Exit-Intent-Pop-up als neuer Conversion-Booster?

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Grafik: Christopher Sessums

„Reisende soll man nicht aufhalten.“ – Auf dieses Motto nimmt der aktuelle Exit-Intent-Pop-up-Trend keine Rücksicht. Im Gegenteil: Die kleinen Fenster halten jeden auf, der die Webseite verlassen will. Was im ersten Moment nervig klingt, sieht auf dem Papier ganz anders aus. Nutzer des Marketing-Instruments berichten über steigende Conversion-Rates und damit höhere Verkaufszahlen. Die Ausgaben für das Tool sollen dank Exit-Intent schon nach wenigen Tagen wieder eingenommen werden, so zumindest die Anbieter.

Von den Benutzern, die bereits Artikel in den Warenkorb gelegt haben, brechen 67,1 %  den Kaufvorgang vor der Transaktion ab. Außerdem verlassen insgesamt 95 % der User eine Webseite ohne eine Aktion durchzuführen. Die Exit-Intent-Lösung soll genau hier einsetzen. Durch Livetracking der Mausbewegungen kann festgestellt werden, wann ein Benutzer vor dem Exit steht. So poppt das Fenster vor dem Klick auf das Kreuzchen im Browser-Tab auf.

Gerade unsichere Besucher, die sich nicht für eine Aktion entscheiden können, werden mit den Pop-ups gelockt. Die Meinung des unentschlossenen Users soll geändert werden. Was genau im Pop-up angezeigt werden soll, ist abhängig von der aktuellen Marketing-Strategie. Als Anbieter von Exit-Intent-Lösungen ist Picreel gleichzeitig ein gutes Beispiel für den Umgang mit Exit-Intent. Ein integriertes Eingabefeld fragt beispielsweise nach der E-Mail-Adresse des Nutzers oder es folgt ein Hinweis auf aktuelle Sonderangebote im Shop mit dazugehörigem Coupon-Code.

Exit-Intent-Pop-up auf Picreel
Exit-Intent-Pop-up auf Picreel

Laut Angron konnten Webseiten wie MaxCDN und Eisy ihre Verkäufe beziehungsweise Klickzahlen damit um mehr als 20 % steigern. Neben kostenpflichtigen Anbietern wie Yieldify und Bounce Exchange, können Shopbetreiber auch auf kostenlose Lösungen zurückgreifen. Beispiele dafür sind Joemingna oder für WordPress das Plugin PopupAlly.

Licht- und Schattenseiten des Pop-ups

Der AdBlocker ist gegen die Exit-Intent-Pop-ups machtlos, was den Reiz für dieses simple Tool weiter erhöht. Allerdings müssen Shopbetreiber sich die Frage stellen, ob die Pop-ups auch in Zukunft ertragreich sind. Denn angesichts steigender Käufe über mobile Geräte muss auch für Smartphone, Tablet und Co. erst eine funktionierende Lösung gefunden werden. Außerdem beendet der technikaffine Benutzer ein Browser-Tab via Shortcut „Strg+W“. So wird das Exit-Intent-Pop-up einfach umgangen und der Nutzer wird nicht erreicht.

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