Datenautobahn auf dem Meeresboden: Unsere Internetverbindung auf Tauchstation [Netzfund]

Datenautobahn auf dem Meeresboden: Unsere Internetverbindung auf Tauchstation
Quelle: Christopher Beck | pexels

Unter Wasser ist ganz schön viel los. Roboter-Fische, Unterwassergärten und jetzt Datenautobahnen, die unsere Daten übers Internet von einem Ort zum anderen bringen. Und genau für diese Übertragung braucht es unter anderem abertausende Kilometer an Kabeln, die häufig nicht dicker als ein normaler Gartenschlauch sind. Um besser veranschaulichen zu können, wie umfangreich dieses Kabelnetz ist, simuliert ein Wissenschaftler die weltweit am meisten genutzte Straße – die Datenautobahn am Meeresboden.

Datenautobahn: ein geschichtlicher Exkurs

Unterwasserkabel sind keine Erfindung der letzten Jahrzehnte, sondern haben bereits eine lange Geschichte. Denn schon 1852 wurde das erste Unterwasserkabel zwischen Großbritannien und Frankreich installiert und schloss beide Länder damit an das Telegraphen Netzwerk an. 1858 wurde dann das erste Transatlantikkabel zwischen den USA und Europa verlegt. Die  Kabel hielten jedoch keinen Monat und das Signal war wieder weg. Aber bereits 1865 und 1866 war man erfolgreicher und die Verbindung konnte dauerhaft hergestellt werden. Die Dauer für die Kommunikation konnte dadurch um ein Vielfaches reduziert werden.

Früher wurden vor allem Kupferdrahtkabel verlegt. Heute wird vorrangig auf Glasfaser gesetzt. Die ersten Glasfaserkabel wurden Anfang der 1980er Jahre durch die britische Postverwaltung im schottischen Loch Fyne installiert. Keine acht Jahre später konnte dann das erste transatlantische Glasfaserkabel, zwischen den USA, Frankreich und Großbritannien, in Betrieb genommen werden.

Heute spannen sich über 1,3 Millionen Kilometer Unterwasserkabel um die ganze Erde.

Datenautobahn: jeden Tag genutzt und doch unsichtbar

Obwohl Kabelnetze unter Wasser also schon mehr als 170 Jahre kontinuierlich verlegt werden, nutzen wir sie tagtäglich wie selbstverständlich. Mittlerweile laufen mehr als 99 Prozent unserer Internetdatenübertragung über die Unterwasserkabel und ermöglichen uns so, die gewohnte Nutzung.

Um mehr Bewusstsein bemüht, entwickelte der Physiker und Datenwissenschaftler Tyler Morgan-Wall bereits 2021 eine Simulation mit der Programmiersprache R, die eben dieses Kabelnetz in allen Gewässern der Erde zeigt. Er gibt damit Einblicke in ein Netz, dass es uns ermöglicht über Kontinente hinweg zu kommunizieren.

Ein Video davon stellt er selbst bei Twitter online:

Wie bunte Fäden umspannen die Pipelines den Globus. Mit seinem Simulationsvideo damit begeistert Wall die Menschen weltweit.

Eine ähnliche, jedoch viel interaktivere Karte ist die von TeleGeography. Dort könnt ihr die Weltkarte gezielt nach den Kabeln durchsuchen. Klickt ihr die Kabel an, erhaltet ihr Einblicke zu dem Namen des Kabels, dem Datum der Inbetriebnahme, der Länge, dem Besitzer und den Landepunkten. Sucht ihr zum Beispiel nach »Germany« findet ihr heraus, dass insgesamt nur sieben Seekabel in Deutschland verlegt sind. Vier davon haben eine Verbindung mit Dänemark.

Probiert es hier doch einfach selbst einmal aus.

Datenautobahn bringt Vor- aber auch Nachteile

Die Nutzung des Internets gibt uns wahnsinnig viele Vorteile, ermöglichte uns auch während der Corona-Pandemie gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Dank der Kabelnetze geht das in Bruchteilen von Sekunden und so stabil, wie es Satelliten auf Dauer nicht ermöglichen können.

Das Internetkabelnetz macht uns jedoch auch wahnsinnig anfällig, gehört es wohl zu einem der kritischsten Infrastrukturen. Sie können auf dem offenen Meer Opfer von Naturkatastrophen, aber auch von Sabotage werden. Einen kuriosen Fall gab es beispielsweise im Frühjahr 2011 als Georgien und Armenien für mehrere Stunden offline ging. Eine 75-jähirge hat auf der Suche nach Allmetall ein Kabel gefunden und durchtrennt, um es angeblich im Anschluss zu verkaufen.

Datenautobahn und Digitale Transformation

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