Facebook oder YouTube? – Nicht mal hier kann man sich mehr sicher sein!

Grafik:Mike Mozart
Grafik:Mike Mozart

Im Social-Media-Marketing stellt man sich ja mal öfter die Frage, welches soziale Netzwerk nun für welchen Content zu gebrauchen ist. Im Video-Bereich durfte man sich als Marketer jahrelang auf YouTube verlassen: Ein auf Videos spezialisiertes Netzwerk, das viele Views und wenn’s gut läuft auch viele Klicks generierte. Doch diese rosigen Zeiten könnten bald vorbei sein…oder?

Denn auch auf Facebook können Videos bekanntlich geteilt werden. Wer täglich vom Sofa aus durch den Facebook-Feed scrollt kennt das: Videos werden automatisch abgespielt, was dazu führt, dass man sich den ein oder anderen Beitrag dank dieser Autoplay-Funktion nun doch in Gänze anschaut. Welche Tricks nutzt Zuckerberg noch, um auf den Video-Thron zu kommen und hat man gegen YouTube nur den Hauch einer Chance?

3 Sekunden sind lang genug

7 Milliarden Views – diese Zahl ist der ganze Stolz von YouTube. Facebook holt mit momentan 4 Milliarden Daily Views langsam auf. Doch unterscheiden sich die Sehgewohnheiten sowie die Messung eines „Views“ bei YouTube und Facebook enorm.

Auch bei den Shares pro Video holt Facebook kräftig auf.
Auch bei den Shares pro Video holt Facebook kräftig auf.

Anders als Facebook besucht man YouTube mit der klaren Absicht, sich ein Video anzuschauen. Zusätzlich kommen unzählige Views hinzu, die auf anderen Webseiten durch eingebettete Videos generiert werden. Nach eigenen Angaben zählt ein View bei YouTube nur dann, wenn sich der Nutzer das Video circa 30 Sekunden lang anschaut. Views mit der Autoplay-Funktion werden übrigens generell nicht dazugezählt.

Die Sehgewohnheiten auf Facebook sind anders: Nutzer scrollen durch den Feed, finden „zufällig“ ein interessantes Video, das schon automatisch ohne Ton als Autoplay abgespielt wird. Gezielte Suche nach Videos? Gibt es nicht. Zudem zählt ein View schon ab 3 Sekunden Viewtime – nur ein Zehntel von dem, was YouTube ansetzt. Und es zählen eben auch die automatisch abgespielten Videos dazu, die 3 Sekunden lang im Feed abgespielt werden. Ähnliches gilt für Videos auf Instagram.

Facebook als YouTube-Konkurrent?

Allein von den View-Zahlen her dürften Marketer sich schon gefragt haben, ob man nicht lieber von YouTube auf Facebook wechselt. Doch bedenkt man, dass Facebook mit „miesen“ Tricks die View-Zahlen künstlich nach oben treibt, sollte man YouTube und Facebook nicht in einen Topf werfen. Während das eine für die gezielte Suche gedacht ist, lohnt es sich wohl nur Videos auf Facebook zu promoten, wenn diese virales Potenzial besitzen. Bestes Beispiel war die Ice Bucket Challenge im Sommer 2014, die die Views auf Facebook stark nach oben getrieben hat.

» Forbes: Back in 2014 when the Ice Bucket Challenge was at its peak, Facebook revealed that more than 1bn people per day were watching its videos. «

Als einen echten Konkurrenten sehe ich Facebook noch nicht. Aber da sich Facebook schon öfter mit Google angelegt hat, Stichwort Atlas, wird man abwarten müssen, mit welchen Überraschungen Zuckerberg nach den Instant Articles noch um die Ecke kommt. Eine Entwicklung zu einer „echten“ Video-Plattform hört sich realistisch an, braucht allerdings noch viel Arbeit und sollte vor allem ohne die hier genannten Tricks auskommen, die die Views nur künstlich nach oben treiben.

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