Digital Heroes 2018 – der Handelskraft Jahresrückblick [Teil 1]

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Quelle: pixabay
Wie schnell ist bitte dieses Jahr vergangen? Ein Jahr voller Trends und Innovationen, voller Wandel für Mensch, Raum und Technologie. Und auch kurz vor Jahresende stehen die Räder der digitalen Transformation nicht still. Im Akkord sorgen kreative Köpfe für neue Ideen, erweitern Innovationen den technologischen- wie auch den intellektuellen Horizont eines jeden, der sich mit der digitalen Welt beschäftigt, sich in ihr bewusst oder unbewusst, beruflich oder privat bewegt. Welche dieser Ideen uns Handelskraft-Autoren am meisten beeindruckt haben, zeigen wir euch im etwas anderen Jahresrückblick 2018.

Im ersten Teil unseres Throwbacks widmen wir uns den Digital Heroes und Heroines, die dafür sorgen, dass wir die Fortschrittlichkeit digitaler Innovationen »literally« – also auch für fortschrittliches Denken, Kommunizieren und Handeln nutzen. Wir erheben dabei keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

Literally Social

Der Ruf sozialer Netzwerke, insbesondere natürlich des blauen kalifornischen Riesen, hat 2018 ziemlich gelitten. Umso erfreulicher, dass es mutige, kreative Köpfe wie Jaya Baloo und Joel Levi Fernández gibt, die mit »openbook« den Usern genau das bieten wollen, was Facebook über die Jahre verloren hat: Vertrauen.

» We envision social networks as places for dialogue, for fun, for human relations, for empowerment, for change. Places for good. Sadly, we found ourselves more and more disappointed and frustrated about what existing ones are turning out to be: giant monetisation platforms with very little care and interest for their best asset: people. «

So die openbook Gründer in ihrer Kickstarter Kampagne, die im zweiten Anlauf an nur einem Tag durch die Decke ging. Ein Beleg dafür, dass es Zeit ist für ein neues, ehrliches, opensource Social Network ohne Werbung, ohne Tracking und damit ohne den Verlust der Privatssphäre. Seht selbst:

openbook trifft mit ihrer mutigen Ansage gegen Facebook den Nerv der Zeit. Und dass nicht nur, weil sie Usern ein wortwörtlich soziales Netzwerk bieten, sondern auch, weil sie »mehr sind als eine reine Tech Company, eine company for good«. Gekommen, um zu bleiben aber auch gekommen, um mehr zu tun, für uns und unseren Planeten. So sind 30 Prozent! der openbook Einnahmen für wohltätige und nachhaltige Zwecke in Gesundheit, Bildung oder Klimaschutz vorgesehen.

Zu Recht gehört das internationale Team um Jaya Baloo und Joel Levi Fernández also zu unseren Digital Heroes 2018.

Literally Smart

Apropos nachhaltig. Die Notwendigkeit klima- und umweltfreundlicher Maßnahmen steht außer Frage. Umso erfreulicher ist es, dass auch das Bewusstsein dafür wächst, und zwar nicht nur bei Privatpersonen, sondern auch bei immer mehr Geschäftsleuten, off- wie online.

Ob »Climate-smart road transport« in Schweden, E-Bikes, Mini-Transformer oder Car-Sharing – die Städte der Zukunft verdienen das Attribut smart nicht nur wegen ihrer technologischen Fortschrittlichkeit, sondern auch dank ihres Nachhaltigkeitswerts.

Solargetriebene Katamarane, die unsere Meere von Plastikmüll befreien und verpackungsfreie Läden – Zero Waste und Second Hand sind längst mehr als eine auf Stereotype reduzierte Mentalität, mehr als eine Nische. Immer mehr Branchen des Digital Business nutzen diesen Wandel. Klar, natürlich auch zu ihrem Vorteil. Denn sie wissen, dass Konsumenten bereit sind, mehr für nachhaltige Produkte auszugeben.

Und so ist auch Nachhaltigkeit mehr als nur ein Buzzword, mehr als ein Etikett, mit dem sich Unternehmen schmücken, um der wachsenden Forderung ihrer Kunden nach »mehr grün« und weniger Müll gerecht zu werden.

