Crowdsourcing: Hype oder Realität?

Wer verdient eigentlich an Crowdsourcing? Ein Grund, (noch) mal zu schauen, was hinter Crowdsourcing steckt.

Verlassen wir dazu die Onlinewelt.

Ein versierter Schreiber hat einen kleinen Artikel über eine aktuelle Begebenheit geschrieben. Eine Nachricht also.
Nun stellt sich die Frage: Wie erreicht dieser Artikel eine Leserschaft?

Glücklich kommt er von der Redaktion einer Zeitung, die bereit war, seinen Artikel in der morgigen Ausgabe zu drucken. Sie war sogar bereit ihm 50 Euro für den Artikel zu geben.

Die Zeitung nimmt 100 dieser Artikel, druckt die Zeitung und verkauft sie jeweils für 1 Euro an eine Millionen Leser. Die Zeitung nimmt 1.000.000 Euro ein. Kosten hatte sie von 5.000 Euro. Ein lohnendes Geschäft also.

Was ist passiert? Crowdsourcing…

Eure Meinung ist gefragt. :)

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3 Reaktionen zu “Crowdsourcing: Hype oder Realität?”

  1. Also Ansätze dazu existieren ja bereits. Zum Beispiel die Thüringer Blogzentrale (http://www.thueringerblogzentrale.de/), dort sind die Artikel allerdings zum Großteil per Common Public License lizenziert (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/de/deed.de) welche keine Kommerzielle Verbreitung erlaubt, wohl aber ausnahmen gestattet.

    Ein weiterer Ansatz ist der von Katharina Borchert aka Lyssa welche das ganze im Projekt WestEins zum fliegen bringen will. Die Schwierigkeiten welche daraus resultieren habe ich auch in dem Artikel angesprochen.

    Ich denke das ein Honorar für den Autor des Artikels wichtig und Richtig ist, allerdings kommt es dabei gern zu „alternativen Honoraren“ – sprich: Honorar Dumping – welches von den Etablierten Journalisten gern, und zum teil sogar berechtigt, als große Gefahr gesehen wird. Und das wird so langsam aber sicher auch von den Prosumern eingesehen und dementsprechend kritisch beäugt.
    Ein weiterer Punkt dabei ist sicherlich auch die Qualität, welche von absolut grandios bis „was soll das denn“ reicht und es bleibt immer noch die Frage kann man damit eine ganze Zeitung füllen?

    Bei der Bild wird schon ja nun auch schon länger mit „User generated Bullshit Content“ experimentiert …

    Am Beispiel der Thüringer Blogzentrale, sieht man aber bereits das es gar nicht so einfach ist, sich diesen Content auf regelmäßiger Basis und Qualitativ auf einem gewissen Niveau bewegend, zu sammeln. Gerade eine Zeitung hat ja auch ein gewisses Profil und die Frage bleibt bestehen, reicht der qualitativ akzeptable Content …

    Ansonsten kann Crowdsourcing in bestimmten Anwendungen aber natürlich deutlich helfen, da hier dann auch die Crowdwisdom (im positivem Sinne – also nicht die Dummheit der Masse) genutzt werden kann. Mögliche Szenarien dafür sehe ich vor allem im Bereich der kreativen Lösungen. Also eher in einer Art Brainstorming im Virtuellen Raum…

    Ich hoffe ich konnte etwas zur Ent-Mythisierung beitragen ;)

  2. Hey Gonzo. Danke für Deinen Geistes-Erguss.

    Mir geht es in der Diskussion um Crowdsourcing vor allem auch um die Frage:

    – Gab es nicht schon immer „Crowdsourcing“?
    – Was ist neu?
    – Was ist anders als in meinem beschriebenen Beispiel?

    In jedem Fall sollte das Beispiel eine Zeit „vor Crowdsourcing“ beschreiben.

    Mein Gefühl ist nämlich, dass es Crowdsouring schon „immer“ gab.

    Was denkt ihr?

  3. Wollte aber an den Beispielen auch die Probleme aufzeigen.

    Ich stimme dir in dem Gefühl zu, das es so etwas schon immer gab, nur nannte man es früher anders.
    Wollte gerade etwas über Seilschaften schreiben, aber das trifft es nur bedingt und ist zudem negativ besetzt. Aber das führt mich schon zur Problematik, die Dinge die es früher gab sind ganz unterschiedlich besetzt … Crowdsourcing heut zu Tage, hat eher eine positive Besetzung. Zumindest nehme ich das so wahr.

    Neu ist daran allenfalls, das es sich nun vermehrt im Virtuellen Raum abspielt und das die Leute freizügiger mit ihren Daten hantieren – siehe private Blogs, Social Communities etc. – und somit auch freier mit Ideen und Wissen umgehen als früher das der Fall war. Das ist aber auch nur eine Theorie von mir und ich kann mich diesbezüglich durchaus irren…

    Hm … die letzte Frage ist schwierig, nicht viel, würde ich sagen…Es wird durch ein neues Medium unterstützt und der Zugang ist einfacher als früher. Früher brauchte man eine Druckerpresse und Vertriebs (Verteilungs) kanäle um seine Meinung unter das Volk zu bringen…Heute genügt ein Rechner, ein Internetzugang und ein Browser … und Millionen/Milliarden von Menschen können einen potentiell hören …

    Im Buch „Wir nennen es Arbeit“, wird das ganze dann als Longtail beschrieben … oder auf deinen Artikel bezogen, der Rattenschwanz fängt an sich zu bewegen und entwickelt ein eigenes Bewusstsein…