Bevh-Studie: Onlinehandel wächst 2015 um 12 Prozent – Konsum verändert sich

Grafik:Ervins Strauhmanis
Grafik:Ervins Strauhmanis

Der Bevh hat Zahlen für das zurückliegende Jahr 2015 veröffentlicht. Neben der Fashion-Branche können sich vor allem die Händler von Elektronik-Artikeln freuen, dessen Umsätze um einige Prozent gestiegen sind. Düsterer sieht es – wie letzte Woche schon erwähnt – auf dem Büchermarkt aus. Hier gingen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr 2014 um 8 Prozent zurück. Auch der Verkauf von Bild-/Tonträger und Video-/Musicfiles brach um ganze 20 Prozent ein. Konsumieren deutsche Kunden damit immer weniger?

Streaming-Dienste auf dem Vormarsch

Nein – Kunden konsumieren nicht weniger, sondern einfach auf einem anderen Weg. Netflix, Spotify oder Amazon Prime machen es möglich: Kulturgut muss nicht mehr gekauft, sondern kann per Abonnement beliebig oft wiedergegeben werden. So zumindest die Theorie, die der Bevh für den starken Umsatzrückang im Bereich der Bild- und Tonträger aufstellt. Aber auch der Büchermarkt durchlebt eine Veränderung hinsichtlich gewählter Konsummöglichkeiten. Der Bevh macht dafür kostengünstige Selfpublishing-Produkte und Abo-Lesemodelle, wie Kindle Unlimited, verantwortlich. Der Konsum an Büchern, Musik und Filmen ist damit nicht gesunken, doch ändert sich die Art und Weise des Konsums Schritt für Schritt.

Fashion läuft… wie immer

Glücklicher können sich Händler von Mode und Elektronikartikeln schätzen. Hier sind die Umsätze um 18 Prozent auf 10,016 Millionen Euro beziehungsweise um 33 Prozent auf 7,554 Millionen Euro gestiegen. Zumindest für die Modehändler keine große Überraschung, wächst dieses Segment doch seit Jahren konstant. Den vorab gemachten Erwartungen konnte übrigens auch der Möbelmarkt gerecht werden: Insgesamt 2,674 Millionen Euro wurden mit Möbeln, Lampen und Dekorationen umgesetzt, was ein Umsatzwachstum von 15 Prozent bedeutet.

Dem Onlinehandel ging es 2015 somit – entsprechend aller vom Bevh gemachten Erwartungen – sehr gut. Insgesamt 90 Prozent des Gesamtumsatzes im Interaktiven Handel fallen so auf den Onlinehandel – insgesamt 46,90 Milliarden Euro. 40.000 Privatpersonen wurden von Januar bis Dezember 2015 für die Studie befragt. Der Bevh nutzte dafür eine leicht veränderte Methodik. Alle Änderungen sowie die komplette Auflistung der Branchenumsätze finden sich hier.

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