Weniger, das gilt bei all den Initiativen nicht zwangsläufig für weniger Konsum. Stichwort: »conscious consumption«. Denn der Durchschnittsverbraucher will nicht in Askese leben, um die Umwelt zu schützen. Er will nicht komplett verzichten. Aber er will – immer öfter – bewusst konsumieren.

Und wer ist nun unser Digital Hero unter all den lobenswerten Beispielen und Vorreitern in puncto Nachhaltigkeit? Alle. Jeder, der sich für uns und unseren Planeten stark macht, ist ein Held. Ohne Frage.

Besonders beeindruckt hat uns aber das Berliner Start-up »ecosia« und seine gleichnamige Suchmaschine, die pro 40 Suchanfragen einen Baum pflanzt. Seit 2009 wurden dank Gründer Christian Kroll und seinem mittlerweile 50-köpfigen Team rund 45 Millionen Bäume gepflanzt (Stand Dezember 2018).

Auf der ecosia Seite sieht man eine Art Liveticker, der im Sekundentakt die Anzahl der Bäume anzeigt, die dank ecosia-Nutzern gepflanzt werden. Transparent geht das deutsche Start-up auch mit seinen Zahlen um. In monatlich erscheinenden Finanzberichten können die Nutzer sehen, was Ecosia mit welchen Einnahmen macht. Laut diesen Berichten fließen jeden Monat mindestens 80 Prozent davon in die Baumpflanzung.

Literally Responsible

Doch nicht nur die jungen Wilden sorgen für »heldenhafte« Entwicklungen. Social issues sind ja schließlich common issues. Umso mehr freut es uns, dass auch Big Player wie Nike klare Stellung beziehen und ihre »Just Do it!« Kampagne nach 30 Jahren neu auflegen. Kein geringerer als Quarterback Colin Kaepernick ist das Gesicht der 2018er Auflage.

Kaepernick polarisiert. Er ist Leitfigur einer Protestaktion, die seit der NFL Saison 2016 für Aufsehen sorgt. Warum? Weil er und andere Footballspieler sich nicht, wie üblich bzw. erwartet, feierlich zur Nationalhymne hinstellen, sondern knien, um auf Rassismus und soziales Ungleichgewicht aufmerksam zu machen. Aus der National Football League wurde Kaepernick verbannt, doch sein Einsatz gegen die Missstände unserer Zeit hallt nach. Somit gehört nicht nur Nike mit seiner Kampagne zu unseren Digital Heroes, sondern auch dessen Gesicht: Colin Kaepernick.

Wieder fragt ihr euch sicher, warum? Weil es nicht mehr nur darum geht, sich als Unternehmen über social issues bewusst zu werden, sondern darum, sich zu positionieren, seine Macht als Digital Big Player zu nutzen, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Stichwort: »Legislative Brands«.

Das ist es, was Konsumenten von Marken erwarten: Stellung zu beziehen, ein – wie die Experten von Trendwatching es beschreiben – »Law of the Brand« etablieren.

Seit 2002 spürt das internationale Team von Trendwatching die Trends des digitalen Zeitalters auf. Mehr noch, zeigen Experten wie Henry Mason, David Mattin, Maxwell Luthy und Delia Wieser, wie aus diesen Trends Innovationen werden. So auch in ihrer jüngsten Publikation: »Trend Driven Innovation«. Über Digital Heroes und Heroine zu schreiben, ohne das Trendwatching-Team zu nennen – unmöglich!

Literally Heroic

180828_hkk_coverbild_hk_banner_deUnd eine Konferenz ohne Helden? Auch unmöglich. Umso mehr freuen wir uns, dass Trendwatching Lead Innovation Architect und Co-Autorin Delia Wieser die Handelskraft Konferenz 2019 in der Klassikstadt Frankfurt eröffnen wird.

Der Name ihrer Keynote ist dabei Programm: »Vom Trend zur Innovation«. Seid dabei und erfahrt von Delia, wie ihr dieses Erfolgsrezept in eure Unternehmensstrategie integriert.

Wir laden alle Marken, Händler und Hersteller ein, am 28. März 2019 in der Klassikstadt in Frankfurt am Main dabei zu sein.

Hier geht es zu den Tickets!

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