Google macht Gegendarstellung

Ab sofort sollen auf Google-News Betroffene, über die in den Nachrichten berichtet wurde, mit Kommentaren zu Wort kommen. Im deutschen Presserecht gibt es dieses Feature, namens Gegendarstellung, schon seit jeher.

Im firmeneigenen Google-Blog soll den Nutzern der News-Sammelseite mehr geboten werden als nur die blanke, recherchierte Nachricht. Google fordert betroffene Personen und Unternehmen,

» über die in der Web-zugänglichen Presse berichtet wurde, dazu auf, die Nachrichten über sie, aus ihrer ganz persönlichen Perspektive zu kommentieren. «

Die Berichtserstattung dürfte somit, im Hinblick auf journalistische Qualitäten, kritischer und objektiver werden. Mehrere Sichtweisen, eben auch die der Betroffenen, können so besser abgebildet werden.

Kommen dann endlich die wahren Hintergründe in Form eines Gesamtbildes zu Tage? Nun, hoffentlich nutzen Betroffene diese demokratische Möglichkeit der Gegendarstellung nicht, um mit falscher Lampe zu leuchten! Oder findet sich hier zukünftig eine Möglichkeit, ein gewünschtes Meinungsbild noch tiefer zu prägen? Die Flutopfer von New Orleans hätten jedenfalls mit Bild und Text berichten können. Jedoch hätte die Regierung ihre Menschenrechtsverletzung auch nachhaltiger begründen können.

Google bittet also zum spannenden Experiment:

googlenews.jpg

Quelle: spiegel.de/netzwelt

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