefreie Gestaltung festlegt. In Deutschland ist diese bereits im Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (kurz BFSG) umgesetzt. Die Vorgaben müssen ab dem 28. Juni 2025 eingehalten werden. 

Mit dem Gesetz werden private Unternehmen erstmals verpflichtet, insbesondere digitale Produkte und Dienstleistungen barrierefrei anzubieten – das hat Auswirkungen auf den gesamten E-Commerce-Handel für Verbraucherinnen und Verbraucher.  

Zwei Jahre, um alles, was das BFSG vorgibt, auch umzusetzen, ist nicht viel. Deswegen solltet ihr euch spätestens jetzt Gedanken darüber machen, wie ihr die 78 Kriterien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) umsetzen könnt, auf die das BFSG verweist. Die Umsetzung des Gesetzes wird überwacht. Solltet ihr diese bis zum Stichtag also nicht erfüllen, kann euch das teuer zu stehen kommen. So kann durchaus passieren, dass ihr die betroffene Dienstleistung nicht mehr anbieten dürft.  

Digitale Barrierefreiheit: So startet ihr

Aber wie geht das nun, Barrierefreiheit im Internet? Wo sind dort die Treppenstufen, die nicht jede oder jeder erklimmen kann?  

Zu Beginn solltet ihr euch fragen: Welche Hürden euer Shop oder eure Webseite für eure Zielgruppe bereitstellt. Die am häufigsten auftretenden Probleme  sind dabei in den letzten Jahren immer die gleichen.   

Die 6 häufigsten Hürden auf Webseiten:

  • geringer Kontrast bei Texten (83,9 %)
  • fehlender alt Text bei Bildern (55,4 %)
  • leere Links (50,1 %)
  • fehlende Label bei Formularfeldern (46,1 %)
  • leere Buttons (27,2 %)
  • fehlende Definition der Dokumentensprache (22,3 %) 

Ein auf barrierefreies Design beziehungsweise Usability ausgerichteter UX-Audit kann hier schon viele Pain Points offenlegen und dabei helfen, Dinge nachhaltig zu verbessern – im Übrigen verbessert sich so garantiert auch einiges für User ohne Einschränkungen! 

Gemeinsam kann man dann eine Strategie entwerfen und eine Timeline festlegen, um die oben genannte EU-Richtlinie beziehungsweise das BFSG zu erfüllen, den entsprechenden DIN ISO-Normen für inklusive Gestaltung gerecht zu werden und die Empfehlungen der Web Accessibility Initiative umzusetzen. Am besten startet ihr mit den »low hangig fruits« als Maßnahmen, die ihr schnell und einfach umsetzen könnt.

Zum Beispiel kann das Redaktionsteam eurer Webseite die Pflege der Alt-Texte von Abbildungen selbst vornehmen. Außerdem könnt ihr die Größe oder Farbe eurer Texte durch simple Cascading Style Sheets (CSS) – Änderungen vornehmen. Grundsätzliche Änderungen des Codes beziehungsweise umfangreiche Anpassungen durch eure Entwicklungsteams müssen langfristig geplant werden. Der Lebensmittelanbieter bofrost* hat seinen ohnehin geplanten Relaunch beispielsweise genutzt, um eine möglichst barrierearme Customer Journey zu gewährleisten.  

Digitale Barrierefreiheit mit unseren Accessibility-Experts – Jetzt Ticket sichern!

In der Theorie sollte euch jetzt also klar sein, was sich hinter digitaler Barrierefreiheit verbirgt und wie ihr die ersten Schritte wagen könnt. Richtig lernen kann man es aber erst in der Praxis. 

Deswegen geben euch unsere Accessibility-Experts am 22. März auf der Handelskraft Konferenz in Leipzig konkrete Tipps und beantworten eure Fragen rund um das Thema digitale Barrierefreiheit.  

Meldet euch jetzt hier an und erfahrt live, wie ihr eurer Kundschaft eine überragende User Experience ermöglicht, egal ob sie Einschränkungen haben oder nicht!  

Digitale Barrierefreiheit für ein herausragendes User Experience Design: Best Practices

user-experience-design-usability-optimierung-best-practices_ctaNoch mehr Inspirationen und weitere Tipps, wie ihr mit einer verbesserten Usability die Bindung zu euren Kunden stärkt, findet ihr in den Best Practices »User Experience Design«. Spannende Fallbeispiele erfolgreicher Unternehmen aus dem B2B- und B2C-Bereich, zeigen, wie es gelingt, die Customer Experience durch nutzerzentriertes Design über alle Touchpoints hinweg zu optimieren. 

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