Facebook – Es geht weiter in Richtung Social Commerce

Grafik: volpelino
Grafik: volpelino

Dass große Internetkonzerne, wie Amazon, Google oder eben Facebook, zur Monopolisierung neigen, ist kein Geheimnis: Immer mehr Features lösen bisherige Lösungen ab. So macht Google Flights beispielsweise Flugsuchmaschinen Konkurrenz und Amazon Prime Music ist die Reaktion auf Spotify, Napster und Co. Auch Facebook geht nach dem Buy-Button weitere Wege zur ganzheitlichen Lösung.

Schon seit 2013 konnte man Tickets für Veranstaltungen über das soziale Netzwerk erwerben, seit neuestem wird der ganze Prozess jedoch innerhalb Facebook abgewickelt. Das passt auch zum im Oktober eingeführten „neuen“ Buy-Button, der die Nutzer eben nicht auf externe Shops weiterleitet, sondern die Transaktion innerhalb des Zuckerberg-Universums abwickelt.

Muss man Facebook noch verlassen?

Bestenfalls soll ein Großteil der Customer Journey von Eventbesuchern innerhalb Facebook geschehen:

  • Awareness: Werbekampagnen auf Facebook oder über Facebook-Atlas soll die potenzielle Zielgruppe auf ein Event aufmerksam machen.
  • Consideration: Durch den neuen Button „Interessiert“ erhält der Nutzer regelmäßig zusätzliche Informationen.
  • Purchase: Der Nutzer kauft das Ticket über und bis zum Checkout auch auf Facebook. Die Bestätigung des Kaufs wird an die in Facebook angegebene E-Mail-Adresse geschickt.
  • Retention & Advocacy: Der Nutzer teilt seine Erfahrungen über das Event direkt auf der Eventseite oder über ein Hashtag im eigenen Feed. Bestenfalls gefällt ihm die Page des Veranstalters, wodurch er auch zukünftig zu ähnlichen Events eingeladen werden kann.

Der Kunde muss somit Facebook prinzipiell nicht mehr verlassen. Eine ähnliche Customer Journey ist auch beim Verkauf von Produkten über den Newsfeed denkbar – vor allem im Mobile Commerce.

Wollen die Kunden Social Commerce?

Ersten Umfragen zu Folge sind Facebook-User bisher jedoch weniger vom Buy-Button begeistern. Nur 9 Prozent sind überhaupt daran interessiert. Ähnliches gilt auch für die anderen sozialen Netzwerke. Selbst auf den Foto-lastigen Networks Instagram und Pinterest sind nur 14 beziehungsweise 13 Prozent an einem solchen Button interessiert. Und das obwohl es den Kaufprozess deutlich erleichtert, da man einen auf Instagram oder Facebook gefundenen Artikel nicht mehr bei Google (oder in diesem Fall eher) Amazon suchen und dort kaufen muss.

Daher werden die genannten Features zur Zeit ausgiebig getestet. Sind die Tests in den USA jedoch erfolgreich wird es nicht mehr lange dauern, bis Onlinehändler in Facebook und anderen sozialen Netwerken nicht nur Portale für unterhaltsame Firmenfotos, sondern nutzbare Vertriebskanäle sehen werden.

Weitere Trends auf der Handelskraft 2016

E-Commerce KonferenzVerkaufen über Facebook ist nur einer von kommenden Trends. Auf der Handelskraft 2016 teilen Experten ihr über weitere Trends, die im Jahr 2016 unbedingt beachtet werden müssen. Ob Instant Commerce, das Überleben mit Amazon oder Personalisierung – wer für auf die E-Commerce-Welt des kommenden Jahres vorbereitet sein will, findet auf der Handelskraft 2016 am 18. Februar in Berlin das passende Rüstzeug. Hier anmelden!

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Eine Reaktion zu “Facebook – Es geht weiter in Richtung Social Commerce”

  1. Auch ich würde lieber nichts direkt auf Facebook kaufen. Mit dem Wissen, dass dieses Netzwerk bereits unheimlich viele Informationen über mich hat, empfände ich einen Kauf über dieses Medium als zu überwacht.