Display Ads trotz AdBlocker – Wie einige Advertiser die Werbesperre nun doch umgehen

Kreativer Umgang mit Adblockern
Kreativer Umgang mit Adblockern

Im Netz tobt der Kampf um Aufmerksamkeit. Egal ob man es auf Conversion, Traffic oder Klicks absieht, alle, die im Internet Geld verdienen wollen oder müssen setzen auf Werbung. Ganz gleich, ob man die eigene Seite durch Werbung finanziert oder als Händler oder Hersteller auf diesen Seiten werben möchte. Blöd nur, wenn die Rechnung nicht aufgeht, da der Nutzer keine Werbung sehen möchte und einen AdBlocker installiert hat.

Adblock Plus ist einer der bekanntesten AdBlocker im DACH-Raum. Insbesondere die werbefinanzierte Verlagsbranche hat dabei geholfen ihn bekannt zu machen. Doch dieses Jahr sind die Nutzerzahlen erstmalig gesunken. Außerdem versuchen Anbieter nun Werbefreiheit und Finanzierung unter einen Hut zu bringen. Stichwort: Micropayments.

Die Firma hinter Adblock Plus ist die Eyeo GmbH. Der Erfolg ihres Tools macht sie zum Gatekeeper für jeden fünften Internetnutzer in Deutschland. Die Frage: Werbung oder nicht? Blocken oder anzeigen? Aus dieser Rolle schlägt die Eyeo GmbH mit einem weiteren Geschäftsmodell noch mehr Kapital. Das Ziel – wenngleich im ersten Moment widersinnig für einen AdBlock-Anbieter – ist es Nutzern, die keine Werbung sehen möchten, dennoch Werbebanner auszuspielen.

Wie funktionieren Ads trotz AdBlocker?

In Zusammenarbeit mit dem Tech-Unternehmen ComboTag hat die Eyeo GmbH einen Onlinemarktplatz für Acceptable Ads entwickelt. Dabei handelt es sich um sogenannte „akzeptable Werbung“, die Nutzern trotz aktiviertem AdBlocker ausgespielt wird. Auf der Plattform können Publisher ihren Ad-Space zur Verfügung stellen und an werbetreibende Unternehmen verkaufen.

Was zunächst nach einem Mafia-Geschäftsmodell klingt – also Anzeige trotz Blocker gegen Gebühr – ist zumindest in der Theorie weniger mafiös, denn nicht das Investment bestimmt darüber, ob die eigene Werbung als akzeptabel eingestuft wird, sondern die Forennutzer der Plattform.

dotSource Display Advertising-Expertin Kristin Mortell meint dazu:

» Ein Blick in eben diese Foren zeigt jedoch, dass sich hier außer den Seitenbetreibern kaum jemand zu Wort meldet. Durch mangelnde Kritik werden daher nahezu alle vorgeschlagenen Anzeigen freigegeben. «

Regeln für akzeptable Werbung

Neben der – wenn auch kaum stattfindendenden – Diskussion um die Werbequalität sollen auch spezielle Anforderungen an die Ads für echte Akzeptanz sorgen. Werbeanzeigen sollen beispielsweise wie Native Ads wirken, um sich in das Gesamtbild der Webseite einzufügen. Konkret: Textanzeigen oder statische Banner ohne allzu auffällige Bilder.

Durch die schwammige Formulierung der Kriterien reichen Unternehmen jedoch eine Vielzahl von Werbemitteln ein, die diesbezüglich eher fragwürdig erscheinen. Sicher ist, dass die Eyeo GmbH eine Einnahmemöglichkeit generiert hat, die es so kein zweites Mal gibt. Sie verdient einerseits an den Nutzern, die Werbung ausblenden, andererseits an Unternehmen, die ihre Werbung dennoch an genau diese Nutzer ausliefern.

Das ist selbstverständlich rechtlich nicht unumstritten, aber aus richterlicher Sicht bisher nicht zu beanstanden. Für AdBlock Plus Nutzer hinterlässt es dennoch einen schalen Beigeschmack. Das Ausspielen „akzeptabler Werbung“ kann im Tool jedoch über die Einstellungen deaktiviert werden, sodass die besuchten Webseiten tatsächlich werbefrei bleiben. Aus UX-Perspektive ist es allerdings ein Desaster.

Whitelisting als ultima ratio?

Es ist schon bitter, dass die Lösung des Problems „Nutzer wollen weniger / keine Werbung sehen.“ schlicht und ergreifend „Geld!!!“ lautet. Das ist irgendwie so 80er Jahre. Dabei ist der Wunsch der Nutzer nicht aus Boshaftigkeit gegenüber der Werbeindustrie geboren, sondern aus Performance- und Relevanzgründen.

Das beste Mittel gegen AdBlocker sind Werbeeinblendungen, die weder das mobile Datenvolumen aufsaugen, noch den Browser in die Knie zwingen. Hinzu kommt: Relevanz! Unauffällige irrelevante Werbung ist grässlich genug, aber auffällig, datenintensiv und hardwarehungrig – nein, danke!

Personalisiertes Targeting – das gibt es schon. Werbetreibende sollten sich wieder auf ihr Handwerk besinnen und die Zielgruppe kennen und ansprechen lernen. Kontextabhängiger Content ist King. Das ist komplizierter als „Geld!!!“, allerdings auch der nachhaltigere Weg.

Besseres Advertising ist möglich!

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