E-Commerce Camp 2017 Recap: Hier bin ich Entwickler, hier darf ich’s sein

E-Commerce CampBereits zum fünften Mal fand vom 16. bis zum 18. März das E-Commerce Camp in Jena statt. Das für Entwickler ausgelegte Bar-Camp konnte aber nicht nur Magento-/Oxid-/Shopware-Begeisterte für sich gewinnen, auch die – ganz nach Roman Zenner – Business-Heinis konnten auf ihre Kosten kommen. Und neben den spannenden Vorträgen gab es natürlich auch viel Platz für das ein oder andere Gespräch.

 

Freitag: Lidl, Microservices und der Stand von Magento 2

Als Sponsor des Camps ließ ließ es sich das Lidl E-Commerce Team natürlich nicht nehmen auch selbst einen Vortrag zu halten. In 45 Minuten konnten die Zuhörer einen Einblick in die bisher über 10 Jahre alte Geschichte hinter den E-Commerce-Bemühungen von Lidl erhaschen. Anschließend ging es mit einem Vortrag von Roman Zenner zum Thema „Wie sich Entwickler und Business-Entscheider wieder besser verstehen“ um Missverständnisse zwischen Kollegen weiter. Selten gab es bei einem Vortrag so viel Kopfnicken und Zustimmung.

Etwas technischer wurde es anschließend bei Pierluigi Meloni von OXID, der den aktuellen Hype um Microservices verdammte. Zwar kann man die Objektivität eines Herstellers monolithischer Software dem Thema „Microservices“ gegenüber in Abrede stellen, doch schaffte es Pierluigi dennoch wichtige Fragen rund um die gehypte Architektur zu stellen. Die Zeit wird zeigen in welche Richtung sich Microservices bewegen werden.

Als Abschluss des Freitags kam es zu einer spannenden Diskussion zum Thema „Magento 2 wird 1“. Freelancer aus dem Magento-Bereich berichteten über den Stand von Magento 2, die Gefühlslage der Community und die Schwierigkeiten als PHP-Entwickler. Fazit: Magento 2 ist noch lange nicht perfekt, aber auf einem sehr guten Weg. Etwas vernachlässigt wurde die erst kürzlich veröffentlichte Shopsoftware „OroCommerce“, die den Fokus auf den B2B-Bereich setzt.

Samstag: UI Engineering und Visual Prototyping

Traditionell ging das E-Commerce Camp Samstag um 10 Uhr weiter. Ebenso traditionell war nur die Hälfte der gekommenen Teilnehmer im vollständigen Besitz ihrer kognitiven Fähigkeiten, fand am Abend davor doch die Camp-Party im Paradiescafe in Jena statt. Nichtsdestotrotz war auch der Samstag mit informativen Sessions gespickt. Allen voran Tobias Günther von elaspix konnte zeigen, wie hilfreich Visual Prototyping bei komplizierten Anwendungen sein kann. Die wirkliche Schwierigkeit dieser Vorgehensweise besteht dann nur noch darin dem Kunden klar zu machen, dass es sich nicht um eine bezahlte Bastelstunde handelt. Ganz im Gegenteil: Visual Prototyping entspannt lange Workshops und ist dabei noch hoch effizient.

Auch auf Effizienz ausgelegt ist die Idee des „UI Engineerings“. Hinter diesem Begriff steht nicht weniger die Verschmelzung von Entwicklung und Design bei der Erstellung von User Interfaces. So sollten beispielsweise bisherige Styleguides in PDF-Format abgeschafft und sogenannte Pattern Libraries eingeführt werden. So hat der Designer stets Zugriff auf die geforderten Materialien im richtigen Format. Dies ist aber nur ein Aspekt des UI Engineerings, mehr dazu gibt es hier.

Fazit

Zugegeben, als Nicht-Entwickler fühlt man sich zwischen Pumpkin, Lizard oder Hexagonal Architecture etwas verloren. Als Entwickler ist das E-Commerce Camp in Jena aber das was der Stadtpark von Jena ebenso ist: Ein Paradies. Vor allem die Technologien Magento, Oxid und Shopware kommen nicht zu kurz und die Atmosphäre gleicht mehr einem Klassentreffen als einer Konferenz mit lauter Business-Heinis. Daher ist das Bar-Camp in Jena ein Pflichtbesuch für alle, die wissen wollen wie die Szene tickt. Klare Weiterempfehlung!

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5 Reaktionen zu “E-Commerce Camp 2017 Recap: Hier bin ich Entwickler, hier darf ich’s sein”

  1. Danke für die schöne Zusammenfassung. Kurz zum Thema Magento 2 und der Hinweis auf die fehlende Diskussion von OroCommerce. Generell wäre eine Session zu Oro spannend gewesen. Da stimme ich dir zu. Beim Magento 2 Talk ist sie aber m.E. fehl am Platz, da zwar die beiden Produkte personell die gleiche Wurzeln haben, sich aber IMHO losgelöst voneinander entwickeln und so auch betrachtet werden sollen.

    Btw: sowohl OroPlatform als auch OroCRM hauen mich nicht vom Hocker ;)

  2. Hallo,
    Danke für den ausführlichen Bericht und das Lob! Wir freuen uns jedes Jahr, dass die Teilnehmer so viel Spaß und Inspiration mit nehmen können.

    Auf denn in Runde 6, ein Update zu den Daten kommen.
    Gruß Joscha

  3. Freut mich, dass die Magento 2 Diskussion spannend war und dass das Fazit rüber gekommen ist. Etwas zu OroCommerce hätte auch ich spannend gefunden – wenn auch tatsächlich unabhängig von Magento. Bis zum #eccj18 !