Core Web Vitals: Was die neuen Google Kennzahlen für eure SEO-Strategie bedeuten [5 Lesetipps]

Core Web Vitals
Quelle: Lukas Blazek / unsplash

Google. Die bekannteste Suchmaschine versucht seine Suchergebnisse für Nutzer stetig zu verbessern, u. a. mit regelmäßigen Google-Updates. Internetnutzer sollen sowohl schnell an Informationen kommen als auch ein insgesamt positives Erlebnis auf Websites haben. Deshalb unterstützt Google Admins und Content-Ersteller für bessere Internetseiten.

Eine Maßnahme zur Verbesserung der Inhalte hat Google mit den Core Web Vitals angestoßen: einheitliche Kennzahlen für eindeutige Einschätzungen über die Qualität einer Internetpräsenz. Wenn man selbst eine Website betreibt und in den SERPs nicht untergehen möchte, sollten die Web Vitals Teil der zukünftigen SEO-Strategie sein.

Core Web Vitals: Was ist das?

Google führte die Core Web Vitals Kennzahlen ein, die Betreibern von Webseiten u.a. Informationen zur Qualität ihrer Internetauftritte geben. Dabei geht es nicht um den Content. Die Web Vitals messen nur technische Informationen, die sich auf das Nutzererlebnis auswirken. Genauer gesagt beziehen sich die Kennzahlen auf die Erfahrungen, die die Besucher einer Website in den ersten Sekunden machen. Hierfür hat Google drei Werte festgelegt:

Largest Contentful Paint, First Input Delay und Cumulative Layout Shift.

Für die Web Vitals erfasst Google das Erlebnis des Website-Besuchers. Um das messbar zu machen, wertet Google Daten aus Chrome aus und erstellt damit den sogenannten Chrome User Experience Report. Dabei werden mobile Daten und Messwerte von Desktop-PCs getrennt voneinander angegeben. Im Bericht selbst findet man dann auch immer einen aggregierten Score, der 75 Prozent der Website-Besuche beinhaltet. Das ist relevant, da verschiedene Nutzer unterschiedliche Erfahrungen machen. Im besten Fall möchten man ja die Website aber so gestalten, dass alle Benutzer ein positives Erlebnis haben.

Core Web Vital 1: Largest Contentful Paint (LCP)

Wie schnell kann der Nutzer Inhalte auf der Website erkennen? Google misst mit LCP, ab wann dem Nutzer der größte (im Sinne der optischen Darstellung) sichtbare Content-Block angezeigt wird. Hierfür kommen beispielsweise Text, Bilder oder Videos in Frage. 

Mit LCP hat der Suchmaschinenhersteller eine Alternative zu älteren Kennzahlen wie Load oder DOMContentLoaded entwickelt. Diese Kennzahlen liefern eher Informationen theoretischer Natur. Largest Contentful Paint bezieht sich hingegen  mehr auf das tatsächliche Nutzererlebnis. Der sehr ähnliche Wert First Contentful Paint (FCP) wiederum gibt an, mit welcher Geschwindigkeit das erste Element geladen wurde. Jenes ist in den meisten Fällen aber unbedeutend für den eigentlichen Inhalt der Website. Die Kennzahl First Meaningful Paint (FMP) schließlich hat sich in der Vergangenheit als zu fehleranfällig herausgestellt.

Als Richtwert nennt Google 2,5 Sekunden vom ersten Aufruf der Website bis zum Erscheinen des Largest Contenful Paint für die Nutzer. Wichtig ist, dass jener Wert für alle User gilt. Werte, die man als Webmaster bei Tests erreicht, können von den Erfahrungen der verschiedenen Nutzer stark abweichen.

Der LCP-Wert lässt sich verbessern durch:

  • Framework statt HTML-Seite nutzen
  • Bilder verkleinern
  • Content-Delivery-Network verwenden

Core Web Vital 2: First Input Delay (FID)

Sobald die Website geladen wird, möchten Benutzer mit ihr interagieren. First Input Delay gibt die Zeitspanne zwischen der ersten Interaktion des Site-Besuchers und der Antwort der Site an. Dies kann ein Anmeldeversuch oder einfach das Klicken auf einen Link sein. Um den ersten Eindruck nicht zu ruinieren, sollte der Server die Eingabe so schnell wie möglich verarbeiten. Die Servergeschwindigkeit ist jedoch nur ein Teil der Herausforderung, einen guten FID-Wert zu erhalten: Webmaster sollten auch den Browser des Benutzers berücksichtigen. Wenn die Software mit anderen Aufgaben beschäftigt ist, kann der Eintrag nicht bearbeitet werden. Die häufigste Schwachstelle sind daher die großen JavaScript-Dateien, die den Browser lange beschäftigen.

Google gibt an, dass es ca. 100 Ms dauern sollte von dem Moment, in dem ein Nutzer eine Interaktion getriggert hat, bis die Änderung im Browser sichtbar ist.

Der FID-Wert lässt sich verbessern durch:

  • Bearbeitungszeiten von über 50ms vermeiden
  • wichtigste Interaktionselemente zuerst laden
  • Web Worker einsetzen

Core Web Vital 3: Cumulative Layout Shift (CLS)

Normalerweise wird eine Website so geladen, dass Besucher sie verwenden können, bevor das letzte Element im Browser angezeigt wird. Das hat große Vorteile in LCP, führt aber dazu, dass sich das Layout wieder komplett verschiebt. Das Springen zwischen Inhaltselementen kann wiederum dazu führen, dass Benutzer beim Lesen verwirrt sind oder versehentlich auf das falsche Element klicken.

Bei CLS-Werten misst Google Änderungen im Seitenlayout. Jedes Mal, wenn ein Element versehentlich seine Position ändert, wird dies aufgezeichnet. Daher sind bewusste Änderungen durch Benutzerinteraktion ausgeschlossen. Google achtet nicht nur auf die Anzahl und Häufigkeit der Objektbewegungen, sondern misst auch die von jedem Element zurückgelegte Entfernung. Alles fließt zusammen in die kumulative Layout-Konvertierung ein.

Für Google ist ein CLS-Wert von 0,1 gut. Liegt man deutlich darüber, sollte man die Website optimieren.

Der CLS-Wert lässt sich verbessern durch:

  • Dimensionen der Bilder im Quelltext angeben
  • ausreichend großer Platzhalter für dynamische Anzeigen
  • Schriftarten vorladen

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